Angst davor haben, für immer alleine zu bleiben?

vom 08.02.2016, 14:55 Uhr

Ich habe schon oft davon gehört, dass gerade ältere Menschen, die noch nie einen Partner hatten, irgendwann die Angst bekommen, für immer alleine zu bleiben. Gerade dann, wenn sie kaum Freunde und Verwandte haben, dann ist diese Angst ja auch begründet.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Angst wirklich schlimm sein muss, zumal man sich ja auch nicht einfach so einen Partner herbeizaubern kann. Wenn es mit dreißig oder vierzig Jahren noch immer nicht mit einem Partner geklappt hat, dann ist diese Angst ja auch berechtigt.

Ich hatte noch nie Angst gehabt, für immer allein zu bleiben, da ich bisher noch nie wirklich allein war. Hattet ihr schon einmal Angst gehabt, für immer allein zu bleiben, weil ihr keinen Partner und vielleicht auch sonst kaum jemanden hattet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube das kann man nur beurteilen wenn man in dieser Situation ist. Denn Menschen, die Freunde oder einen Partner haben, können ja schlecht sagen das sie Angst haben davor. Ich selbst bin auch ohne Partner. Ich habe zwar ein Kind, bin aber seit knapp 3 Jahren jetzt alleine.

Manchmal sitze ich auch zu Hause und denke mir ob da noch mal der richtige Partner vor der Tür steht? Sicherlich habe ich wohl nicht so eine Angst wie Menschen die schon älter sind und wo es auch schwerer ist jemanden Neues kennen zu lernen, aber ich möchte auch nicht später alleine sein.

Meine Familie ist so an sich sehr groß und so hätte ich das eigentlich auch gerne für mich. Denn gerade an Tagen wie Weihnachten stelle ich es mir sehr schlimm vor wenn man dann so alleine zu Hause sitzt. Aber mit 30 Jahren darf man glaube noch hoffen, das man nicht irgendwann alleine zu Hause sitzt. Ich geb die Hoffnung jedenfalls noch nicht auf.

Es gibt aber auch Organisationen wo man sich quasi Omas und Opas ausleihen kann und sie aufnimmt. Man verhält sich dann eben so als wären es die eigenen Großeltern. So haben beide was davon. Die Familien haben jemandem was Gutes getan und die älteren Herrschaften sind nicht immer nur alleine zu Hause. Find ich auch eine super Idee.

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte das noch nicht, aber ich stelle mir das wirklich hart vor, wenn man im Alter einfach zusehen muss, dass alle Freunde, der Partner und ehemalige Wegkameraden sterben und man selber dann keinen mehr hat. Wenn man da so gar niemanden mehr hat ist das schon schwer und dann findet sich eben auch nicht mehr so schnell jemand. So eine Angst kann ich schon verstehen, auch wenn sie mich nicht betrifft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn man noch ganz jung ist, kann man sich so etwas ja auch nur schwer vorstellen bzw. lebt immer in der Hoffnung, dass sich dieser Zustand der Partnerlosigkeit irgendwann auflösen wird. Ich kenne auch einige, fast ausschließlich männliche Zeitgenossen, die genau so ein Leben führen bzw. geführt haben und mittlerweile alle zwischen Ende dreißig und Mitte vierzig sind und immer noch alleine.

Es gibt wirklich so viele Leute, die es nie schaffen, einen Partner auf Dauer für sich zu gewinnen, sei es, weil ihre Ansprüche überzogen hoch sind, sei es, weil sie unter Bindungsstörungen leiden oder sonst in irgendeiner Art zu anstrengend für eine Beziehung sind. Gerade ab fünfzig bis sechzig Jahren gibt es dann eine unglaublich hohe Anzahl von sehr einsamen Menschen, die keine Verwandten, nur wenige oder keine Freunde haben und durch einen fehlenden Partner sowie Kinderlosigkeit allein zuhause sitzen.

Leider sind das ja nicht mal tragische Einzelfälle, ich habe selbst solche Nachbarn, deren völlig vereinsamt scheinendes Leben mir regelrecht Angst macht. Man weiß ja nie, was die eigene Zukunft für einen bereithält und nur weil man jetzt noch jünger ist und in einer Beziehung lebt, kann das alles in zehn oder zwanzig Jahren komplett anders aussehen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich glaube es kommt dabei auf die eigene Einstellung drauf an. Denn nicht jeder der alleine ist, nie einen Partner hatte und auch das restliche Umfeld gerade am Ableben ist, ist da mit unglücklich oder hat Angst weiterhin alleine zu bleiben. Es gibt genug Menschen die sich mit sich selbst oder auch anderen Aufgaben soweit ausfüllen können, dass sie nicht unbedingt einen Partner an der Hacke brauchen oder sonderlich viele soziale Kontakte.

Ich selbst hatte nie Angst alleine zu sein und auch wenn eine Partnerschaft in die Brüche gegangen ist, dann habe ich keine Torschlusspanik entwickelt und musste mich direkt in das nächste Beziehungsleben stürzen nur damit ich nicht alleine bin. Auch mein Umfeld hat sich verändert, einige sind bereits verstorben, andere haben den Kontakt abgebrochen und auch einige Kontakte sind eingeschlafen über die Zeit.

Keinem davon trauere ich nach und wüsste auch nicht, wieso ich zwangsläufig andere Menschen in meinem Leben brauche. Denn ich habe mich und genug andere Interessen die mich durchaus ausfüllen und somit vermisse ich auch rein gar nichts. Ich denke auch nicht, dass sich das im steigenden Alter auch großartig verändert da ich auch schon im fortgeschrittenen Alter bin und sich das noch nie aufgetan hat. Warum sollte es dann auf einmal anders werden?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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