Sich selbst zu viel Druck machen?

vom 20.09.2016, 22:55 Uhr

Dass ich nun Druck von anderen Menschen spüre, kommt wirklich selten vor. Das war in meiner Jugend so, als ich mich von Eltern und Lehrern unter Druck gesetzt gefühlt habe, aber jetzt schon seit Jahren gar nicht mehr. Dafür merke ich aber, dass ich mich selbst immer wieder unter Druck setze.

Ich habe teilweise doch recht hohe Erwartungen an mich selbst, die ich natürlich auch erfüllen möchte. Teilweise erwarte ich dann auch zu viel von mir oder bin enttäuscht, wenn ich nicht alles direkt geschafft habe, was ich schaffen wollte. Dabei könnte ich oft eher mal einen Gang zurückschalten.

Kennt ihr das auch von euch selbst so, dass ihr selbst die Person seid, die euch zu viel Druck macht, während ihr Druck von anderen Personen gar nicht so sehr zu spüren bekommt? Was kann man denn dagegen tun und kann man überhaupt etwas dagegen tun und sollte man das? Immerhin ist das ja auch eine tolle Motivation, die einen anspornt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Dann hast du eine gute Situation, wenn dir andere keinen Druck mehr machen und nur du das noch bist mit deinen Erwartungen. So einfach ist das bei mir leider nicht, jeder stellt seine Erwartungshaltung an mich und ich muss einfach funktionieren. Klappt etwas nicht wie es sich andere Vorstellen, dann wird der Druck auch direkt erhöht.

Einfaches Beispiel dazu ist, wenn mein Kind morgens trödelt und ich ihn später in der Krippe abgebe, dann ist die Krippe sauer weil es nicht wie vereinbart stattgefunden hat und mein Arbeitgeber auch nicht, da ich dann später auftauche. Direkt zwei neue Stellen die Druck machen, damit das in Zukunft besser klappt. Da mit wächst auch der eigene Druck den ich mir mache, denn ich möchte die Anforderungen doch so gut es geht erfüllen und es allen recht machen und schon stecke ich mitten drinnen.

Als Motivation würde ich das nicht sehen, dass man in Zukunft und die nächsten Tage dann besser mit der Zeit hinkommt, dass das Kind funktioniert wie man es gerne hätte und braucht und auch alles andere. Das ist dann eher der Normalzustand der wieder eingefahren werden muss und wenn das Ziel erreicht ist, dann macht man auch keine Luftsprünge vor Freude sondern kann sich gerade einmal leisten tief durchzuatmen, denn man weiß nie wie es am nächsten Tag dann wieder wird.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kann nun auch nicht von mir sagen, dass ich nur noch von mir selber Druck bekomme und von anderen Menschen nicht mehr. Da gibt es gerade im Berufsleben doch noch genug Situationen, in denen ich auch von anderen Menschen den Druck spüre. Aber natürlich kenne ich es auch, dass ich mir selber Druck mache, obwohl es vielleicht gar nicht so heftig nötig wäre. Ich finde das für mich auch immer recht motivierend und ich muss sagen, dass ich das gar nicht abstellen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich wüsste nicht, warum ich mir selbst Druck machen sollte. Für den Alltag reicht es eine durchschnittliche Leistung abzuliefern. Dann ist das Essen lecker, die Bude sauber und die Wäsche wird nicht zum Gebirge. Und im Job kann ich von der Leistungsfähigkeit her eine ruhige Kugel schieben. Der durchschnittliche Kunde möchte vergleichsweise wenig.

Der Druck kommt von außen. Heute ist so ein Tag gewesen. Mein Internet wollte nicht arbeiten, die Verbindung war extrem langsam und brach immer wieder ab. Da wurde es dann mit der wöchentlichen Deadline für einen Kunden knapp. Für einen anderen kam ich nicht an die nötigen Informationen, aber der Launch der neuen Seite steht an.

Normalerweise wären das bummelige zweieinhalb Stunden Arbeit gewesen. So wurden es sieben und ein Teil wartet morgen. Jetzt ist zwar der größte Druck weg, aber morgen warten auch zwei Deadlines, die früh liegen und dazu der Rest von heute. Also muss ich früh raus und zügig arbeiten.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich möchte mich gar nicht ständig unter Druck setzen, natürlich passiert es trotzdem immer mal, weil man einfach noch mehr von sich erwartet, Dinge besser machen möchte und so weiter. Dennoch versuche ich einfach mein Ding durchzuziehen und Druck der von außen kommt zu bedenken und dann für mich auf eine positive Art und Weise zu verarbeiten. Das passt meistens für mich, aber manchmal nehme ich mir den Druck, der von außen kommt an und dann mache ich es zu meinem Druck.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kenne das auch so, dass man sich automatisch mehr Druck macht, wenn es nicht ganz so läuft wie man es gerade braucht. Ich denke da an meine Studienzeit zurück. Ich musste mich damals mit Nebenjobs über Wasser halten, da ich kein Bafög bekommen habe und meine Eltern mich nicht so unterstützen konnten, wie sie gewollt hätten. Daher habe ich mir zwischendurch auch ziemlichen Druck gemacht, dass das mit den Nebenjobs auch klappt. Denn manchmal sind die Verträge einfach befristet gewesen und ausgelaufen oder das Betriebsklima war so schlecht, dass ich es dort nicht mehr ausgehalten habe und gekündigt habe.

Wenn man dann als Student mehrere Monate auf Jobsuche ist und finanziell selbst über die Runden kommen muss, dann macht man sich natürlich automatisch mehr Druck. Denn der Staat fängt einen nicht auf, Sozialhilfe oder H4 bekommt man nicht und selbst für Wohngeld braucht man ein Mindesteinkommen, was man aber nicht hat, wenn man noch nach einem Job sucht.

Das war auch eine Zeit, die ich sehr nervenaufreibend und als enormen Druck empfunden habe, was sich aber gelegt hat, als ich dann endlich was gefunden hatte und mein Einkommen einigermaßen gesichert war. Ohne Geld kann man die Miete auf Dauer nicht bezahlen, nichts essen und man sitzt langfristig betrachtet auf der Straße, was ja auch keine so schöne Aussicht ist und in manchen Städten ist die Konkurrenz bei den Studentenjobs eben ziemlich groß.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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