Einführung von Notaufnahme Gebühr für euch sinnvoll?
Wovon sollen Notaufnahmen denn mehr Personal einstellen? Notaufnahmen sind wie viele andere Abteilungen deutlich unterfinanziert. Es gibt pro Patient, der ambulant behandelt werden kann, ungefähr 35 Euro von der Kasse. Dabei spielt es keine Rolle, ob da nur Blutdruck gemessen wird oder Labor und CT gemacht worden sind.
Ohne die Einnahmen der anderen Abteilungen sind weder die Notaufnahme noch andere Dinge zu finanzieren. Schwerstbrandverletzte beispielsweise sind für Kliniken ein dickes Minus, das finanzieren die kosmetischen Eingriffe bei Privatpatienten. Viele Abteilungen leben nur noch, weil der Chef Geld für Veröffentlichungen und Vorträge bekommt und die Pharmaindustrie dafür viel bezahlt. Die Kassen zahlen das nicht.
Natürlich weiß man das nicht immer. Ich würde aber die Gebühr auch nicht als Strafe ansehen. Es ist eher so etwas wie die frühere Praxisgebühr und wenn man eben gerechtfertigt in der Notaufnahme war, bekommt man die Gebühr eben wieder erstattet.
Ja, aber die Praxisgebühr war ja eine Strafe für den Arztbesuch. Da wurde man dafür bestraft, dass man einen Arzt aufgesucht hat, anstatt zu Hause brav vor sich hinzuleiden. Gut, dass die wieder abgeschafft wurde. Ich mochte das nie, dass man sich extra eine Überweisung zum Facharzt holen musste und nicht direkt zum Facharzt konnte - also wieder Umwege - und ansonsten diese Strafe berappen musste. Das sollte es in einem Sozialstaat nicht geben. Menschen habe auch andere Dinge zu tun, als stundenlang in Wartezimmern zu hocken und irgendwelche Überweisungen zu besorgen. Man muss doch Menschen, die eh schon krank sind oder denen es nicht gut geht, das Leben nicht noch schwerer machen.
Wenn sich das nicht lohnt für eine Notaufnahme, ist vielleicht der Gesetzgeber gefragt. Man könnte ja auch einfach dafür sorgen, dass Notaufnahmeleistungen besser bezahlt werden und bei den Vorstandsgehältern der Krankenkassenchefs oder dem, was Pharmafirmen für ihre Pillen haben wollen, sparen.
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst kannte ich nicht. Ich habe den jetzt mal gegoogelt. Da steht aber, dass der nur außerhalb der regulären Sprechzeiten im Einsatz ist. Wer tagsüber einen Arzt sucht, wird demnach per Bandansage darauf hingewiesen, dass er sich den selbst suchen soll. Na prima. Für Zahnschmerzen ist der auch nicht zuständig, da gibt es wieder einen extra Bereitschaftsdienst. Ganz schön umständlich.
In was für einer Gesellschaft leben wir denn heute, wenn man Menschen mit Strafgeldern vom Besuch der Notaufnahme abhalten will? Da sollte das Gesundheitswesen generell anders organisiert werden. Früher gab es Gemeindeschwestern, die man zu sich bestellen konnte und Betriebe hatten Betriebsschwestern. Das fände ich super. Da konnte man einfach ohne Hürden zur Schwester gehen, wenn man was hatte. Warum kann es das nicht heute auch geben? Warum muss man es kranken Menschen schwer machen? Was ist das für eine unsoziale Gesellschaft?
Ich habe heute das Glück, dass gleich neben meinem Arbeitsplatz ein Orthopäde residiert, den ich gut kenne. Wenn ich was habe, gehe ich zu dem und der behandelt mich als Freundschaftsdienst so zwischendurch. Aber das ist ja auch nur ein persönlicher Glücksfall. Andere haben diese Möglichkeit nicht.
Als mich mal umgeknickt war, bin ich in meiner Pause schnell zu ihm und er hat getestet, ob ich mir was gebrochen habe. Was wäre, wenn er nicht da gewesen wäre? Laut dieser Logik hier hätte ich ja nicht in die Notaufnahme gedurft, weil das kein Notfall ist. Da hätte ich bestimmt den Aufwand nicht auf mich nehmen wollen, mir erst einen Arzt suchen und Praxen abtelefonieren zu müssen und hätte es bleiben lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es etwas Gebrochenes hätte sein können. Und das will unsere Gesellschaft also?
Wenn es ein Bruch sein könnte, dann ist die Notaufnahme ja auch richtig. Aber eine Mandelentzündung mit Fieber gehört da nicht hin. Hier bei uns gibt es beispielsweise spezielle Notarztpraxen, die direkt an Krankenhäusern liegen. Dort organisieren die niedergelassenen Ärzte ihren Bereitschaftsdienst. Das sind vier Praxen, die gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind.
Die haben Mittwoch und Freitag von 14 bis 20 Uhr Sprechstunde, Samstag und Sonntag von 10 bis 14 und von 16 bis 20 Uhr, außerdem kommt der Bereitschaftsdienst auch vorbei, wenn selbst kommen nicht geht. In der Nachbarstadt ist die Praxis sogar am Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 bis 8 Uhr, Mittwoch und Freitag von 13 bis 8 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr offen.
Da kann man einfach vorbeikommen und trotzdem verstopfen die Menschen auch hier die Notaufnahme. Regelmäßig schicken die Notaufnahmen die Leute dahin. Als wir auf dem Land gewohnt haben, kam der Bereitschaftsdienst für Kleinigkeiten innerhalb von zwei Stunden vorbei. Trotzdem verstopfen auch da die Notaufnahmen.
Zitronengras hat geschrieben:Ja, aber die Praxisgebühr war ja eine Strafe für den Arztbesuch. Da wurde man dafür bestraft, dass man einen Arzt aufgesucht hat, anstatt zu Hause brav vor sich hinzuleiden. Gut, dass die wieder abgeschafft wurde. Ich mochte das nie, dass man sich extra eine Überweisung zum Facharzt holen musste und nicht direkt zum Facharzt konnte - also wieder Umwege - und ansonsten diese Strafe berappen musste. Das sollte es in einem Sozialstaat nicht geben. Menschen habe auch andere Dinge zu tun, als stundenlang in Wartezimmern zu hocken und irgendwelche Überweisungen zu besorgen. Man muss doch Menschen, die eh schon krank sind oder denen es nicht gut geht, das Leben nicht noch schwerer machen.
So gesehen kann man jede Gebühr oder Steuer als Strafe ansehen. Das ist aber eine sehr merkwürdige Einstellung, vor allem weil man die Kosten so oder so über die Krankenversicherung bezahlt. Eine geringe "Selbstbeteiligung" ist ganz sicher keine Strafe, sondern ganz üblich.
Davon abgesehen sind vermeidbare Arztbesuche sehr wohl an der Tagesordnung. So viele Leute gehen wegen einfachen Erkältungen zum Arzt und bekommen dann noch unnötige Medikamente wie Antibiotika verschrieben.
Wenn sich das nicht lohnt für eine Notaufnahme, ist vielleicht der Gesetzgeber gefragt. Man könnte ja auch einfach dafür sorgen, dass Notaufnahmeleistungen besser bezahlt werden und bei den Vorstandsgehältern der Krankenkassenchefs oder dem, was Pharmafirmen für ihre Pillen haben wollen, sparen.
Könnte man machen, aber dann würden die Beiträge für die Krankenkassen steigen. Das Geld muss schließlich irgendwoher kommen. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wer als erstes jammert, wenn die Versicherungsbeiträge steigen.
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst kannte ich nicht. Ich habe den jetzt mal gegoogelt. Da steht aber, dass der nur außerhalb der regulären Sprechzeiten im Einsatz ist. Wer tagsüber einen Arzt sucht, wird demnach per Bandansage darauf hingewiesen, dass er sich den selbst suchen soll. Na prima. Für Zahnschmerzen ist der auch nicht zuständig, da gibt es wieder einen extra Bereitschaftsdienst. Ganz schön umständlich.
Auch wenn es umständlich ist, kann man damit doch gut leben. Wenn man den Umstand nicht in Kauf nehmen will, müsste man eben ein paar Euro bezahlen. Das ist doch nicht wild. Fast überall zahlt man für einen besseren Service mehr Geld.
In was für einer Gesellschaft leben wir denn heute, wenn man Menschen mit Strafgeldern vom Besuch der Notaufnahme abhalten will? Da sollte das Gesundheitswesen generell anders organisiert werden. Früher gab es Gemeindeschwestern, die man zu sich bestellen konnte und Betriebe hatten Betriebsschwestern. Das fände ich super. Da konnte man einfach ohne Hürden zur Schwester gehen, wenn man was hatte. Warum kann es das nicht heute auch geben? Warum muss man es kranken Menschen schwer machen? Was ist das für eine unsoziale Gesellschaft?
Was tust du dafür, um deine Wünsche durchzusetzen? Man kann nicht einfach mal sagen, das Gesundheitssystem solle besser werden und sich dann einfach auf der Couch zurück lehnen und darauf warten, dass andere Menschen tätig werden.
Als mich mal umgeknickt war, bin ich in meiner Pause schnell zu ihm und er hat getestet, ob ich mir was gebrochen habe. Was wäre, wenn er nicht da gewesen wäre? Laut dieser Logik hier hätte ich ja nicht in die Notaufnahme gedurft, weil das kein Notfall ist.
Wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich selbst irgendwo hin zu bewegen, kann man sich helfen lassen oder eben einen Krankenwagen bestellen. Wenn man bewegungsunfähig ist, ist das ja durchaus ein völlig gerechtfertigter Fall für die Notaufnahme. Ansonsten hättest du wie jeder normale Mensch einfach zum nächsten Arzt gehen können.
Da hätte ich bestimmt den Aufwand nicht auf mich nehmen wollen, mir erst einen Arzt suchen und Praxen abtelefonieren zu müssen und hätte es bleiben lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es etwas Gebrochenes hätte sein können. Und das will unsere Gesellschaft also?
Für dich muss wohl alles immer so schön bequem und mundgerecht aufbereitet sein. Ein paar Telefonate, um einen passenden Arzt zu finden, überfordern dich wohl gleich? Es wäre eine sehr merkwürdige Gesellschaft, wenn man solches Verhalten noch unterstützen würde.
Könnte man machen, aber dann würden die Beiträge für die Krankenkassen steigen. Das Geld muss schließlich irgendwoher kommen. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wer als erstes jammert, wenn die Versicherungsbeiträge steigen.
Wir zahlen ja auch schon genug Krankenkassenbeiträge. Das sind bei mir über 200 Euro im Monat. Das Geld sehe ich nie wieder. Und ich finde, das muss reichen. Wenn man die Pharmafirmen gesetzlich zwingen würde, die Medikamente billiger abzugeben, müssten die Krankenkassen weniger dafür bezahlen und wenn man die Krankenkassen gesetzlich zwingen würde, die Gehälter der Vorstände zu begrenzen, wäre auch Geld übrig. Man könnte die Krankenkassen auch ganz abschaffen und das als staatliche Versicherung laufen lassen, wie die Rentenversicherung. Da würde ich die Privatkassen auch gleich abschaffen.
So gesehen kann man jede Gebühr oder Steuer als Strafe ansehen. Das ist aber eine sehr merkwürdige Einstellung, vor allem weil man die Kosten so oder so über die Krankenversicherung bezahlt. Eine geringe "Selbstbeteiligung" ist ganz sicher keine Strafe, sondern ganz üblich.
Davon abgesehen sind vermeidbare Arztbesuche sehr wohl an der Tagesordnung. So viele Leute gehen wegen einfachen Erkältungen zum Arzt und bekommen dann noch unnötige Medikamente wie Antibiotika verschrieben.
Das weiß ja der Bürger vielleicht nicht, ober eine Erkältung oder Grippe hat und es wird doch immer gepredigt, man solle das nicht auf die leichte Schulter nehmen, weil eine Grippe auch gefährlich sein kann. Da darf man dann auf der anderen Seite nicht herummeckern, wenn Menschen wegen der Erkältung zum Arzt gehen. Und ich finde einfach, bei einer Leistung, die über das Sozialsytem erfolgt, sollte es nicht noch Zuzahlungen geben.
Was tust du dafür, um deine Wünsche durchzusetzen? Man kann nicht einfach mal sagen, das Gesundheitssystem solle besser werden und sich dann einfach auf der Couch zurück lehnen und darauf warten, dass andere Menschen tätig werden.
Was soll man denn dafür machen? Was soll denn eine Einzelperson dafür tun? Als Einzelner kann man in dieser Gesellschaft überhaupt nichts tun. Das ist eine total naive Vorstellung, dass man als Einzelner was ändern könnte. Ich war früher mal in einer Partei - die lassen einen gar nicht auf irgendwelche Posten, auf denen man auch nur ansatzweise etwas ändern könnte. Das interessiert auch die Politiker nicht, was der einzelne Bürger möchte.
Für dich muss wohl alles immer so schön bequem und mundgerecht aufbereitet sein. Ein paar Telefonate, um einen passenden Arzt zu finden, überfordern dich wohl gleich? Es wäre eine sehr merkwürdige Gesellschaft, wenn man solches Verhalten noch unterstützen würde.
Ich gehe den ganzen Tag arbeiten, von früh bis spät, ich habe echt keine Lust, mir wegen eines Arztes dann noch die Finger und zu telefonieren. Und oftmals sagen die einem am Telefon ohnehin nur, dass sie keine Patienten mehr aufnehmen. Und selbst wenn man einen Termin bekommt, dann würde ich es in den meisten Fällen nicht schaffen, den wegen meiner Arbeitszeiten wahrzunehmen, darum lasse ich mich inzwischen für Arzttermine krank schreiben. Aber das findet du bestimmt auch wieder ganz schlimm.
Wir zahlen ja auch schon genug Krankenkassenbeiträge. Das sind bei mir über 200 Euro im Monat. Das Geld sehe ich nie wieder. Und ich finde, das muss reichen.
Nur haben wir hier in Deutschland noch ein für die Qualität ein eher billiges Gesundheitssystem. In anderen Ländern wie z.B. den USA zahlt man viel, viel mehr. Das System hierzulande ist nicht so ineffizient wie du es dir vorstellst.
200 Euro ist ziemlich nahe am Mindestbeitrag. Ich zahle fast viermal so viel. Ich würde trotzdem nie auf die Idee kommen, darüber zu jammern.
Das weiß ja der Bürger vielleicht nicht, ober eine Erkältung oder Grippe hat und es wird doch immer gepredigt, man solle das nicht auf die leichte Schulter nehmen, weil eine Grippe auch gefährlich sein kann.
Eine Grippe und eine Erkältung kann man in vielen Fällen schon sehr gut unterscheiden. Wenn die Erkältung so heftig ist, dass man sie mit einer Grippe verwechseln könnte, ist ein Arztbesuch ja nicht verkehrt.
Was soll man denn dafür machen? Was soll denn eine Einzelperson dafür tun? Als Einzelner kann man in dieser Gesellschaft überhaupt nichts tun. Das ist eine total naive Vorstellung, dass man als Einzelner was ändern könnte.
Richtig. Noch naiver ist es aber zu glauben, das jammern auf der Couch würde irgendetwas bringen außer noch mehr eigenen Unmut. Die beste Variante für eine Einzelperson ist es, die vorhandenen Rahmenbedingungen zu akzeptieren und so gut wie möglich damit zu arbeiten.
Ich gehe den ganzen Tag arbeiten, von früh bis spät, ich habe echt keine Lust, mir wegen eines Arztes dann noch die Finger und zu telefonieren.
Wenn du so hart arbeitest, dann kannst du auch dafür bezahlen.
Und selbst wenn man einen Termin bekommt, dann würde ich es in den meisten Fällen nicht schaffen, den wegen meiner Arbeitszeiten wahrzunehmen, darum lasse ich mich inzwischen für Arzttermine krank schreiben. Aber das findet du bestimmt auch wieder ganz schlimm.
Nein, das finde ich nicht schlimm. Ich würde das vielleicht auch so machen, wenn ein Arztbesuch mich einen ganzen Tag kosten würde. Bisher war das nur noch nie der Fall, sondern habe stattdessen die paar verlorenen Stunden über Home-Office ausgeglichen.
Wenn du so hart arbeitest, dann kannst du auch dafür bezahlen.
Nein, das sehe ich nicht ein. Mein hart erarbeitetes Geld möchte ich nicht für Dinge ausgeben, die man in einem Sozialstaat eigentlich kostenfrei bekommen sollte. Dafür gehe ich nicht arbeiten, um den Krankenkassen dann noch mehr Geld hinterherzuwerfen.
Bisher war das nur noch nie der Fall, sondern habe stattdessen die paar verlorenen Stunden über Home-Office ausgeglichen.
Du kannst ja aber nichts dafür, wenn du zum Arzt musst. Das ist ja in dem Sinne keine Freizeit, in der man fröhlich machen kann, was man will, sondern eine Art zwangsweise Beschäftigung. Wenn du das dann nacharbeiten musst, dann ist das ja auch wie eine Strafe. Du konntest nichts dafür, dass du zum Arzt musst und wirst bestraft, indem du nacharbeitest.
Noch naiver ist es aber zu glauben, das jammern auf der Couch würde irgendetwas bringen außer noch mehr eigenen Unmut. Die beste Variante für eine Einzelperson ist es, die vorhandenen Rahmenbedingungen zu akzeptieren und so gut wie möglich damit zu arbeiten.
Ich habe aber nirgends geschrieben, dass ich glaube, dass sich wegen meiner Kritik etwas ändert. Daher ist mir unklar, warum du mich dafür kritisierst, dass ich mich über die aktuellen Zustände beschwere. Es muss doch legitim sein, mal seine Meinung zu äußern oder darf man das nicht? Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass ich daran glaube, dass sich etwas ändert, nur weil ich es gerne anders hätte. Aber es muss legitim sein, sich seine Gedanken dazu zu machen und nicht wie ein meinungsloser Depp alles wortlos hinzunehmen.
Natürlich muss man letztlich in diesen Rahmenbedingungen leben, weil man sie nicht ändern kann. Natürlich muss man sich damit dann irgendwie arrangieren. Aber man darf auch sagen, dass man es nicht gut findet, wie es ist und dass man es noch weniger gut finden würde, wenn sich alles noch mehr verschlechtern würde. Letztlich versucht dann jeder, innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen das Beste daraus zu machen. Aber deswegen muss man die Rahmenbedingungen nicht gut finden.
Ramones hat geschrieben:Ich finde das absolut schlimm wo sich das Ganze hin entwickelt. Ich habe es schon erlebt, dass alles leer war und ich mit einer Person dort ankam, weil der Rettungswagen nicht kommen wollte, die 2 ganze Tage geblutet hat aus der Nase, immer viel und er ist Bluter. Da wurden wir noch angemeckert und er solle sich einfach nur hinlegen und abwarten bis es weg ist.
Zu deiner Aussage was du hier von dir gibst, ein Rettungswagen der nicht kommen will gibt es nicht. Schlichtweg eine falsche Aussage die hier verbreitet wird. Besteht das Nasenbluten seit 2 Tagen und man ruft die Leitstelle an und sagt das auch, dann ist daran auch kein Notfall zu erkennen und es wird kein Rettungswagen entsandt. Das ganze ist dann ein normaler Krankentransport für einen Krankentransportwagen und dieser kann durchaus erst mehrere Stunden später stattfinden, bis zu 8 Stunden je nach Bundesland, sind hinzunehmen.
Bluter hin oder her, in 2 Tagen hätte man seinen Hintern auch zum Allgemeinmediziner oder HNO schwingen können und sicherlich nicht den Rettungsdienst rufen. Was anderes wäre dort auch nicht gelaufen als eine teure Fahrt ins Krankenhaus für 800 Euro, diese kann man bei absoluter Nicht Indikation (2 Tage abwarten mit Nasenbluten und dann auf einmal ist es so schlimm fällt ebenfalls darunter) auch dem Patienten privat in Rechnung stellen. Der hätte sich sicherlich gefreut über diese Post.
Ich finde das gut, denn die Notaufnahmen sind mehr als voll mit Mist der dort gar nicht hingehört. So kann man da oftmals hören, dass keine Zeit war zum Arzt zu gehen, dieser ja schon zu hätte und man es einfach nicht geschafft hat. Auch die Ohrenschmerzen seit einer Woche sind auf einmal ein "Notfall" und verstopfen entsprechend alles. Sicherlich kann man das nicht immer selbst beurteilen, aber es gibt nicht umsonst den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst an den man sich wenden kann wenn die Hausarztpraxis bereits geschlossen hat. Auch wenn man auf den Leitstellen direkt anruft, kann man sich ebenfalls Informationen geben lassen welche andere Praxis gerade Vertretung hat oder ggf. auch außerhalb der Öffnungszeiten eine Anmeldung vornehmen lassen. Denn es gibt auch Ärzte die bereit sind nach Feierabend nochmals in ihre eigene Praxis zu gehen und dort zu behandeln, wenn die Leitstelle sich bei ihnen meldet.
Möglichkeiten gibt es genug, damit man die Notaufnahme nicht blockieren muss. Cool ist auch wenn man angesprochen wird, dass der 2 jährige Horst seit 3 Tagen Husten hat und nun schon 12 Stunden wartet während nebenan man gerade selbst ein Kinderpolytrauma bringt welches unterwegs schon reanimiert wurde und man sich dann noch anhören darf, wie ungerecht doch alles ist und man doch ein Notfall ist und sofort dran zu kommen hat. Selbst wenn die Leute das wüssten, hätten sie dafür Null Verständnis da es ihnen immer nur um sich geht. Somit finde ich die 20 Euro vollkommen in Ordnung, dass wirkt abschreckend für einiges von solchem Ramsch und wenn es gerechtfertigt ist, dann werden die 20 Euro auch nicht fällig.
Auch zu Zeiten der Kassengebühren wurden keine Patienten nach den 10 Euro durchsucht und sonstiges. Dann gab es einfach einen Vermerk in der Akte, dass die Gebühr noch nicht bezahlt wurde und es folgte die Rechnung. Auch Angehörige konnten diese bei ihrem Besuch im Krankenhaus entrichten und durchwühlt wird niemand, genauso wenig wie jemand abgewiesen wird der gerade kein Bargeld einstecken hat. Dann folgt eben auch die ganz normale Rechnung über die Gebühr. Vorstellungen haben da mache, dass es unglaublich ist.
Zitronengras hat geschrieben:Nein, das sehe ich nicht ein. Mein hart erarbeitetes Geld möchte ich nicht für Dinge ausgeben, die man in einem Sozialstaat eigentlich kostenfrei bekommen sollte. Dafür gehe ich nicht arbeiten, um den Krankenkassen dann noch mehr Geld hinterherzuwerfen.
Du hast eben eine komische Vorstellung, was alles in einem Sozialstaat kostenfrei sein sollte. Mal davon abgesehen, dass es nicht kostenfrei ist, es bezahlt nur jemand anders. Bei deinen niedrigen Krankenkassenbeiträgen bist du auf jeden Fall nicht auf der Seite der Nettozahler.
Du kannst ja aber nichts dafür, wenn du zum Arzt musst. Das ist ja in dem Sinne keine Freizeit, in der man fröhlich machen kann, was man will, sondern eine Art zwangsweise Beschäftigung. Wenn du das dann nacharbeiten musst, dann ist das ja auch wie eine Strafe. Du konntest nichts dafür, dass du zum Arzt musst und wirst bestraft, indem du nacharbeitest.
Ein Arbeitgeber kann aber genauso wenig etwas dafür, dass du zum Arzt musst. Wieso soll der dich für diese Zeit bezahlen müssen? Für den Arbeitgeber ist es auch eine Art Bestrafung, wenn ein Arbeitnehmer krank ist und er ohne Gegenleistung bezahlen muss. Bei sehr kleinen Arbeitgebern kann eine längere Krankheit eines Arbeitnehmers sogar existenzbedrohend sein. Unser System ist so schon recht arbeitnehmerfreundlich. Meiner Meinung nach ist das auch richtig so, aber trotzdem muss man das auch mal anerkennen können. Selbstverständlich ist das nämlich nicht.
Es gibt auf der Welt so viele Dinge, für die man Zeit investieren muss, obwohl man gerne etwas anderes machen würde. Wenn ich das alles als Bestrafung ansehen würde, würde ich durchdrehen.
Ich hatte zum Beispiel kürzlich auf dem Weg zur Arbeit eine Autopanne und musste das Auto in die Werkstatt bringen. Auch das ist eine zwangsweise Beschäftigung, für die ich nichts kann und ich wertvolle Arbeitsstunden verloren habe. Das wäre nach deiner Definition wohl auch eine Bestrafung. Aber wer hat mich bestraft und für was? Und wer soll jetzt dafür aufkommen? Mein Arbeitgeber, der Staat, der Autohersteller?
Ich habe aber nirgends geschrieben, dass ich glaube, dass sich wegen meiner Kritik etwas ändert. Daher ist mir unklar, warum du mich dafür kritisierst, dass ich mich über die aktuellen Zustände beschwere. Es muss doch legitim sein, mal seine Meinung zu äußern oder darf man das nicht? Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass ich daran glaube, dass sich etwas ändert, nur weil ich es gerne anders hätte. Aber es muss legitim sein, sich seine Gedanken dazu zu machen und nicht wie ein meinungsloser Depp alles wortlos hinzunehmen.
Du formulierst das aber schon sehr in diese Richtung "es muss sich dringend etwas ändern" oder schreibst, wie es deiner Meinung nach sein sollte. Wenn man nur ohne zu Jammern seine Meinung äußert, formuliert man das eigentlich anders.
Du hast eben eine komische Vorstellung, was alles in einem Sozialstaat kostenfrei sein sollte. Mal davon abgesehen, dass es nicht kostenfrei ist, es bezahlt nur jemand anders. Bei deinen niedrigen Krankenkassenbeiträgen bist du auf jeden Fall nicht auf der Seite der Nettozahler.
Tja, ich bin eben so schlau, dass ich nur für einen meiner Jobs Krankenkassenbeiträge zahle und alle anderen Einnahmen sind frei von Sozialabgaben. Aber selbst die 200 Euro, die ich zahle, verbrauche ich ja nicht. Ich bin im Jahr vielleicht einmal beim Zahnarzt und manchmal gibt es eine Füllung. Das steht in Missverhältnis zu den 2400 Euro an Krankenkassenbeiträgen, die ich im Jahr zahle. Daher bin ich sehr wohl auf der Seite der Nettozahler. Frage mich ohnehin, wie du das beurteilen willst, wer da Nettozahler ist und wer nicht. Als ob du wüsstest, wie oft jemand zum Arzt geht.
Ich hatte zum Beispiel kürzlich auf dem Weg zur Arbeit eine Autopanne und musste das Auto in die Werkstatt bringen. Auch das ist eine zwangsweise Beschäftigung, für die ich nichts kann und ich wertvolle Arbeitsstunden verloren habe. Das wäre nach deiner Definition wohl auch eine Bestrafung. Aber wer hat mich bestraft und für was? Und wer soll jetzt dafür aufkommen? Mein Arbeitgeber, der Staat, der Autohersteller?
Ich habe geschrieben, dass ich diese Gebühr von 20 Euro als Strafe sehe. Das ist es ja auch. Man geht zum Notarzt und würde demnach mit 20 Euro bestraft, dass man seine Arztbesuche nicht anders organisiert hat. Die Gebühr soll ja der Abschreckung dienen und würde dafür bewusst erhoben. Wenn ich absichtlich jemandem 20 Euro abnehme, weil der etwas gemacht hat, was ich nicht will, dann ist das doch eine Strafe oder etwa nicht?
Wenn man eine Autopanne hat, für die ja keiner etwas kann, dann ist das eine andere Situation. Da steckt keine Intention dahinter. Daher kann man das auch nicht als Strafe bezeichnen. Es ist halt ein Unglück sozusagen. Ich fände Folgendes gut: Man kann nichts dafür, also wäre es irgendwie unfair, wenn man das nacharbeiten müsste oder dann länger machen muss oder Gehaltsabzug bekommt.
Es geht hier ja auch nicht um viel Zeit, da sind vielleicht eine oder zwei Stunden weggefallen. Das, was man da verpasst hat in den zwei Stunden, kann man bestimmt innerhalb einer Woche nacharbeiten, wenn man etwas zügiger arbeitet, auch ohne dass man länger bleiben muss. Das hängt natürlich vom Job ab, aber bei einem einmaligen Vorfall sollte der Arbeitgeber schon mal kulant sein.
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