Vater verlangt Geld für "Geschenk"
In meinem Bekanntenkreis ist letzten etwas Unmögliches passiert. Vor ca. 4 Jahren hat der Bekannte sein Moped aufgehübscht. Es war reperaturbedürftig und es musste wirklich einiges gemacht werden. Er war dann soweit fertig und wollte das Teil nur noch umlackieren.
Sein Vater ist Lackierer, beziehungsweise hatte er einen guten Draht zu einer Werkstatt. Jedenfalls bekam er das zum Schnäppchenpreis. Er schenkte seinem Sohn dann das Lackieren, worauf dieser sich natürlich bedankte und seitdem wurde auch nicht wieder darüber geredet.
Nun, 4 Jahre später, "erinnerte" der Vater seinen Sohn daran, dass er ihm doch bitte noch das Geld für das Lackieren mal noch geben soll. Es hätte angeblich 400 Euro gekostet und er müsse das Geld nun zeitnah mal zahlen. Hierzu sei gesagt, dass es dem Vater finanziell wirklich gut geht und er darauf sicherlich nicht angewiesen ist.
Der Bekannte erzählte mir das und ich habe das schon als komisch empfunden. Man kann doch nicht Geld für ein Geschenk verlangen? Und ein Geschenk war es wohl definitiv. Es handelt sich, wie von mir vermutet, auch nicht um einen Witz des Vaters. Er will das Geld wirklich wieder haben. Was heißt wieder, er will es einfach haben.
Nun weiß der Bekannte nicht, wie er sich verhalten soll und ich habe da auch nicht so recht eine Idee. Ich bin viel zu perplex, dass man sich als Vater so zu seinem Sohn verhält. Wie würdet ihr denn reagieren?
Ich würde ihm wahrscheinlich das Geld auf den Tisch knallen und erst mal nicht mehr mit ihm reden. Es ist ja keine große Sache, wenn der Vater in der Vergangenheit gesagt hätte, dass er sich daran beteiligen will und der Sohn selber noch einen Teil zu zahlen hat, aber wenn man nach 4 Jahren ankommt, es einem auch gut geht und das so nicht besprochen war, würde ich da einfach meine Konsequenzen ziehen.
Wenn ich der Sohn wäre, würde ich dann aber erstmal die Rechnung verlangen, bevor ich auch nur irgendetwas bezahle oder in Erwägung ziehe, es zu bezahlen. 400€ scheint mir ziemlich aus der Luft gegriffen für das bisschen Lackieren.
Daher würde ich erst Beweise sehen wollen und wenn er die Rechnung als Beweis nicht liefern kann, würde ich das einfach als Geschenk sehen und mich weigern, irgendetwas zu bezahlen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Vater bei der Summe ziemlich flunkert.
Was soll man auch von einem Menschen denken, der für ein Geschenk nach so langer Zeit Geld verlangt? Dann ist das ja auch kein Geschenk mehr und wenn er in diesem Punkt schon gelogen hat, wer weiß wo noch.
Geschenkte Sachen wieder einfordern ist so eine Sache die so ohne weiteres gar nicht geht. Allerdings ist man selbst in der Pflicht zu beweisen, dass das eben ein Geschenk war und nicht etwa ein Vorschuss oder ähnliches. Dort wird es bereits schwer aber wenn es vor Gericht geht, dann würde man es schon glauben da die 4 Jahre dazwischen kein Wort darüber gewechselt wurde und der Sohn auch der Annahme war, dass es sich um ein Geschenk handelte.
Somit hat der Vater eh schlechte Karten einen Titel zu erwirken damit er diese 400 Euro wieder bekommt. Wieso kommt er auch jetzt auf die Idee? Anscheinend scheint das Geld doch knapp zu sein oder etwas anderes vorgefallen, ansonsten macht man so etwas aus Rache normalerweise nicht. Aber wenn es wirklich aus finanzieller Not heraus ist, dann kann man auch einfach seine Fresse aufmachen anstatt diese linke Tour mit dem Kind abzuziehen.
Ich würde erst einmal abwarten und nichts bezahlen und machen. Die Rechnung würde ich ebenfalls anfordern und ggf. die Leute ansprechen die das als Zeuge damals mitbekommen haben, dass es ein Geschenk war. Somit kann der Vater dann gerne vor Gericht ziehen und wenn er das wirklich macht und dort siegen sollte, würde er auch das Geld auf den Tisch geknallt bekommen und braucht sich hinterher gar nicht mehr melden. Solch eine Person wäre dann definitiv für mich gestorben. Dein Bekannter kann sich dazu aber auch von einem Rechtsanwalt beraten lassen wie es mit Schenkungen und deren Rückforderungen aussieht.
So ein Verhalten finde ich auch sehr dreist und dass es so etwas innerhalb einer Familie gibt, ist schon etwas traurig. Hat dein Bekannter seinen Vater denn mal daran erinnert, dass das doch ein Geschenk gewesen ist? Was hat der Vater denn dazu gesagt? Hat er das abgestritten? Vielleicht hat er es nach all den Jahren ja auch schon wieder vergessen, dass er das seinem Sohn geschenkt hat. Aber es kann doch auch nicht angehen, dass man sich Geschenke schriftlich bestätigen lassen muss.
Es scheint aber ja auch irgendetwas vorgefallen zu sein oder vielleicht braucht der Vater doch Geld, auch wenn man das eigentlich nicht meint. Aber so etwas bekommt man von außen ja auch nicht immer so mit. Ich würde auf jeden Fall nicht einfach so den verlangten Preis bezahlen, sondern erst einmal nach einer Quittung verlangen. Wenn der Vater die Leute da gut kennt, ist das zwar vermutlich kein großes Problem, diese zu beschaffen, aber es zeigt, dass man sich nicht alles einfach so gefallen lässt.
Ich denke, dass ich die 400 Euro dann wohl schon bezahlen würde, auch wenn das nach vier Jahren schon eine Unverschämtheit ist, das zu verlangen. Das würde ich dem Vater dann auf jeden Fall auch so sagen und es sollte ihm klar sein, dass das Verhältnis nicht besser wird durch so ein Verhalten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass nach so einer Aktion erst einmal Funkstille herrscht.
Eigentlich frage ich mich, weshalb der Vater auf einmal auf die Idee kommt, von seinem Sohn das Geld für ein Geschenk zurück zu verlangen. Vor allem, wenn man mal betrachtet, dass das Geschenk von dem Vater an den Sohn schon vier Jahre her ist. Nach vier Jahren einfach so auf die Idee zukommen, von seinem Sohn das Geld für das damalige Geschenk zurück zu verlangen, das finde ich schon eigenartig. Es muss doch einen Grund geben, weshalb der Vater urplötzlich auf so eine Idee kommt.
Natürlich könnte man jetzt mutmaßen und behaupten, dass der Vater doch finanziell nicht so gut dasteht, wie er behauptet oder, dass er sich aus irgendeinem Grund an dem Sohn rächen möchte oder eben, dass er es einfach vergessen hat, dass es Mal ein Geschenk an seinen Sohn war. Aber Mutmaßungen bringen eben überhaupt nichts und schon gar nicht, wenn man diese Familie gar nicht kennt. Meist ist es ja auch so, dass man als Außenstehende nicht viel mitbekommt, auch, wenn man diese Familie sehr gut kennt. Es gibt aber eben auch Dinge, die nicht in die Außenwelt sickern und eben familienintern bleiben.
Wenn ich in der Situation deines Bekannten wäre, dann wäre ich als Erstes sicherlich sehr geschockt, aber auch zugleich ziemlich enttäuscht von meinem Vater. Wenn ich definitiv weiß, dass es damals ein Geschenk von meinem Vater war, denke ich, dass es die erste Reaktion von mir wäre. Zu dem würde ich meinen Vater gleich darauf ansprechen. Ich würde nicht bis zur nächsten Gelegenheit warten. Sondern ich würde, nach dem ich den ersten Schock runtergeschluckt habe, gleich fragen, wie er darauf kommt, so viel Geld von mir zu verlangen.
Zu dem würde ich ihn auch gleich darauf ansprechen, dass das Geschenk nun mittlerweile vier Jahre alt ist und, wie er eben auf die Idee kommt, nach vier Jahren solch eine Forderung zu stellen. Zu dem würde ich ihm sagen, dass er es doch mir, in dem Fall, geschenkt hat und dafür doch kein Geld zurückverlangen kann. Und dann würde ich eben auf die Reaktion und auf die Antwort warten. Und dann auch gegebenenfalls handeln. Das heißt, wenn mein Vater seine Forderung nicht zurückziehen würde, dann würde ich in erster Linie auch eine Rechnung oder Quittung verlangen und, danach eben bezahlen. Aber dann würde ich auch sicherlich ziemlich sauer auf meinen Vater sein.
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