Schlechtere Noten, wenn man neben Studium jobbt?

vom 30.08.2016, 12:22 Uhr

In meinem Studium ist es eigentlich unmöglich nebenher zu jobben, da die Seminare und Praktika sich über den ganzen Tag ziehen und man froh ist, wenn man am Wochenende Seminare und Protokolle aufarbeiten kann. In anderen Studiengängen ist das anders. Juristen und Biologen beispielsweise, arbeiten meist noch nebenher.

Dennoch höre ich von vielen, dass es sich auch hier meist nicht lohnt. Angeblich haben viele der Studenten die nebenher jobben generell schlechtere Noten, als diejenigen, die nicht arbeiten. Auch wenn man viel Freizeit hat, heißt es offenbar nicht immer, dass man diese auch zum Geld verdienen nutzen sollte.

Wie seht ihr das? Könnt ihr in eurem Studiengang nebenher noch jobben und habt ihr deswegen einen schlechteren Notenschnitt, als Studenten die nicht jobben? Würdet ihr deswegen mit dem Jobben aufhören oder seht ihr da gar keinen Zusammenhang?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir erschließt sich nicht, was der Job unbedingt mit dem Notenschnitt zu tun hat. Ich habe nicht von Anfang an in meinem Studium gearbeitet, sondern wurde die erste Zeit finanziell durch Bafög unterstützt, aber irgendwann war das dann vorbei und ein eigener Job musste her.

Man kann in meinem Fall sogar sagen, dass meine Noten sogar besser geworden sind während der Zeit, wo ich gearbeitet habe im Gegensatz zu der Zeit davor, wo ich finanziert worden bin. Ich habe im Endeffekt eine Verbesserung um 1,0 erzielt und das trotz Job. Wie passt das deiner Meinung nach bitte zusammen, wenn der Job doch angeblich am Studium und am Lernen hindert?

Meiner Erfahrung und Einschätzung nach ist es egal ob und wie viel man nebenher arbeitet. Einzig relevant und wichtig ist nur, wie gut man unter den Kommilitonen vernetzt ist und wie gut man sich hilft und über klausurrelevante Informationen etc. informiert. Wenn das Teamwork gut ist, kann man auch gut arbeiten und vernachlässigt die Uni trotzdem nicht. Bei uns war das immer ein Geben und Nehmen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wie kommst du drauf das es nicht machbar ist? In jedem Studiengang kann man nebenher arbeiten gehen wenn man möchte und auch die Noten sind deswegen nicht zwangsläufig schlechter. Das ist alles eine Sache der persönlichen Einstellung und wie man sich die Zeit einteilt.

Ich habe neben meinem Studium Vollzeit im Schichtdienst gearbeitet. Sicherlich ist das eine doppelte Belastung weil man alles stemmen muss, aber die Voraussetzung war eben die Arbeitsstelle damit man studieren gehen kann. Teilzeit gehen ging wegen dem Geld hier nicht und hätte ich auch gar nicht gewollt. Dennoch habe ich mit einem 1er Schnitt abgeschlossen, obwohl ich eine 60 Stunden Woche geleistet habe und andere nur eine einfache 35 Stunden Woche mit geregelten Zeiten.

Dafür habe ich mich auch in meiner Freizeit auf den Hintern gesetzt und gelernt. Ich saß an den freien Tagen nicht Zuhause vor dem Fernseher, oder lag bis Nachmittags im Bett. Wer das gerne möchte, der kann "nicht" nebenbei arbeiten gehen aber für alle anderen die durchaus bereit sind zu leiden und diesen Weg mit Arbeit nebenbei zu gehen, heißt es nicht automatisch auch schlechtere Noten.

Denn wie man seine Zeit nutzt und sie einteilt, dass liegt doch bei jedem selbst. Ein fauler Mensch wird nicht auf einmal gute Noten haben nur weil er mehr Zeit hat weil er nicht arbeiten geht. Ein fleißiger Student wird nun nicht direkt in den Keller sacken mit seinen Noten wenn er nebenbei arbeiten geht. Von daher hat das eine mit dem anderen nicht wirklich etwas zu tun, sondern einfach nur wie man seine Zeit effektiv am besten nutzt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich habe teilweise während des Studiums gearbeitet, teilweise nicht, weil sie Projekte und Praktika nicht immer mit dem Arbeitsleben vereinbaren ließen, und ich habe einen sehr guten Abschluss gemacht.

Ich hing in der Zeit ohne Nebenjob nicht ständig über den Büchern, aber wenn ich gearbeitet habe, war ich beim Lernen wesentlich organisierter weil ich eben wusste, dass ich nicht so viel Zeit dafür habe. Wahrscheinlich hätten meine Noten eher ohne Job gelitten, weil ich dann wesentlich mehr getrödelt hätte, weil ich ja gedacht hätte, dass ich so viel Zeit habe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also, dass Juristen entspannt nebenher arbeiten können, habe ich noch nie gehört. :lol: Spätestens in dem Jahr, in dem sie sich auf ihr Staatsexamen vorbereiten müssen, wird in einer 40-Stunden-Woche gelernt. Eine gute Freundin von mir, die ungefähr einer der klügsten Menschen ist, die ich kenne und in der Schule trotz Faulsein nur Einsen bekam, hatte vor Stress bereits zwei Hörstürze. Ich weiß nicht, wie du auf diese Idee kommst, Juristen hätten es leichter.

Umgekehrt kenne ich zwei Leute, die gerade ihren Master in Chemie machen und beide nebenbei an der Uni als studentische Aushilfen jobben. Das scheint also sehr wohl machbar zu sein. Wie du siehst, lassen sich solche Aussagen, Chemiker hätten zu wenig Zeit und Juristen nicht, überhaupt nicht verallgemeinern.

Ich denke, vieles hängt auch davon ab, wie man sich seinen Stundenplan und seine Zeit einteilt. Ich hatte einmal tatsächlich schlechtere Noten, weil ich in den Ferien knapp unter Vollzeit gearbeitet habe und in dieser Zeit zwei Hausarbeiten schreiben musste. Dafür hatte ich quasi nur am Wochenende Zeit und saß lediglich Freitag bis Sonntag dran. Unter der Woche war ich einfach zu k.o. und konnte mich nicht auf etwas Anspruchsvolles konzentrieren.

Aber dieses Semester, als ich zwei Kurse weniger belegen musste, hatte ich sehr gute Noten trotz Arbeit. Da ich durch die Arbeit sehr früh aufstehen muss, war ich vormittags schon wach und konnte immer früher mit dem Lernen anfangen. Davor war ich immer ein Langschläfer und fing immer erst um die Mittagszeit an. Allerdings ist das jetzt auch ein anderer Job und ich muss nicht mehr 35 Stunden arbeiten, bloß weil Ferien sind und ich ja die Zeit habe.

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