Mehrmonatigen Backpacker Urlaub mit Baby machen?

Freunde von mir sind nun schon seit einigen Wochen im Backpacker-Urlaub durch Asien. Ich stehe dabei noch ab und zu in Kontakt mit ihnen, wobei sie mir berichteten, dass sie nun gerade mit einer kleinen Familie unterwegs seien. Es würde sich dabei um junge Eltern aus Deutschland handeln, die mit ihrem Baby ebenfalls einen Backpacker Urlaub von mehreren Monaten machen würden.

Das Baby sei dabei noch keine zwei Jahre alt, wäre dabei aber schon viel herum gekommen. Wie ich erfuhr, würden die Eltern nun auch nicht viel Wert auf Luxus legen und wären viel mit dem Bus unterwegs und würden auch in günstigen, weniger guten Hotels wohnen. Das Baby würde jedoch glücklich aussehen.

Würde ein mehrmonatiger Backpacker Urlaub mit Baby oder Kleinkind für euch in Frage kommen oder haltet ihr das für wenig sinnvoll? Habt ihr so etwas vielleicht sogar selbst schon einmal gemacht oder kennt ihr solche Familien auch?

Es kommt doch auf das Baby drauf an. Dem dürfte es durchaus egal sein, wo es mit den Eltern zusammen ist, so lange es eben vom Klima her stimmt und es gut versorgt wird. Ich denke schon, dass man das unter gewissen Umständen machen kann, wobei ich auch eher vorsichtig mit solchen Sachen wäre. Wenn man das aber gut durchdacht macht und auch dem Baby gerecht wird, sehe ich das alles auch eher positiv. Man muss das eben vom Kind abhängig machen und notfalls auch sofort zurückgehen, wenn es dem Baby nicht gut geht.

Ich denke, dass es auch darauf ankommt, wo man diesen Urlaub verbringt und ob man die Landessprache einigermaßen beherrscht, damit man schnell Hilfe bekommt, wenn mal etwas mit dem Baby sein sollte. Aber ich muss sagen, dass ich es mir trotzdem eher nicht vorstellen könnte, eine solche Tour mit einem Baby zu machen, da ich denke, dass das dann sehr anstrengend wird.

Ich habe mit meinem Freund schon zwei Backpacker-Urlaube gemacht und bin mit nicht sicher ob ich das auch mit Baby machen würde. Mein Freund und ich haben vor einiger Zeit zwar schon davon geträumt, gemeinsam ein paar Monate Elternzeit zu nehmen und diese Zeit für eine längere Reise zu dritt zu nutzen, aber es muss nicht unbedingt nur mit dem nötigsten Gepäck und kleinstem Budget sein. Ein Roadtrip mit dem Wohnwagen stelle ich mir da ein wenig entspannter vor, da man sich seine Zeit besser nach den Bedürfnissen des Babys anpassen kann.

Es kommt sicherlich auch darauf an, wie pflegeleicht das Kind ist. Wenn es sehr oft kränkelt oder viel weint, würde ich wohl sowieso eher darauf verzichten. Ich hoffe natürlich, dass wir Glück haben werden aber das kann man vorher ja nie sagen.

Bei unseren Reisen durch Asien haben wir viele Backpacker-Familien mit Baby oder Kleinkindern getroffen, bei denen scheinbar alles super klappt. Ich finde es toll, dass sie so mutig waren, so ein Abenteuer mit Kind anzugehen, denn es kann ja durchaus auch in großem Stress ausarten. Von denen weiß ich aber auch, dass sie das nötige Kleingeld für Plan B haben, was ich für sehr wichtig halte.

Wenn das Kind noch keine 2 Jahre alt ist, dann ist es aber über 1 Jahr alt und somit kein Baby mehr. Das Baby sein endet mit dem ersten Geburtstag, danach ist es offiziell ein Kleinkind. Wieso auch nicht, wenn das Kind über 1 Jahr alt ist, dann ist es pflegeleichter als wenn es erst wenige Monate alt ist oder gar noch ein Neugeborenes.

Man muss es halt entsprechend planen und auch vorher alles festlegen, denn für das Kind wird man wohl kaum alles mitschleppen wollen für mehrere Monate und ist darauf angewiesen, dass man die Sachen dort entweder lagert und liefern lässt oder auch kaufen kann. Milchpulver ist in Asien so eine Sache, kann man weder einfach kaufen noch ohne weiteres Importieren und somit schon vorher Aufwendig wenn man länger bleiben möchte, da die Menge die gebraucht wird größer ist als was man einführen darf. Auch Windeln und Co gibt es dort zwar alles, aber wenn das Kind es nicht verträgt muss man auch dafür eine Lösung finden wie man es von Deutschland nach dort bringt.

Wie man auf die Idee kommt, dass Backpacker etwas mit Luxus zu tun hat verstehe ich nicht, denn das hat rein gar nichts mit Luxus zu tun. Selbst wenn man einmal nicht in einer Jugendherberge im Mehrbettzimmer schläft sondern sich ein Einzelzimmer nimmt ist das in meinen Augen noch lange kein Luxus, sondern einfach schlichter normaler Standard.

Aber ich frage mich auch welche Vorstellungen hier manche haben. Schnell nach Hause gehen wenn es dem Baby nicht gut geht. Sicherlich wird es das Kind zeigen wenn du aus dem Flieger steigst und danach direkt wieder umdrehen. Backpacker halten sich auch für gewöhnlich nicht in den Touristenburgen auf sondern sind weiter abseits zu finden und mit mal eben schnell zum Flughafen ist es dort meistens nicht getan, je nach Land dauert das schon mal einige Tage oder gar eine Woche. Dann kommt noch die Flugzeit und von Asien ist man durchaus 12-14 Stunden unterwegs, also mit schnell und eben ist es damit nicht getan.

Ich glaube, dass viele ganz falsche Vorstellungen von einem Backpacker-Urlaub haben. So eine Reise bedeutet nicht gleich, dass man sich unbedingt fernab jeglicher Zivilisation befinden muss und auch nicht, dass man auf allen Comfort verzichtet. Die meisten verbinden das wahrscheinlich damit, weil viele Backpacker recht jung sind und noch über wenig Geld verfügen. Da sie trotzdem das meiste aus ihrer Reise heraus holen wollen, schlafen sie eben in einfachen und billigen Unterkünften.

Mit Baby muss man sich ein wenig mehr Gedanken um die entsprechende Reiseroute machen und die dortigen Gegebenheiten kennen. Bestimmte Ziele fallen dann halt auch mal raus. Aus eigener Erfahrung kann man aber durchaus auch innerhalb von 1-2 Stunden von einer wenig bewohnten Insel, auf der es nicht mal Straßenverkehr gibt, aufs Festland ins Krankenhaus oder an den nächsten internationalen Flughafen gelangen. Da muss man im Notfall anstatt dem Sammelboot für wenige Euro ein etwas teureres Privatboot nehmen. Wenn ich hier in der Heimat besonders schnell von A nach B muss, nehme ich ja auch nicht unbedingt den Bus sondern das Auto oder ein Taxi.

Wie ich bereits in meinem letzten Post geschrieben habe, habe ich auf unseren Rucksackreisen einige Familien mit Baby oder Kleinkind getroffen. Diese waren zum Beispiel mit uns auf dem Sammelboot unterwegs und hatten für sich und die Kinder nur das nötigste dabei, d.h. Mutter und Vater jeweils ein großer Rucksack und eine kleine Tragetasche fürs Baby.

Während uns eine einfache Holzhütte am Strand genügte, haben die nebenan in das teuerste Luxusresort der Insel eingecheckt. Backpacken und Luxus schließen sich also nicht zwingend aus. Für mich heißt das lediglich, dass ich mich mit meinem Gepäck auf das Wesentlichste beschränke um unterwegs mobiler zu sein. Ort und die Art von Unterkunft spielen dabei eigentlich keine Rolle.