Durch Haustiere auf vieles verzichten müssen?
Eine Freundin hat sich einen Hund und eine Katze angeschafft. Sie meinte, dass sie die Anschaffungen auch gut durchdacht hätte. Allerdings kommt nun immer mehr zum Vorschein, dass dem wohl doch nicht so ist. Sie regt sich häufig darüber auf, dass sie nicht mehr so einfach weg kann, wie früher vor der Haustieren. Sie kann nun nicht mal eben ihre Familie besuchen, die weiter weg wohnt. Sie kann da normal zwar den Hund mitbringen, aber bei Feiern der Familie ist das eher nicht möglich. Daher muss sie dann auch unter Umständen immer jemanden haben, der sich um ihren Hund und die Katze kümmert.
Sie kann auch nicht mehr ganze Tage von zu Hause wegbleiben, sondern muss sich ja auch noch um ihre Tiere kümmern. Manchmal frage ich mich auch, warum sie sich überhaupt die Haustiere angeschafft hat, wenn das alles so eine große Einschränkung für sie ist. Auch musste sie schon etwas absagen, da eines ihrer Tiere krank war und sie es nicht alleine lassen konnte.
Findet ihr es nicht normal, dass man auf einiges verzichten muss, wenn man eben Haustiere hat? Dafür bringen sie einem ja auch viel Freude. Sollte man sich so etwas nicht vorher überlegen? Verzichtet ihr auf vieles wegen eurer Haustiere? Fühlt ihr euch durch sie in eurer Freiheit eingeschränkt? Macht man da nicht etwas falsch, wenn man so denkt?
Natürlich muss man auf einiges verzichten, wenn man Haustiere hat. Wir hatten jahrelang Nager. Und dass nicht in einem kleinen Käfig, sondern in großen Gehegen. So konnte man diese nicht einfach mal für ein paar Tage weg geben, damit man in Urlaub fahren kann. Mein Mann und ich waren deswegen auch noch nie zusammen in Urlaub. Nun haben wir keine Haustiere mehr und nächstes Jahr wird auf jeden Fall in Urlaub gefahren.
Sicher muss man sich das auch gut überlegen, bevor man sich Haustiere anschafft. Alles andere wäre einfach nicht richtig. Wir haben uns das überlegt und sind aber jetzt auch froh, dass wir in dieser Hinsicht nicht mehr gebunden sind und so gerne ich Tiere mag, ich würde mir aber keine Haustiere mehr anschaffen.
Ich denke auch nicht, dass man was falsch macht, wenn man so denkt, dass man auf einiges verzichten muss. Wenn man Haustiere hat, dann sollten sie auf jeden Fall durch Freizeitgestaltung des Menschen nicht leiden. Und gerade durch Haustiere, die man nicht einfach mitnehmen kann, ist man noch gebundener als mit einem Hund. Wohin mit den Tieren, wenn man nur mal ein Wochenende weg will?
Ich finde, dass man es auf jeden Fall vorher sehr gut überlegen muss und wenn man auf alles nicht verzichten will, sollte man sich keine Tiere anschaffen. Wenn man jemanden hat, der auf die Tiere schaut und nicht nur das Futter hinstellt, sondern auch auf das Wohl der Tiere bedacht ist, kann man das auch im Vorfeld alles klären. Aber auf jeden Fall bedeuten Haustiere auch Verzicht.
Es ist normal, dass man selbst auf einiges verzichten muss wenn man sich neue Partner, Kinder oder auch Haustiere ins Haus holt. Alles was Verantwortung braucht und auch die Pflege schränkt einfach ein, egal ob das nun eine Katze, ein Hund, ein Vogel oder ein Rudel von Nagern sind. Alle Tiere wollen gepflegt, gefüttert und teilweise auch ausgeführt werden und das erfordert halt Zeit. Diese Zeit die man vorher für andere Dinge hatte, hat man halt nicht mehr sondern es ist nichts weiter als Arbeit und darunter sollte man es auch verbuchen.
Sicherlich sollte man sich das vorher überlegen, aber dort ist es wie in der Liebe auch, dass der Blick durch die Rosarote Brille erst einmal alles positive nur zum Vorschein bringt und die Negativen Aspekte verdrängt werden. Manche Gesichtspunkte werden auch gar nicht so wahrgenommen, dass es hinterher dadurch einmal zu Problemen kommen könnte wie das tägliche Gassi gehen mit dem Hund. Anfangs ist man noch voll begeistert aber nach einigen Jahren wird die Laune darauf doch immer geringer und auch die Lust hält sich an manchen Tagen schwer in Grenzen, dennoch muss es gemacht werden.
Meine Tiere haben mich auch eingeschränkt. Zwar konnte ich den ganzen Tag auf Arbeit gehen aber wenn ich vor hatte länger wegzufahren war es bereits ein Problem. Die Nager hatten keinen Käfig sondern haben im Zimmer einfach so gewohnt und wem will ich das schon bringen? Somit brauchte man jemanden der sich zuverlässig um die Tiere kümmert der dann auch immer Zeit und Lust hatte. Sprich es war vorher eine Organisation notwendig, spontan einfach so wegfahren war jedenfalls nicht machbar.
Auch als es angefangen hat mit Pendeln und Auswärts arbeiten war das ein weiteres Problem da ich teilweise erst nach 2-3 Tagen wieder nach Hause gekommen bin. Auch dafür brauchte ich jemanden der sich um die Tiere in dieser Zeit kümmert und nicht immer hatte auch jemand Zeit. Es ging zwar, dass die Nager mal 3 Tage alleine bleiben wenn sie vorher ausreichend Wasser in die Flaschen bekommen haben und auch das Futter entsprechend viel vorher hinein gestellt worden ist, aber dennoch hatte ich dabei schon immer ein schlechtes Gewissen wenn ich das machen musste.
Ich habe zwar kein Haustier, auch wenn ich Tiere schon gerne mag. Aber ein Grund, warum ich mir kein Haustier anschaffen möchte, ist der, dass ich gerne verreise. Wenn man dann jemanden hat, der sich um das Tier kümmert, dann ist es gut. Aber derjenige kann vielleicht auch mal nicht und man ist eben einfach immer abhängig. Sicher geben einem Tiere dann auch viel zurück, das ist ganz klar.
Aber trotzdem ist es eben schon so, dass man auf vieles verzichten muss, was einem vielleicht vorher wichtig war. Darum kann es schon eine große Umstellung sein, wenn man sich ein Tier anschafft. Aber ich denke auch, dass man es doch bei Freunden und Bekannten mitbekommt, die ein Tier haben und dass man es auch wissen kann, worauf man sich einlässt. Und dann muss man eben schauen, was einem wichtiger ist und ob es wirklich der Wunsch ist, das Tier zu haben.
Ich habe eine Bekannte, die mit Hunden aufgewachsen ist und die selbst mehrere Hunde zu Hause hat. Sie arbeitet auch an einem Tierschutzhof, wo Hunde vermittelt werden und sie kann ohne Hunde einfach nicht leben. Allerdings beklagt auch sie sich, dass sie durch die Haustiere eben auf vieles verzichten müsste.
So kann sie - laut eigener Aussage - eben nur an der Ostsee oder Nordsee wirklich Urlaub machen und Fliegen wäre nicht möglich. Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus und weiß auch nicht, wie die Mitnahme von Hunden im Flugzeug oder so geregelt ist. Sie meinte auf jeden Fall, sie würde gerne mal in den Urlaub fliegen, was aber laut Hunden nicht gehen würde. Es würde sie auch anöden, immer nur Urlaub im Norden Deutschlands machen zu können und nicht mal außerhalb. So wirklich trennen kann sie sich von den Hunden aber auch nicht, dafür ist die Bindung zu stark.
Unter diesem Aspekt würde ich mir mehrfach überlegen, ob ich mir wirklich ein Haustier anschaffen möchte oder nicht und ich würde diese Entscheidung auch nie leichtfertig treffen wollen, wenn ich ehrlich bin. Schließlich übernimmt man da auch Verantwortung und das Tier hinterher abzuschieben weil man nicht zu Ende gedacht hat, finde ich auch falsch, weil man das ja hätte vermeiden können.
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