Wie sinnvoll sind Prämien für ausgeschlafene Mitarbeiter?

vom 27.07.2016, 06:04 Uhr

Schlafentzug ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch gut für die tägliche Leistungsfähigkeit und stört die Konzentrationsfähigkeit. Das kann nicht nur im Alltag hinderlich sein, sondern auch im Berufsleben. Ein Arbeitgeber in den USA ("Aetna") hat das wohl erkannt und will seinen Mitarbeitern Prämien zahlen, sofern sie eben beweisen können, dass sie mehr als 7 Stunden pro Nacht geschlafen haben, bevor sie zur Arbeit kommen.

Wie dieser "Beweis" allerdings aussieht, ist auch so eine Sache und wird in dem Artikel gar nicht erwähnt. Da es sich um eine Krankenkasse handelt und da vermutlich der Einsatz von diesen Gesundheits-Armbändern in Frage käme (da wird ja gerade der Schlaf und die Bewegung etc. nonstop aufgezeichnet). Denn so gesehen kann man Zeugen auch beeinflussen, wenn es um Geld geht. Mein Partner würde bestimmt auch behaupten, ich hätte mehr als 7 Stunden geschlafen, wenn ich dafür Geld bekäme und ich ihn darum bitten würde, für mich zu lügen. Es soll bei dem Unternehmen wohl 25 Dollar pro ausgeschlafener Nacht geben und maximal 500 Dollar pro Jahr, was auch eine stolze Summe ist.

Was haltet ihr von diesem Konzept? Wie sinnvoll haltet ihr es, für ausgeschlafene Mitarbeiter Prämien auszuzahlen? Werden die Mitarbeiter dann dazu genötigt, diese Armbänder zur Dauerüberwachung zu tragen? Könntet ihr euch vorstellen, für so einen Arbeitgeber zu arbeiten oder geht das für euch gar nicht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde die ganze Aktion zunächst ziemlich ärgerlich. Es gibt nicht nur Leute, die aus Spaß an der Freude nicht genug schlafen, sondern einfach Schlafstörungen haben. Die sind dann in den Hintern gekniffen. Ansonsten finde ich jetzt auch die Gestaltung sehr merkwürdig. Bei maximal 500 Dollar sind das ganze 20 Nächte im Jahr. Was soll das?

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich schaue schon, dass ich abends zeitig ins Bett komme und das auch ohne Prämie, weil ich es allgemein auch für mich wichtig finde, dass ich ausgeruht bei der Arbeit ankomme und so auch bessere Arbeit leisten kann. Aber diese Prämie finde ich nicht so gelungen, weil es wirklich schwierig sein dürfte, diesen Beweis zu erbringen. Und wenn es dank dieser Armbänder möglich sein sollte, das zu belegen, finde ich es trotzdem nicht gut. Ich möchte mich einfach nicht nonstop von meinem Arbeitgeber überwachen lassen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde das eigentlich ganz gut, wobei Menschen, die eine Schlafstörung haben da wirklich schlechte Karten haben, aber dann hat man ja auch andere Probleme und nicht nur das bisschen weniger Prämie, was man da bekommt. Generell finde ich, dass viel zu wenige Arbeitgeber sich darum kümmern, ob es einem gut geht und man genug Schlaf bekommt und deswegen ist dieser Arbeitgeber mit der Prämie doch ganz gut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Halte ich für Schwachsinn, denn jeder hat seinen eigenen Rhythmus und manche sind auch nach den 7 Stunden nicht im Ansatz ausgeschlafen und anderen reichen 4 Stunden damit sie die volle Leistung bringen können. Somit werden alle bestraft die mehr oder weniger als die 7 Stunden schlafen die gefordert sind, die weniger schlafen müssen dann sinnlos im Bett gammeln und sich weiterhin zwingen zu schlafen. Die mehr Schlaf brauchen, verschwenden ebenfalls Zeit da sie in der Schlafzeit nichts anderes machen können aber greifen die Prämie so nebenbei mit ab, quasi als Lohnersatz weil sie länger schlafen als andere die weniger brauchen.

Zudem ich das ganze auch für nicht ganz korrekt im Datenrecht halte. Der Arbeitgeber hat nur darüber in Kenntnis gesetzt zu werden ob ein Mitarbeiter ausreichend gesund ist für eine Stelle und diese auch bekleiden kann. Über alles weitere gibt es die medizinische Schweigepflicht und dazu gehören auch die Daten vom Schlaf, wann man wie lange geschlafen hat. Somit würde ich diese Daten sicherlich nicht meinem Arbeitgeber zur Verfügung stellen und mich auch nicht daran beteiligen, da könnte er auch mit 5000 Dollar pro Jahr winken, dass geht einfach über die Kompetenz des Arbeitgebers hinaus was er zu wissen hat. Sonst kann man auch täglich direkt die Urin und Stuhlprobe abgeben, denn dann weiß der Arbeitgeber auch darüber Bescheid und kann die Ernährung und Bewegung seines Mitarbeiters noch vorschreiben gegen ein paar Scheine?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kann mir kaum vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die an weniger als 20 Tagen im Jahr weniger als 7 Stunden am Tag schlafen. In sofern würde doch jeder von so einer Prämie profitieren.

Die Beweisführung finde ich in der Tat sehr schwierig. Zudem benachteiligt man so ja Kurzschläfer oder Neu-Eltern. Allein deswegen kann so etwas in Deutschland in durchgesetzt werden.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein erster Gedanke war auch, was man denn dann macht, wenn man mal Schlafstörungen hat oder einfach nicht einschlafen kann. Für diese Mitarbeiter wäre das ja wirklich eher ungerecht. Immerhin können sie dann nicht mehr Schlaf bekommen, auch wenn sie das gerne würden.

Ich wäre das wohl auch eher skeptisch, da ich selbst auch immer wieder Phasen habe, wo ich eben nicht so gut schlafe. Ich denke, dass ich daher wohl nicht bei so einer Prämienaktion mitmachen würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So etwas habe ich ja noch nie gehört und im ersten Moment muss ich ein wenig darüber schmunzeln. Der Grundgedanke ist ja recht nobel, aber ganz durchdacht ist diese Sache wohl auch nicht. Erstens geht es ums beweisen. Wie soll dies Sicher geschehen? Außerdem gibt es sehr viele Menschen die Schlafstörungen oder ähnliches haben und somit keine sieben Stunden Schlaf zusammen bekommen. Diese Mitarbeiter von vornherein zu benachteiligen finde ich nicht gut.

Und dann weiß ich nicht ob es so toll ist das einem der Arbeitgeber nun schon vorschreiben will wie man seine Freizeit bzw. in diesem Fall seine Nächte verbringen sollte. Auch wenn der Grund an sich ja sehr löblich ist.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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