Ein Semester länger wegen langsam korrigierenden Dozenten?
Ich habe eine Dozentin, die bis heute keine Klausurergebnisse eingestellt hat. Dabei ist die Anmeldephase seit gestern vorbei und wir wurden bereits für unsere Kurse eingetragen. Angenommen, ich bin durchgefallen, kann ich mich also nicht mehr für den Kurs anmelden. Dabei sollte das mein letztes Semester sein und es wäre wirklich bitter, ein halbes Jahr ranzuhängen, nur weil eine Dozentin sich zu lange Zeit mit der Korrektur gelassen hat.
Habt ihr schon mal von solchen Fällen gehört oder ist euch sowas sogar einmal persönlich passiert? Kommt es bei eurer Uni öfters vor, dass Dozenten sich nicht an die Fristen halten?
Ja, das kenne ich leider nur zu gut von mir. Mir ist das beinahe auch schon einmal passiert. Ich hatte mal eine Hausarbeit bei einem Dozenten abgegeben, wobei ich nach einem halben Jahr noch immer kein Ergebnis bekommen hatte. Ich schrieb ihm dann auch mehrere E-Mails, auf die er nicht reagierte. In der Uni traf ich ihn dann nach dem Semester auch nicht mehr an. Im Sekretariat wusste man merkwürdigerweise auch nichts über den Verbleib, so dass ich schon angenommen hatte, er wäre plötzlich verstorben, da er eben auch schon sehr alt war.
Jedenfalls brauchte ich die Note aber unbedingt, da ich dann auch schon meine Bachelorarbeit geschrieben hatte. Zur mündlichen Prüfung hätte ich dann aber nur zugelassen werden können, wenn ich eben alle Seminare abgeschlossen hatte. Das war ja aber wegen dem trödelnden Dozenten nicht der Fall. Irgendwann war es dann fast ein Jahr her und die Zeit drängte auch sehr. Ich rechnete dann auch nicht mehr damit, noch irgendwann von ihm Bescheid zu bekommen.
Da ich so etwas schon fast geahnt hatte, hatte ich dann das nächste Semester einen Kurs zu viel belegt, so dass ich mir da noch die Option offen gehalten hatte, da zur Not noch eine zusätzliche Hausarbeit schreiben zu können. Die schrieb ich dann innerhalb von zwei Tagen auch. Eine Hausarbeit zusätzlich zu schreiben, war mir einfach lieber, als so ein Chaos wegen der schon angefangenen Bachelorarbeit zu haben und ein Semester länger studieren zu müssen. Tatsächlich kamen dann beide Noten gleichzeitig - die neue und eben die von dem besagten Dozenten, was ziemlich lustig war.
Tatsächlich war aber die neue Note auch besser, als die alte, so dass ich es gar nicht schlimm fand, eine Hausarbeit umsonst geschrieben zu haben. Es hatte ja die bessere Note gezählt und nicht die ältere, so dass es sich für mich schon gelohnt hatte, auch wenn der ganze Stress natürlich super unnötig war.
Mir selbst ist das nie passiert. Bei uns wurden die Klausuren immer am Ende des Semesters geschrieben und da blieb genug Zeit bis zum nächsten Semester.
Ich hätte mich einfach vorsorglich in den Kurs eingetragen, wenn ich mir nicht sicher wäre, ob ich bestanden habe. Im schlimmsten Fall belegt man den Kurs eben noch einmal, wahrscheinlich kann man dann aber auch einfach abspringen. Für die Organisatoren ist das vielleicht ärgerlich, aber vielleicht ist das dann einmal ein Anlass, dem Dozenten auf die Finger zu klopfen und dafür zu sorgen, dass er rechtzeitig abgibt.
Das kenne ich ebenfalls nicht. Es kam zwar manchmal vor, dass die Ergebnisse noch nicht vorhanden waren und dann einige Tage später erst Online gestellt worden sind, dennoch konnte man sich vorher anmelden. Wenn es nicht gereicht hat und man die notwendige Zulassung gar nicht hatte, konnte man sich nachträglich immer noch abmelden. Ein nachträgliches Anmelden war jedoch nicht möglich und von daher habe ich mich einfach aufs blaue angemeldet und dann abgewartet, ob das ganze gereicht hatte oder auch nicht.
Wenn es ein Dozent aber wirklich nicht geschafft hat das ganze einzustellen, dann ging vorher auch immer eine Mail herum, dass er eben noch nicht fertig ist und das ganze bis zum Datum X nachreichen wird. Dann waren die Ergebnisse auch vorhanden und viele haben es einfach so gemacht wie ich auch, und sich einfach angemeldet auch wenn sie das Ergebnis noch nicht hatten.
In den Anmeldungen gab es auch immer ein Feld für Notizen die man so übermitteln konnte und dort habe ich ebenfalls nochmals vermerkt, dass der Dozent noch nicht fertig ist mit der Korrektur und die Ergebnisse nachgereicht werden. Gab nie ein Problem damit und damit musste aus diesem Grund auch niemand ein Semester noch dran hängen.
Je nach Art der anstehenden Prüfung nützt es wenig, sich trotzdem einzutragen. Denn man wird nicht zugelassen, wenn der Schein nicht innerhalb der Frist da ist. Ich habe den Schein für Chemie erst wenige Stunden vor Fristablauf erhalten. Der Pförtner im zuständigen Landesprüfungsamts hat mir kurz vor zwölf den fristgerechten Eingang bestätigt.
Ansonsten hätte ich ein Semester in der Luft gehangen, denn weiter durfte man ohne bestandene Prüfung nicht machen. Das wäre ziemlich doof gewesen. Denn das wäre wirklich komplett verlorene Zeit gewesen. Die Pflichtpraktika hatte ich, weitere standen an, aber durften eben nicht absolviert werden. Außerdem mussten sie sowieso in der vorlesungsfreien Zeit liegen.
Liest denn keiner die Prüfungsordnung? Bei uns in der Prüfungsordnung stand explizit drin, dass die Prüfungsergebnisse (egal ob durch mündliche Prüfungen, Hausarbeiten oder Klausuren) 6 Wochen nach dem Prüfungstermin stehen müssen. Das war mehr oder weniger "gesetzlich" festgelegt worden und wenn sich ein Dozent nicht daran gehalten hat und er auch nicht auf Emails reagiert hat, dann rennt man bei so etwas doch zum Prüfungsamt und macht da Druck.
Wir hatten im Prüfungsamt eine Dame sitzen, die war in der Hinsicht immer sehr kompetent und hilfreich. Die wusste immer genau, welche Knöpfe sie bei den Dozenten drücken musste, um derartige Prozesse zu beschleunigen. Wenn man sich bei der beschwert hatte, waren die Noten keine 24 Stunden später vom Dozenten eingetragen worden, die ging da ab wie Schmidt's Katze.
Natürlich geht man zum Prüfungsamt, belästigt den Dekan und nervt jeden, der irgendwie hilfreich sein könnte. Nur bedeutet das eben nicht, dass sich dann auch immer etwas bewegt. Ähnlich war es bei Studium Nummer zwei. Wenn 900 Klausuren korrigiert werden müssen, dann wird die Frist ziemlich relativ und es kann auch mal sechs oder neun Monate dauern.
Täubchen hat geschrieben:Liest denn keiner die Prüfungsordnung? Bei uns in der Prüfungsordnung stand explizit drin, dass die Prüfungsergebnisse (egal ob durch mündliche Prüfungen, Hausarbeiten oder Klausuren) 6 Wochen nach dem Prüfungstermin stehen müssen.
Natürlich liest man die Prüfungsordnung. Wieso sollte man das auch nicht tun? Schön, dass bei dir da drin steht, dass die Noten spätestens nach sechs Wochen drin stehen müssen. Nun stand so etwas leider weder in der Prüfungsordnung meiner alten Uni, noch gibt es so eine Regelung an meiner neuen Uni. Mir wurde vom Sekretariat bestätigt, dass sich Dozenten rein theoretisch so viel Zeit lassen können, wie sie wollen, auch wenn sie natürlich schon schauen sollten, dass das möglichst schnell über die Bühne geht.
Die Regelung mit den sechs Wochen gab es bei mir einzig und allein bei der Bachelorarbeit. Da habe ich das Ergebnis dann auch tatsächlich nach sechs Wochen bekommen. Ich frage mich, wie du ernsthaft annehmen kannst, dass diese Regelung bei allen gleich ist. Ich frage mich noch dazu, wie du tatsächlich glauben kannst, dass niemand die Prüfungsordnung liest, nur weil es nicht überall so ist, wie bei dir. Wie kommst du denn auf solche Sachen?
Täubchen hat geschrieben:Liest denn keiner die Prüfungsordnung? Bei uns in der Prüfungsordnung stand explizit drin, dass die Prüfungsergebnisse (egal ob durch mündliche Prüfungen, Hausarbeiten oder Klausuren) 6 Wochen nach dem Prüfungstermin stehen müssen. Das war mehr oder weniger "gesetzlich" festgelegt worden und wenn sich ein Dozent nicht daran gehalten hat und er auch nicht auf Emails reagiert hat, dann rennt man bei so etwas doch zum Prüfungsamt und macht da Druck.
Bei uns müssen die Ergebnisse nach 8 Wochen drin sein laut Prüfungsordnung, woran die meisten Dozenten sich auch halten. Manche Dozenten brauchen auch mal ein Semester und da nützt es herzlich wenig, wenn man sich beschweren geht. Eine Dozentin, die ich glücklicherweise nie hatte, hat sich letztes Semester monatelang nicht gemeldet und die Mitarbeiter vom Studienbüro meinten auch, sie hätten sie nicht erreichen können. Da kann man nichts machen.
Außerdem darfst du nicht vergessen, dass unsere Unis zumeist staatlich sind. Hast du jemals eine zügig arbeitende Behörde erlebt? Also, ich nicht - und das nicht nur auf die Uni bezogen.
Da kann man nichts machen.
Wieso nicht? Man könnte durchaus mal versuchen, den Dozenten oder die Uni auf Schadensersatz verklagen, wenn sie gegen die Prüfungsordnung verstößt. Schließlich bedeutet ein Semester mehr im schlimmsten Fall ein halbes Jahr Verdienstausfall. Das könnte also richtig teuer werden, wenn das durchgeht.
Man könnte also schon etwas machen. Ob man sich den Stress antun will ist natürlich wieder eine ganz andere Frage.
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