Von Vermieter mit Kontrollbesuch und Fragen genervt werden?
Ich hatte vor einigen Jahren mal in einer WG gewohnt, mit der ich dann absolut unzufrieden war. Das lag in erster Linie an der Vermieterin, die im gleichen Haus und direkt unter uns wohnte und an ihrem etwa vierzigjährigen Sohn, der auch noch bei ihr lebte. Für mich war die Vermieterin offen gesagt ein richtiger Drachen. Sie hatte immer beobachtet und kontrolliert, wer wann besucht bekommen hatte und sich dann auch noch erkundigt.
Sie schlich immer im Hausflur herum oder war im Garten, so dass sie da eben den Überblick hatte. Wenn man an ihr vorbeigegangen ist, wurde man gleich mit Fragen durchlöchert. Ständig hat sie an der Tür geklingelt oder ist auch einfach mal so mit ihrem Schlüssel reingekommen, um zu schauen, wie es denn bei uns in der WG so aussieht und ob alles in Ordnung ist. Teilweise ist sie sogar ungefragt in die Zimmer gegangen, wenn die Personen nicht da waren und hat geschaut, wie es da so aussieht.
Ich habe es da nicht lange ausgehalten und war froh, als ich da wieder draußen war. Ich frage mich, ob das alles überhaupt so rechtsmäßig ist, was die Vermieterin da gemacht hatte. Wahrscheinlich nicht, wobei das meine Mitbewohner nie gestört hatte. Diese haben sich auch noch bei ihr eingeschleimt, weshalb es auch noch Knatsch zwischen mir und ihnen gab. Hattet ihr so etwas schon einmal?
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich frage mich, ob das alles überhaupt so rechtsmäßig ist, was die Vermieterin da gemacht hatte.
Nicht mal im Ansatz, das ist wirklich dreist. Gelegentliche Kontrollbesuche sind erlaubt, aber nur nach Voranmeldung und nur in Anwesenheit des Mieters, besondere Umstände außen vor gelassen (z.B. Gefahr für Leib und Leben, Reparatur- oder Modernisierungsmaßnahmen). Ansonsten nennt man das Hausfriedensbruch und der Vermieter macht sich strafbar. Das hätte ich niemals hingenommen, aber mit jungen Leuten kann man das vielleicht noch machen.
Mit Vermietern muss man wirklich Glück haben, meine hab ich seit dem Einzug vor 5 Jahren nicht mehr gesehen. Allerdings gehört der Block einer großen Gesellschaft, die bundesweit Objekte hat, die haben offenbar Besseres zu tun. Einen Vermieter, der gleich nebenan wohnt, hatte ich früher aber auch mal. Der hat mich zwar nie behelligt, trotzdem grundsätzlich unangenehm; man fühlt sich immer irgendwie beobachtet, auch wenn es nicht der Fall ist.
Paulie hat geschrieben:Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich frage mich, ob das alles überhaupt so rechtsmäßig ist, was die Vermieterin da gemacht hatte.
Nicht mal im Ansatz, das ist wirklich dreist. Gelegentliche Kontrollbesuche sind erlaubt, aber nur nach Voranmeldung und nur in Anwesenheit des Mieters, besondere Umstände außen vor gelassen (z.B. Gefahr für Leib und Leben, Reparatur- oder Modernisierungsmaßnahmen). Ansonsten nennt man das Hausfriedensbruch und der Vermieter macht sich strafbar. Das hätte ich niemals hingenommen, aber mit jungen Leuten kann man das vielleicht noch machen.
Das ganze nennt sich Hausfriedensbruch und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches. Erlaubt ist das nicht und stellt durchaus eine Straftat dar, allerdings ist das auch ein Antragsdelikt. Wenn dann nicht genug öffentliches Interesse vorhanden ist, dann werden solche Verfahren auch einfach eingestellt. Da es sich hier aber um eine WG handelt und mehrere betroffene Personen, wäre das durchaus drinnen gewesen der Vermieterin auf diese Weise einen Denkzettel zu verpassen.
Der Irrtum ist allerdings, selbst wenn ein Schlüssel beim Vermieter liegt, darf dieser die Wohnung nicht betreten. Noch nicht einmal in einem Notfall, und schon gar nicht für Reparaturen oder Modernisierungsmaßnahmen. Das braucht alles eine Voranmeldung mit Terminabsprache mit dem Mieter und kann nicht einfach so gemacht werden, selbst wenn der Wasserrohrbruch akut ist ist der Mieter darüber zu informieren und sich die Zustimmung einzuholen, bevor man die Wohnung betrifft. Bei der Gefahr für Leib und Leben sollte man mindestens einen sehr guten Grund vorweisen und nicht ohne Zeugen, wie z.B. der Polizei, die Wohnung betreten. Sonst sind wir wieder beim ersten Punkt.
Ich hätte mir das ebenfalls nicht bieten lassen und auf das entsprechende Recht hingewiesen. Wäre das Verhalten nicht abgestellt worden mit einfachem betreten der Wohnung ohne Anmeldung und durchsuchen der Zimmer, dann wäre ich auch weitere rechtliche Schritte gegangen und zudem hätte ich mich auch zeitgleich nach einer neuen Wohnung umgesehen. Hingenommen hätte ich das jedenfalls nicht. Gegen die Neugier und das spionieren im Garten und Treppenhaus kann man allerdings weniger etwas machen.
So ein Verhalten geht einfach nur gar nicht und rechtens ist es natürlich auch nicht. Die Vermieterin darf nach Anmeldung natürlich in die Wohnung, aber sicher darf sie nicht einfach so mit ihrem Schlüssel hinein und mal schauen, was so los ist. Ganz sicher hätte ich es da auch nicht lange ausgehalten und ich muss auch sagen, dass ich deine Mitbewohner in der Situation nicht verstehen würde. Wenn die das mitmachen, dann wird die Vermieterin in ihrem falschen Verhalten ja noch bestärkt und macht so weiter.
Barbara Ann hat geschrieben:Ganz sicher hätte ich es da auch nicht lange ausgehalten und ich muss auch sagen, dass ich deine Mitbewohner in der Situation nicht verstehen würde. Wenn die das mitmachen, dann wird die Vermieterin in ihrem falschen Verhalten ja noch bestärkt und macht so weiter.
Das Problem war ja, dass sie wohl Angst hatten, dass sie die Wohnung verlieren könnten, wenn sie da etwas gesagt hatten. Der Wohnungsmarkt in der Stadt war eine absolute Katastrophe und überhaupt etwas zu finden, hat an ein Wunder gegrenzt. Von daher hatten sie sich bei der Vermieterin immer enorm eingeschleimt und sich auch gut mit ihr verstanden, wie es aussah.
Im Endeffekt hatten sich auch alle gegen mich verbündet, wobei ich dann auch ohnehin gehen wollte, Vermieterin hin oder her. Ich bin dann auch mit den Mitbewohnern nicht mehr klargekommen, unter anderen eben auch wegen dem Rumgeschleime bei der Vermieterin.
Hinzu kam, dass sie mich dann auch noch direkt bei ihr verpetzt hatten, nachdem ich mal keine Zeit hatte, den Putzdienst an einem Tag zu übernehmen, weil ich da unterwegs war. Sie hatten sich dann richtig mit ihr verbündet. Das Theater war dann so groß, dass ich auch freiwillig gegangen bin, weil mir das alles zu blöd wurde.
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