Sich von Kindern Ferienwohnung bezahlen lassen?

In einem anderen Thread habe ich über einen Vater berichtet, der sich ein Geschenk von seinem Sohn bezahlen lassen will. Gleicher Bekannter erzählte mir noch mehr von seinem Vater. Dieser besitzt nämlich ein Ferienhaus in Spanien. Grundsätzlich erst einmal sehr praktisch. Nun fragte der Sohn an, ob er dort mal Urlaub machen könnte. Natürlich nicht in der Hauptsaison, denn das würde ja finanzielle Einbußen für den Vater bedeuten. Vielmehr wollte er in der Nebensaison fahren und zwar dann, wenn das Haus eh nicht gebucht wird.

Der Vater willigte ein und nannte ihm dann auch den Preis, den er dafür zahlen sollte. Aus irgendeinem Grund hatte der Sohn angenommen, dass er dort so urlauben dürfte. Immerhin war das ja sein Vater! Oder zumindest hatte er auf einen Freundschaftspreis gehofft, aber selbst das war nicht der Fall! Er sollte den vollen Preis zahlen.

Er war darüber schon deprimiert. Er wusste, dass das Verhältnis nicht das beste war, aber er bemühte sich (anders als der Vater) um regelmäßigen Kontakt und einen netten Umgang. Schlussendlich hat er den Urlaub abgesagt.

Ich war darüber auch geschockt. Ich kenne das von meinen Eltern etwas anders. Hätten die ein Ferienhaus, dann dürfte ich das kostenlos nutzen, wenn ich alles ordentlich und sauber hinterlasse (was ja selbstverständlich ist).

Wie denkt ihr darüber? Findet ihr es in Ordnung, dass der Sohn den kompletten Preis für das Ferienhaus zahlen soll? Würdet ihr das bei euren Eltern so erwarten und würdet ihr das bei eurem Kind verlangen?

Ich finde das nicht in Ordnung. Natürlich hat der Vater auf der einen Seite natürlich seine Kosten zu decken und muss auch den Strom und das Wasser bezahlen, aber es ist immerhin sein Sohn, der auch nur dann kommen möchte, wenn es nicht belegt ist und deswegen sollte man ihn da auch kostenlos wohnen lassen.

Das Verhältnis der beiden klingt wirklich nicht gut und ich würde so einen Vater sicherlich nicht mehr besuchen wollen oder den Kontakt auch ganz abbrechen, weil so ein Verhalten mal gar nicht geht. Er hätte zumindest einen Angebotspreis geben müssen, wenn er schon Geld verlangen will.

Ich finde das vollkommen in Ordnung. Wieso denn auch nicht? Der Vater verdient daran und nur weil der Sohn meint dort Urlaub machen zu wollen, könnte er es in dieser Zeit dennoch anderweitig vermieten und somit würde das für ihn auch nur finanzielle Einbußen bedeuten. Nur weil jemand aus der Familie kommt direkt umsonst oder einen Freundschaftspreis einfordern finde ich sehr unverschämt und auch kurzfristig gedacht.

Denn solch ein Ferienhaus zahlt sich auch nicht davon ab, dass die ganze Familie dort umsonst Urlaub macht auch wenn es sich um Nebensaison handelt. Ebenfalls werden dort Sachen abgenutzt die auch wieder erwirtschaftet werden müssen, wieso dann also nicht wie eine ganz normale Buchung betrachten mit vollem Preis? Ich würde das nicht anders machen, egal wie das Verhältnis ist. Das würde für mich keinen Unterschied machen aber wenn es wirklich so schlecht wäre, dann hätte der Vater das auch gar nicht erst angeboten sondern direkt ausgeschlagen.

Ich kann hier beide Seiten ein wenig verstehen. Dass der Sohn davon ausgeht, umsonst in dem Ferienhaus wohnen zu können, das verstehe ich nur so halb. Das würde ich nur dann vermuten, wenn es vom Vater mal angeboten worden wäre. Auf einen Freundschaftspreis würde ich aber wohl schon hoffen. Wenn das Haus zu der Zeit sowieso nicht gebucht würde, dann würde das ja noch Mehreinnahmen für den Vater bedeuten.

Nun ich denke, da gehen die Meinungen sicherlich ziemlich auseinander. Jedes Elternteil würde in dieser Situation anders handeln. Natürlich finde ich aber auch, dass es in so einer Situation immer darauf ankommt, wie die Beziehung zu dem Kind ist. Mal angenommen die Beziehung ist nicht gut, weil das Kind sich nicht um einen guten Kontakt oder um eine gute Beziehung zu den Elternteilen bemüht. Dann würde ich schon nachvollziehen können, wenn die Eltern sagen würden, sie würden Geld für das eigene Ferienhaus haben wollen. Und, wenn es dann eben keinen Freundschaftspreis gibt, könnte ich das durchaus auch verstehen.

Es scheint aber eben so zu sein, dass nicht das Kind, also dein Bekannter in dem Fall, schuld an der schlechten Beziehung zu seinem Vater zu sein. Es scheint ja so, als wenn dein Bekannter sich um einen guten Kontakt und, um eine gute Beziehung zu seinem Vater bemüht. Der Vater aber wiederum kein großes Interesse an den Bemühungen seines Sohnes zeigt. Das scheint auch dein Bekannter zu sehen, der dann eigentlich hätte damit rechnen müssen, dass sein Vater ihm bei so einem Angebot nicht entgegenkommen wird.

Im Grunde genommen finde ich es ehrlich gesagt, schon echt mies, wenn man so einen Vater hat. Beziehungsweise, wenn man so einen Vater hat, der sich seinem eigenen Kind gegenüber so dermaßen verhält. Ich finde es schon irgendwie gemein, wenn die eigenen Eltern, ob nun Mutter oder Vater, von ihren Kindern so viel Geld verlangen, für eine Geschichte, die man eigentlich preislich überdenken kann. Dass der Vater den vollen Preis für das Ferienhaus nimmt, von seinem eigenen Sohn, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Immer hin hätte er, wenn er einen guten Willen gehabt hätte, seinem Sohn mit dem Preis entgegen kommen können.

Der gute Wille scheint bei dem Vater wohl aber nicht da gewesen zu sein, immer hin hat er tatsächlich den vollen Preis haben wollen. Obwohl der Sohn nicht in der Hauptsaison gefahren wäre und zu diesem Zeitpunkt voll das Ferienhaus auch nicht anderweitig gebucht wurde. Diese Reaktion kann ich von dem Vater nicht ganz nachvollziehen. Verstanden hätte ich es, wenn er das Ferienhaus seinem Sohn nicht völlig kostenlos überlassen hätte. Sondern eben einen Freundschaftspreis genannt hätte, um eben auch die Unkosten, wie Wasser und Strom und desgleichen, bezahlen zu können. Aber diese Reaktion von dem Vater kann ich nicht verstehen und kenne ich persönlich von meinen eigenen Eltern eben auch nicht.