Bei Einreise in die USA Fragen gestellt bekommen?
Ich fliege im Dezember nach New York, wobei es mein erstes Mal in den USA sein wird. Ich habe nun schon öfter davon gelesen, dass die Einreisebestimmungen sehr hart sein sollen. Angeblich muss man bei der Einreise auch ein kleines "Interview" führen, wobei man dann gefragt wird, wieso man in die USA möchte, was man dort vor hat und solche Sachen.
Ist es tatsächlich so, dass man bei der Einreise in die USA Fragen gestellt bekommt? Wenn ja, wie sehen diese aus? Betrifft das wirklich jede Person oder wird das nur stichprobenartig gemacht?
Wie aufwendig die Begegnung mit dem Beamten bei der Einreise ist, das kommt ganz auf die Laune des jeweiligen Menschen und den Eindruck, den er von dir hat, an. Generell solltest du zusehen, schnell aus dem Flieger zu kommen, um nicht ewig in der Schlange zu stehen.
Wenn es flott geht, gibt es nur die Fragen, warum man kommt. Dann wird der Pass geprüft, die Fingerabdrücke genommen, das Foto gemacht und fertig. Es kann auch länger dauern. Man kann schließlich noch darüber reden, wie lange man bleibt, welche Städte man besucht, ob man wen kennt und woher. Dramatisch ist das nicht.
Du kannst dir vorher auch einen Global Entry besorgen. Dann kannst du ohne Interview am Automaten einreisen. Das kostet allerdings extra. Freunde haben das schon probiert, es klappt sehr gut. Aber für eine Reise lohnt sich das nicht. Das Interview ist wirklich nicht dramatisch.
Das klingt ja gar nicht so dramatisch finde ich. Von Bekannten weiß ich, dass Russland in dieser Hinsicht viel "schlimmer" ist. Da muss man nicht nur einen kompletten Fragebogen ausfüllen, wohin man will und warum und dergleichen. Sondern man muss auch am Zielort einen Stempel von den Behörden einholen, dass man tatsächlich dort gewesen ist. Wenn man diesen Stempel nicht hat, wird es ansonsten problematisch mit der Ausreise am Zoll. In der Hinsicht scheint die USA ja richtig "gemütlich" zu sein, wenn man nur ein paar Fragen beantworten muss und keine "Beweise" liefern muss.
Ich habe es auch erlebt, dass es sehr darauf ankommt, an welchen Zollbeamten man gerät, wie ausführlich die Fragen eben ausfallen. Ich wurde schon mal nur gefragt, wie lange ich bleibe, aber es waren auch schon ausführliche Fragerunden dabei, wo dann noch abgeklärt wurde, welche Städte ich besuche und aus welchem Grund die Reise überhaupt gemacht wird und solche Dinge.
Ich mache mir auch jedes Mal wieder meine Gedanken, was wohl alles gefragt werden wird, aber wirklich schlimm war es bei mir noch nie. Ich hatte bei einer Einreise auch mal einen Zollbeamten, der mir erklärt hat, dass amerikanisches Sauerkraut besser schmeckt als das deutsche. Solche Sachen hat man dann auch schon mal dabei und so kann die Einreise auch ganz lustig sein, auch wenn man damit im Vorfeld nicht rechnet.
Ich war bereits mehrmals in den USA mit meinem Freund und das Interview bei der Einreise war jedes Mal extrem kurz sodass man es schon kaum als solches bezeichnen konnte. Der Zollbeamte fragte uns beim ersten Mal ob wir schon mal in den USA waren und was wir dort vor haben. Dem reichte schon ein kurzer Satz als Antwort und das ganze hat kaum eine Minute gedauert. Beim zweiten Mal einige Jahre später hat man uns auch nur gefragt was wir dort vor haben und wie lange wir bleiben werden. Wenn man in deren Augen wohl nicht großartig auffällt, wird man scheinbar recht schnell abgefertigt.
Anders gestaltete es sich, als ich vor langer Zeit als Kind mit meiner Familie Urlaub in den USA gemacht habe. Dabei waren natürlich meine Eltern, meine beiden Geschwister und sogar auch meine beiden Großeltern mütterlicherseits. Ich war damals 12 und konnte noch nicht wirklich englisch, meine Eltern und Großeltern überhaupt nicht. Ich kann mich erinnern, dass der Zollbeamte extra jemanden kommen ließ, der deutsch sprechen konnte und meine Eltern wurden etwas länger befragt. Was genau weiß ich nicht mehr. Da quasi die komplette Familie für längere Zeit einreisen wollte, haben die wohl geprüft dass wir nicht unerlaubt dort einwandern wollten.
Natürlich bekommt jeder diese Fragen gestellt und ob man weiter genervt wird oder es bei den einfachen Fragen direkt am Schalter bleibt hängt vom eigenen Gesicht ab, welche Laune gerade vorhanden ist und ob man allgemein irgendwie auffällig wirkt. Ansonsten bleibt es bei den einfachen Fragen, wie lange man bleiben möchte, was man vor hat und das war es auch schon.
Weiter ist es bei mir auch nie gewesen aber ich habe durchaus schon erlebt, wie andere aus der Schlange gezogen worden sind und in einen einzelnen Raum gebracht worden sind für die weitere Befragung. Diese haben sich wohl auffällig verhalten, sind in ein bestimmtes Raster gefallen oder waren einfach nur Zufallsopfer. Einmal durfte ich auf einen Kollegen warten dessen Befragung ungefähr 2 Stunden gedauert hat und man auch mehrmals mit dem Arbeitgeber telefoniert hatte, ob seine Angaben auch stimmen und er wirklich beruflich unterwegs ist.
Ich war leider noch nie in den USA, aber muss sagen, dass ich das teilweise hier geschilderte Prozedere schon wirklich streckenweise ziemlich streng finde, vor allem im Abgleich mit dem, wie es hier in Deutschland bzw. generell Europa läuft. War das denn immer schon so oder sind das erst Maßnahmen, die seit dem elften September im Zuge der Terrorabwehr vorgesehen wurden? Ich hatte von amerikanischen Freunden vor dieser Zeit nie gehört, dass es solche Einreisebestimmungen gibt.
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