Was tun, wenn Hund sich im Büro extrem langweilt?

Meine Chefin hatte heute ihren Hund bei der Arbeit dabei. Das macht sie hin und wieder so, wenn ihr Partner gerade geschäftlich unterwegs ist und der Hund dann zu lange allein zu Hause wäre. Jedenfalls ist es aber schon immer so, dass der Hund sich dann im Büro langweilt, zumal er auch die ganze Zeit angeleint neben ihr liegen muss. Fremden Menschen gegenüber ist er sehr misstrauisch, so dass man ihn auch nicht frei im Büro herumlaufen könnte, da er sonst bellen und knurren würde.

Jedenfalls hatte sich der Hund heute besonders schlimm gelangweilt. Er jaulte ununterbrochen und machte dauernd irgendwelche Geräusche. Meine Chefin musste ständig mit ihm schimpfen und ist ständig mit ihm rausgegangen. Danach ging das wieder von vorne los, so dass sie gar nicht mehr konzentriert arbeiten konnte. Irgendwann ist sie mit dem Hund dann auch in ein Einzelbüro gegangen, von wo sie dann weiter gearbeitet hatte.

Es kommt ja aber sicher immer mal wieder vor, dass man als Besitzer zwar den Hund bei sich hat, aber nicht die Möglichkeit hat, sich intensiv um ihn zu kümmern. Was soll man dann tun, wenn sich der Hund so extrem langweilt und das auch ständig äußert?

Den Hund erziehen, das ist der einzige vernünftige Weg. Ständiges Schimpfen und Rausgehen gibt dem Tier die gewünschte Aufmerksamkeit. Negative Aufmerksamkeit ist aus Sicht des Hundes besser als gar keine. Also macht er munter weiter, denn er hat Erfolg. Allerdings ruhen Hunde rund 18 Stunden pro Tag. Folglich verschlafen sie das Büro, wenn sie entsprechend erzogen sind.

Der Hund hat anscheinend eine geringe Frusttoleranz zu haben. Daran kann man durchaus mit Geduld arbeiten. In der Hundeschule hatten wir auch den ein oder anderen Hund, der anfing zu jaulen und zu zappeln, wenn er eben mal warten musste, weil er nicht an der Reihe war. Da ist es dann schon wichtig, dass man versucht die Frusttoleranz des Hundes auszubauen.

Deine Chefin könnte dem Hund auch etwas zu Beschäftigung geben. Da würde sich ein Knochen oder eine Kaustange anbieten. Aber auch ein Intelligenzspielzeug oder einen Kong. Da gibt es sicherlich einige Möglichkeiten. Ich denke auch, dass sie den Hund sicher nicht von klein auf regelmäßig mit ins Büro genommen hat. Sonst wäre er sicherlich gewöhnt, dass er dann dort liegen soll und eben warten muss, bis sein Frauchen wieder Zeit für ihn hat.

Natürlich ist es auch gut und wichtig den Hund körperlich und geistig auszulasten. Dann ist er auch ruhiger und entspannter, wenn er im Büro mit soll und macht dort sicherlich auch durchaus mal ein Nickerchen.

Warum macht man wegen etwas Alltäglichem gleich etwas, an dem man arbeiten muss oder denkt gleich darüber nach, wie man den Hund ablenken kann? Man kann das völlig unaufgeregt im Alltag trainieren. Einfach mal den Hund beim Bügeln, Fernsehen, Kochen oder Lesen bequem ablegen und nicht weiter beachten. Nur wenn er sich entzieht, landet er kommentarlos wieder da, wo er sein soll. Das dauert wenige Tage und der Hund schlummert innerhalb von Minuten nach dem Ablegen selig.

Ich kann mich coopers Ausführungen nur anschließen, dass der Hund Aufmerksamkeit bekommt die er möchte. Auch wenn es nicht unbedingt die Form von Aufmerksamkeit ist mit Schimpfen und dauerhaft raus gehen die das ganze besser machen. Damit bezweckt man genau das Gegenteil.

Auch ich denke, dass hier eine sinnvolle Erziehung der bessere Weg ist und das kann man wirklich einfach im Alltag Zuhause schon üben. Wenn der Hund das dort beherrscht, dann ist es ihm auch reichlich egal ob das nun im Büro ist oder auch Zuhause. Auch das Misstrauen gegen andere Menschen und das knurren und bellen kann man einem Hund abgewöhnen.