Pokemon Go Verbot an Schulen sinnvoll und durchführbar?

Ich habe gelesen, dass in Nordrhein - Westfalen an einigen Schulen ein Pokemon Go Verbot eingeführt werden soll. Die Schüler wären zu sehr mit der Suche nach den Monstern beschäftigt und dadurch vom Unterricht abgelenkt.

Nun sollen die Schüler ihre Smartphones an der Schule nicht mehr benutzen dürfen und nach Möglichkeit ganz zu Hause lassen. Ich denke auch, dass es sehr störend ist, wenn im Unterricht die Schüler nach vermeintlichen Monstern suchen oder sich eben über das Spiel Pokemon Go austauschen.

Allerdings frage ich mich, ob so ein Verbot für die gesamte Schulzeit sinnvoll ist und so auch wirklich durchführbar ist. Immerhin könnten die Schüler dann ja auch die Pausen dazu nutzen, um eben Pokemon Go zu spielen. Und es wird sicherlich nicht ständig kontrolliert werden können, ob ein Schüler nicht heimlich das Smartphone während des Unterrichts unter dem Tisch benutzt.

Haltet ihr so ein Pokemon Go Verbot an Schulen für sinnvoll? Ist es wirklich machbar, dies so durchzusetzen und zu verhindern, dass die Schüler dadurch abgelenkt werden und dem Unterricht nicht mehr folgen können?

Stellt sich eben die Frage inwiefern Schulen denn sogenannte Hotspots für die Pokemon-Jagd sind. Wenn ich als Schuldirektor wüsste, dass da eh kein Pokemon zu finden wäre, dann würde ich das Spiel nicht verbieten. Die Kinder würden vielleicht die ersten 1-2 Tage dann versuchen ein Pokemon zu finden, aber dann würden sie vermutlich das Interesse verlieren und sich anderen Aufgaben widmen.

Ist es in diesen Schulen denn bisher erlaubt, Handys im Unterricht zu benutzen? Bin beeindruckt, so 'ne Schule hätte ich dann nämlich auch gern gehabt.

An meiner Schule waren Handys im Unterricht generell verboten, und für alle außer der Oberstufe rein generell von 7:30 bis 13 Uhr. Aber hat das auch nur einen Schüler interessiert? Nö. In den Pausen wurde häufig auf dem iPod gespielt oder Nachrichten verschickt, und viele hatten das Handy auch im Unterricht unter'm Tisch. Oder auf dem Tisch, nach dem Motto "Frechheit siegt".

Von daher denke ich, dass ein Pokemon Go Verbot eh nicht mehr bringen würde als ein generelles Handyverbot, nämlich so gut wie gar nichts. Generell werden Regeln, deren Sinn die Schüler nicht einsehen. Und dazu gehört für viele wohl oder übel auch "Wieso soll ich nicht am Handy hängen? Stunde ist doch eh langweilig", genau solange befolgt, wie jemand das kontrolliert. Wir durften auch nicht auf den Gängen sitzen, und die unteren Stufen in der großen Pause nicht im Gebäude bleiben.

In Endeffekt sprangen dann eben alle auf, sobald ein Lehrer um die Ecke kam, oder suchten nach Plätzen, wo selten welche vorbeikommen. Pokemon Go Verbot bringt also auch nur in Stunden was, in denen die Lehrer auch darauf achten, dass ihre Schüler nicht spielen. Und da werden die sowieso wahrscheinlich nicht am Handy hängen.