Durch ausbleibende Hochzeitseinladungen traurig sein?

Meine Freundin und ich kamen auf das Thema Hochzeit. Ich war am Wochenende auf eine Hochzeit von einer Bekannten eingeladen und habe mir dafür auch ein schickes Kleid ausgesucht und schon überlegt, wie ich mir die Haare machen würde. Meine Freundin war bei mir, um mich eben zu beraten und mit zu schauen, was ich anziehen könnte.

Sie war die ganze Zeit irgendwie etwas geknickt und etwas verhalten. Auf nachfragen meinte sie dann, dass sie nie zu Hochzeiten eingeladen werden würde und das doch schade finden würde. Sie würde Hochzeiten sehr mögen und gerne mal zu einer gehen. Die letzte Hochzeit wäre schon mindestens 3 Jahre her, auf der sie war und da sie nicht so viele Leute kennen würde, würde sie sehr selten mal zu einer Hochzeit eingeladen werden.

Ich wusste gar nicht so recht, wie ich sie trösten sollte. Wenn man nicht so viele Bekannte hat, dann ist es ja verständlich, dass man nicht auf so vielen Hochzeiten dabei ist. Würdet ihr das auch als Grund zur Traurigkeit sehen, wenn ihr nur selten zu einer Hochzeit eingeladen werdet? Könnt ihr meine Freundin da verstehen? Oder findet ihr das eher kindisch?

Ich würde mich eher freuen, wenn ich weniger eingeladen werden würde, aber zum Glück sind nicht mehr so viele Single in meinem persönlichen Umkreis. Die Hochzeiten, auf denen ich so war, waren meistens echt langweilig und deswegen würde ich es mir eher wünschen das mal nicht mitmachen zu müssen.

Wobei es schon schade für deine Freundin ist, wenn sie das so mag und gerne hingeht, aber niemanden kennt bei dem sie zur Hochzeit gehen kann. Vielleicht kann sie in irgendeiner Weise ja ihren Freundeskreis oder Bekanntenkreis erhöhen, dann erhöht sich die Chance oder sie versucht Arbeit in dem Bereich zu finden, wenn es ihr generell so einen Spaß macht.

Ich kann so eine Einstellung nicht wirklich verstehen. Ich meine, es ist eine Sache, wenn enge Angehörige heiraten und man selbst ist nicht eingeladen. Dann wäre ich vielleicht auch gekränkt, je nachdem um welche Person es sich dabei handeln würde. Aber wenn ich nicht mal großartig Leute kenne, die heiraten möchten, warum soll ich dann über ausbleibende Hochzeitseinladungen traurig sein? Das passt für mich nicht wirklich zusammen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin aber in meinem Leben auch schon auf so vielen Hochzeiten gewesen, dass es im Endeffekt eh immer nur dasselbe ist. Ich langweile mich da eher und bin froh, wenn es vorbei ist.

Wenn es deine Freundin doch so sehr stört, dann muss sie ihren Kreis einfach erweitern und Leute sich als Freunde und Bekannte suchen die noch nicht verheiratet sind oder es irgendwann mal sicher machen werden. Denn nicht jeder hat auch vor zu heiraten und wenn die neu kennengelernten Paare bereits verheiratet sind, dann wird so schnell dort auch keine Hochzeit mehr stattfinden.

Ich kann das allgemein eher nicht verstehen. Das geht aber eher aus dem Grund heraus, dass ich Hochzeiten nichts abgewinnen kann wie auch anderen größeren Feiern. Was soll das auch schon großartig? Dort stehen zwei Leute im Mittelpunkt die sich einen besonderen Fummel angezogen haben und eine Unterschrift leisten? Was es dafür zu feiern gibt weiß ich immer noch nicht.

Auch wenn jemand sagt die eigene Hochzeit war der schönste Tag im Leben weil alles gepasst hat vom Rahmen her, dann gehören auch die Gäste dazu. Wie man dann andere Hochzeiten langweilig finden kann, wo man ebenfalls zum Rahmen für deren schönsten Tag fungiert, entzieht sich meiner Vorstellung. Das ist doch auch nur die Rosinenpickerei, für sich selbst ist alles nur das beste aber beim Rest dann alles langweilig?

Ich war schon auf einigen Hochzeiten. Mal kommen auf einen Schlag viele Einladungen dafür weil es gerade wieder super in ist zu heiraten und dann bleiben diese ein paar Jahre aus. Auch erweitert und verkleinert sich mit der Zeit der Kreis der möglichen Einladungen und manche sind einfach schon verheiratet wenn ich sie kennen lerne. Wirklich daraus etwas machen mache ich mir jedenfalls nicht. Wenn ich Lust habe zum hingehen, dann gehe ich hin und wenn nicht dann nicht. Aber hinterher zu sagen "alle anderen Hochzeiten sind langweilig nur meine ist toll" auf diesen Trichter würde ich nicht kommen.

Ich war bisher auf einer einzigen Hochzeitsfeier eingeladen und bin persönlich auch heilfroh, da ich dem ganzen Terz nichts abgewinnen kann. Es gibt auch nur sehr wenige Leute, bei denen ich ernsthaft geknickt wäre, wenn sie mich nicht zu ihrer Hochzeit einladen, sprich eine Schwester und zwei Cousinen.

Bei den Hochzeiten meiner Schulfreunde von anno dazumal war ich offensichtlich nicht wichtig genug, um es auf die Gästeliste zu schaffen, und seitdem habe ich eigentlich weniger Freunde als "gute Bekannte" gesammelt, die zudem entweder schon verheiratet sind, nicht vorhaben zu heiraten oder dem ganzen Terz nichts abgewinnen können und im kleinsten Kreis aufs Standesamt marschiert sind. Ich selber habe also absolut keinen Grund, geknickt oder beleidigt zu sein.

Irgendwo kann ich deine Freundin aber schon verstehen, da ich vermute, dass es hier weniger darum geht, sich aufzubrezeln und peinliche Einlagen zu erdulden, sondern um das Gefühl, ausgeschlossen und ein Einzelgänger zu sein, den keiner mag. Und dieses Gefühl kann einen schon traurig machen, aber als Erwachsener kann man dagegen durchaus auch etwas tun.

Ich stelle es mir zwar schwierig vor, seinen Freundeskreis im Hinblick darauf zu erweitern, ob die in Frage kommenden Kandidaten bald in den Stand der Ehe zu treten gedenken, damit man auch eine Einladung abgreifen kann, aber das hat bestimmt auch schon mal jemand versucht.

Aber wenn es darum geht, seinen Freundeskreis zu erweitern, gibt es genug Möglichkeiten, die auch wieder und wieder aufgezählt werden, wie Hobbys, soziales Engagement oder einfach nur das Haus zu verlassen und mit Leuten zu reden. Wenn das zu anstrengend oder schwierig sein sollte, muss man sich eben damit abfinden, dass sich die Leute nicht ständig um einen reißen.

Als Hobbyfotografin bin ich als Hochzeitsgast ja immer sehr beliebt. Teilweise werde ich auch von Leuten gefragt, die ich gar nicht so gut kenne und die eigentlich keinen Grund hätten mich einzuladen. Natürlich ist es nett, wenn man das Hobby mit einem Nebenverdienst kombinieren kann und wenn die Location etwas außergewöhnlich ist und die Gäste bei kreativen Ideen für Fotos mitmachen bin ich dann auch mit den Ergebnissen zufrieden.

Aber ganz ehrlich, so spannend finde ich Hochzeiten jetzt auch wieder nicht und wenn ich nicht auf der Suche nach Motiven wäre würde ich mich wohl auch relativ schnell langweilen. Diese Veranstaltungen bestehen doch meistens nur aus Essen, Reden, Essen, Spielchen, Essen, Tanzen und noch mehr Essen und Trinken.

Generell verstehe ich auch nicht, dass sie das anscheinend nicht von bestimmten Leuten abhängig macht. Sie ist geknickt weil sie nicht zu irgendwelchen beliebigen Hochzeiten eingeladen wird, also nicht, weil ihre Lieblingscousine geheiratet hat und sie nicht eingeladen hat. Dabei soll es bei einer Hochzeitsfeier doch eigentlich um das Brautpaar gehen und nicht um die Gäste.

Bei der Überschrift war ich nun auch davon ausgegangen, dass jemand traurig ist, nicht zu einer bestimmten Hochzeit eingeladen worden zu sein. Das könnte ich gut verstehen, wenn man sich mit der Person gut versteht und eigentlich davon ausgegangen wäre, dass man zur Hochzeit eingeladen wird. Aber allgemein finde ich Hochzeiten nun auch nicht so spannend, dass ich da unbedingt zu vielen gehen wollen würde. Darum kann ich das nicht so richtig verstehen, dass man zu möglichst vielen Hochzeiten eingeladen werden möchte, weil man das so toll findet.