Ungeduld im Alltag?

Die Ungeduld beim Warten habe ich kaum noch, da ich eigentlich immer und überall ein Buch dabeihabe und mir somit die Zeit vertreiben kann. Bus verpasst? Egal, ich sehe es positiv: so kann ich eine Weile länger lesen.

Was die Vorfreude angeht, ist diese für mich manchmal sogar viel größer als das eigentliche Erlebnis oder Geschenk oder was auch immer, worauf ich mich gefreut habe, auch wenn ich immer versuche die Vorfreude nicht ausufern zu lassen. Während man Vorfreude empfindet, kann man sich aber alles in den schönsten Farben ausmalen und denkt darüber nach, wie es letztendlich sein wird. Tatsächlich kann das Ergebnis dann aber auch ganz anders, oder einfach nur viel weniger spektakulär ausfallen als erwartet.

Deshalb habe ich mir angewöhnt, meine Vorfreude ein wenig zu zügeln, um mir mögliche Enttäuschungen zu ersparen. Also nach dem Motto: wenn ich mich nicht so sehr darauf freue bzw. es mir "egal" ist, kann es eigentlich nur gut ausgehen oder besser werden als erwartet.

Klar mache ich mir damit auch oft selbst etwas vor, aber so bin ich nunmal, ich sehe eher schwarz als dass ich daran glaube dass alles gut wird. Und lasse mich dann gerne vom Gegenteil überraschen.

Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Immer wenn man sehnsüchtig auf etwas warten, wird man leicht ungeduldig und es kommt einem vor wie eine Ewigkeit bis es endlich da ist. Abgesehen davon hab ich immer Angst, dass es zu spät kommt. So geht es mir auch,wenn ich auf einen Anruf warte oder Briefe und die kommen nicht zum genannten Termin.

Und ich gebe meinen Vorredner Recht. Manchmal ist das warten auf etwas spannender, als das eigentliche Erlebnis. Denn ist der Brief erst da und es steht nicht das drin, was man sich erhofft hatte oder zum Glück nicht das, was man gedacht hatte, dann hat man sich ganz um sonst verrückt gemacht.

Ich hasse das auch,wenn der Bus nicht dann kommt,wenn er kommen sollte. Das passiert zur Zeit ständig und ich werde da schon sehr ungeduldig. Hauptsächlich deswegen,weil ich meinen Anschlussbus dadurch verpasse, der leider immer pünktlich ist.

Ich war früher immer sehr geduldig, allerdings ist das mit den Jahren (dabei bin ich noch gar nicht so alt) abhanden gekommen. Früher konnte ich wirklich stundenlang abwarten und hatte kein Empfinden von Hibbeligkeit oder Langweile.

Heute ist das ganz Anders. Ich kann mich in solchen Situationen kaum beherrschen und bin total unruhig. Ich bin also immer am Abwarten und weiß nicht, wie man damit am Besten umgeht. Meistens zappele ich dann auch mit den Beinen rum oder laufe unruhig hin und her.

Aber ich kann mich meinen Vorrednern auch anschließen, wenn sie sagen, dass das Warten das Spannendste ist. Denn das Ereignis selbst ist meistens ja gar nichts besonderes und spannendes, so dass man sagen könnte, dass hibbelige Warten hat sich gar nicht gelohnt.

Im Privatleben bin ich irgendwie ungeduldiger, muss ich sagen, als auf Arbeit oder in der Schule. Wenn ich dort bin, habe ich fast grenzenlose Geduld, was man da auch manchmal braucht. Auf Arbeit auf jeden Fall, so ein alter Mensch ist schließlich kein D -Zug. Da habe ich auch viel Geduld mit gestressten Kollegen, da bringt mich eigentlich fast nichts aus der Ruhe.

Aber zu Hause sieht das ganz anders aus, das ist wahr. Zum Beispiel die Tatsache, dass ich hier heute gerade so viel schreibe, ist ein Ausdruck brennender Ungeduld. Auf Amazon gibt es nämlich gerade den Film Coraline in 3D und 2D auf einer DVD und zwar für knapp zehn Euro und ich habe Panik, dass das bald nicht mehr der Fall sein kann. Ich kann einfach nicht warten, bis ich hier 150 Punkte in zwei Wochen zusammen habe und zusehen, wie die DVD wieder teuer wird, nein, die 150 Punkte mussten eben heute geschrieben werden - also fünfzig davon.

Und wenn ich dann bei Amazon was bestellt habe, dann kann ich die zwei Tage Versanddauer auch kaum abwarten, es zerreißt mich dann jedesmal fast. Auf einer anderen Seite bekomme ich auch noch einen Gutschein und das dauert auch wieder so lange. Ich bin wirklich ausgesprochen ungeduldig und wenn das jetzt schon so schlimm ist und laut Diamante im Alter schlimmer wird, wo soll das dann bei mir noch hinführen?

Ich muss mal sagen, dass ich auch bei unangenehmen Dingen oft ungeduldig bin. Dann halt nicht aus Vorfreude, sondern weil ich sie hinter mich bringen möchte. So war es z.B. vor allen meinen Prüfungen im Examen. Zum einen wollte ich sie am liebsten ganz weit nach hinten schieben, zum anderen konnte ich es aber auch kaum erwarten sie endlich gemacht zu haben. Vor allem die letzten Stunden davor schienen dahin zu schleichen. Da war ich fast noch ungeduldiger als bei Sachen auf die ich mich freue. Das man dabei etwas Unruhe entwickelt ist glaube ich ziemlich normal, denn das Vorfreude die schönste Freude ist stimmt auch nicht immer.

Aber auch in eher neutralen Alltagssituationen überkommt mich manchmal die Ungeduld. Das Beispiel mit dem Bus war für mich schon ganz treffend. Und auch an der Kasse im Supermarkt, an der Ampel oder bei sehr vielen anderen Sachen kann es gar nicht schnell genug gehen. Eigentlich mal eine interessante Frage, warum das so ist. An der Vorfreude kann es ja kaum liegen. Gut, letzten Winter, als es so bitterkalt war, war es klar, dass man nicht ewig auf den Bus warten mochte. Aber an normalen Tagen gibt es dafür doch eigentlich keinen Grund. Scheinbar bin ich immer in Eile und viele andereLeute auch. Wobei es einem ja objektiv betrachtet auch keine oder jedenfalls kaum Zeit einspart, wenn es an der Ampel 30 Sekunden schneller geht oder der Bus eine Minute eher kommt. Schon ein seltsames Phänomen, über das ich bis eben noch nie wirklich nachgedacht habe.

Ich denke ebenfalls, dass hier Ungeduld mit Vorfreude zu unterscheiden ist. Es ist doch überhaupt nichts Schlechtes, wenn man sich auf einen Besuch, ein Paket oder sonst etwas freut und deswegen nervös und aufgeregt ist. Anders wiederum ist es, wenn man total ungeduldig ist, während man beispielsweise auf einen Bus oder Aufzug warten muss.

Ich persönlich kann mit beiden Situationen ganz gut umgehen. Ich kann mich auf etwas freuen, ohne dabei total nervös oder hibbelig zu sein und ich kann auch auf einen Bus warten müssen, ohne dabei die Geduld zu verlieren.

Vorfreude auf ein schönes Ereignis oder eine Lieferung kann ich ganz gut genießen, so lange alles halbwegs nach Plan kommt. Wenn ein Paket allerdings eine Woche im Ziel-Paketzentrum liegt und nichts rührt sich, werde ich auch ungeduldig und frage mich, ob es verloren gegangen ist oder ob es ein Transportschaden erlitten hat.

Wenn man kurzfristig auf etwas warten muss, finde ich das auch nicht schlimm. Ein paar Stunden überbrücke ich auch mit Lesen oder ähnlichen Dingen. Ungeduldig werde ich dann nur wenn ich zum Beispiel weiß, der Zug hat Verspätung, aber eigentlich hätte ich einen wichtigen Termin, den ich dadurch vermutlich nicht pünktlich oder gar nicht wahrnehmen kann. Aber zum Glück lässt sich da meist was regeln.

Aber ich bin sehr ungeduldig, wenn ich einerseits nicht weiß, was nach dem Warten heraus kommt oder wenn ich nicht weiß, wie lange ich auf ein wichtiges Ereignis warten muss. Besonders nervtötend finde ich es, wenn beide Faktoren gleichzeitig auftreten. Das klassische Beispiel ist, wenn ich mich irgendwo beworben habe. Nach einer Weile fängt man sich an zu fragen, was das Schweigen bedeutet. Ob alles seinen Gang geht oder ob man schon in Ablage P liegt, ob das Schreiben nicht zugestellt wurde und und und.

Zur Zeit habe ich ein Manuskript fertig gestellt und bei mehreren literarischen Agenturen eingereicht. Da bin ich auch sehr ungeduldig, weil ich eben nicht weiß, wie die Sache ausgehen wird. Und wie vielen Schreiberlingen ist es mir sehr wichtig, dass mein Baby einen schönen Verlag finden soll. Gleichzeitig weiß ich, dass die Chancen ein Buch zu verkaufen nicht allzu rosig sind und viel Glück dazu gehört, dass man den richtigen Stoff zur richtigen Zeit den richtigen Leuten präsentiert. Gefällt den Agenturen mein Schreibstil und der Plot? Da prüfe ich auch dauernd den Posteingang und ich gebe zu, dass ich momentan nervlich etwas angespannter bin als sonst.

Vor allem schreiben ja viele Agenturen auch, dass sie sich in der Regel acht bis zehn Wochen Zeit nehmen, um solche Einreichungen zu prüfen. Das ist für jemanden, der so ungeduldig ist wie ich eine verdammt lange Zeit. Einfach auch, weil man da so wenig tun kann, außer abwarten. Ich versuche mich zwar mit anderen Dingen abzulenken, aber das klappt nicht so gut.

Je älter ich werde, desto schlimmer wird das bei mir auch. Ich habe einfach schon zu viele Pferde kotzen sehen und ich habe viel Phantasie. Wenn man sich dann, wenn etwas ungewöhnlich lange dauert, so dies und das ausmalt, macht es das nicht besser.

Ich bin allgemein auch eher ungeduldig. Ob es jetzt die neue Staffel einer heißgeliebten Serie ist, der nächste Urlaub oder das wiedersehen mit einer Freundin die ich lange nicht gesehen habe. Auch im Alltag macht sich das immer mal wieder bemerkbar. Ich muss dann über Ereignisse auf die ich warte immer wieder reden oder Stelle mir diese Ereignisse manchmal auch schon vor und male mir aus wie es wird.

Mit meinem nächsten Gehalt kaufe ich mir zum Beispiel ein neues Handy und ich bin jetzt ständig nur noch dabei darüber nachzudenken was ich alles machen kann, wenn ich das Handy endlich habe. Was dann alles wieder Problemlos passiert und schaue bei Amazon ständig ob das Handy schon noch den gleichen Preis hat und schaue noch mal was es im Gegensatz zu meinem jetzigen für Vorteile hat.

Muss aber auch sagen, dass es auch oft so ist, dass wenn ich mich extrem auf ein Ereignis freue es dann am Schluss gar nicht so toll ist wie ich es mir vorgestellt habe, weil ich einfach zu viel darüber nachgedacht habe und es mir zu sehr ausgemalt habe. Dafür sind dann oft Ereignisse auf die ich mich gar nicht gefreut habe umso schöner.

Allgemein bin ich einfach ein ungeduldiger Mensch und möchte wenn ich etwas will das am liebsten sofort haben. Das ist wie ich empfinde schon etwas nervig, weil es bei mir manchmal nicht nur eine angenehme Vorfreude ist, sondern wirklich leichte Besessenheit und denke dann viel daran. Ich verstehe manchmal auch gar nicht, wie man so total unaufgeregt sein kann. Meine Mama packt zum Beispiel oft ihr Paket lange nicht aus wenn es kommt. Ich packe jedes Paket auf der Stelle aus egal wie wenig Zeit ich habe und bin total gespannt drauf es zu sehen auch wenn ich eigentlich genau weiß was drinnen ist, da ich es ja bestellt habe.

Teilweise bin ich auch richtig ungeduldig und kann Dinge kaum abwarten und bin dann auch richtig hippelig. Ich war beispielsweise vor dem ersten Date mit meinem Mann extrem aufgeregt und konnte kaum abwarten, dass es dann so weit ist. So zogen sich die Stunden ins Extreme, wobei es natürlich nur ganz normal verging.

Ich versuche dann immer mich abzulenken, Musik zu hören, ein Buch zu lesen oder Dinge zu machen, die mir eben Spaß machen. Das klappt auch nicht immer und nicht immer werde ich davon gelassener. Ich finde es aber auch gar nicht schlimm sich auf freudige Sachen auch zu freuen.

Ich unterscheide ebenfalls in Vorfreude und Ungeduld. Ich bin schon sehr geduldig aber irgendwann hat es auch einmal ein Ende, gerade wenn ich zu einem festen Zeitpunkt verabredet bin und die andere Person nicht auftaucht was mich dann in weiteren Stress bringt empfinde ich als nervig und das lässt mich dann auch ungeduldig werden.

Vorfreude ist es etwas ganz anderes, gerade wenn ich mir spezielle Sachen bestellt habe und diese über Monate auf sich warten lassen mit der Lieferung, dann ist die Vorfreude richtig groß. Kommt dann das lang ersehnte Paket endlich an, dann kann ich es am selben Abend auspacken und ausprobieren ob es auch genauso ist wie erwartet. Mit Ungeduld hat das aber nichts zu tun, denn dann dürfte ich nur Dinge bestellen die wenige Tage später bereits da sind und nicht in Projekte investieren, die teilweise noch Jahre auf sich warten lassen werden.

So habe ich erst diese Woche einen Pen erhalten, den ich bereits 2014 bestellt habe und eigentlich schon sehr weit verdrängt hatte. Als der Postbote dann vor der Tür stand mit dem Paket wusste ich gar nicht was darin ist, da ich diese Woche mit nichts gerechnet habe. Beim Auspacken war die Freunde dennoch groß und auch die Vorfreude es abends ausprobieren zu können. Dennoch war es kein Problem die Zeit bis zum Abend zu vertreiben, da ich genug andere Aufgaben im Alltag habe die mich von Ungeduld abhalten.