Sich durch Bezahlung weniger ausgenutzt fühlen?

vom 22.09.2016, 10:45 Uhr

Ich habe ja schon geschrieben, dass eine Freundin wohl etwas von der Familie ausgenutzt wird. Sie sieht das jedoch wohl etwas anders und meint, dass sie auch immer etwas für das Aufpassen und Versorgen der Tiere bekommt. Sie hütet die Tiere, wenn die Familie dann im Urlaub ist. Diese bringen ihr dann aus dem Urlaub fast immer etwas dafür mit oder laden sie mal zum Essen ein.

Meine Freundin sagt, dass sie eigentlich nichts dafür haben möchte. Sondern sich erhofft, dass sie dann auch mal einen Gefallen getan bekommt, eben als Gegenleistung. Sie meinte aber, dass man sich vielleicht auch weniger ausgenutzt fühlt, wenn man eben etwas dafür bekommt. Es muss ja nicht immer Geld sein, aber ein Mitbringsel oder eine Essenseinladung tun es ja auch.

Meint ihr, das man sich weniger ausgenutzt fühlt, wenn man etwas dafür bekommt? Würdet ihr bei solchen Dingen auch voraussetzen, dass ihr etwas als Art Bezahlung bekommt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke schon, dass sich dieser Gedanke einstellen kann, wenn man eine Entlohnung für die getane Arbeit bekommt. Generell finde ich, dass ein Gefallen ohne Gegenleistung aus reinem Herzen passieren muss und wenn man dann aufgrund seiner netten Art ausgenutzt wird, sollte man etwas dazu sagen und nicht hoffen, dass man etwas bekommt, damit alles wieder gut ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also für ein Mitbringsel würde ich keine Tiere hüten, da sollte es schon Geld sein. Oder eine Essenseinladung - was ist das schon? Man geht mal essen, dafür, dass man vielleicht drei Wochen auf fremde Tiere aufpasst? Das wäre mir zu wenig, was ich da zurück bekäme. Wenn ich aber beispielsweise drei Wochen auf Tiere aufpasse und meinetwegen der Katze einmal täglich was zu essen hinstelle, dafür aber 50 Euro bekäme, dann könnten man darüber reden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.09.2016, 13:47, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Na ja, wenn man entsprechend gut bezahlt wird, kann man nie von einer Ausnutzung sprechen, wie ich finde. Da müsste ich mich ja auch in meinem Job ausgenutzt fühlen, da ich eben arbeiten muss, anstatt zu Hause herumzulungern. Das tue ich aber nicht, da ich gut bezahlt werde.

Warum soll man sich denn überhaupt bei etwas ausgenutzt fühlen, wenn man bezahlt wird? Wobei es da aber natürlich auch immer auf die Bezahlung an sich ankommt. Wenn man entsprechend wenig bekommt, dann schon, aber nicht, wenn man gutes Geld bekommt. Was viel und was wenig ist, muss ja aber auch jeder selbst für sich entscheiden. Jeder hat da ja andere Ansichten.

Ich finde das allgemein schwer zu beurteilen. Ich finde eigentlich schon, dass es selbstverständlich ist, der Familie auch mal zu helfen und ich weiß nicht, wieso man sich da generell ausgenutzt fühlen sollte, egal ob nun bezahlt oder nicht. Allerdings kenne ich ja die ganze Situation deiner Freundin gar nicht, so dass es schwer für mich ist, das Ganze zu beurteilen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, dass es auch schon im Verhältnis stehen muss. Wenn man drei Wochen die Tiere hütet und dann nur ein kleines Souvenir von der Reise mitgebracht bekommt, dann klingt es für mich schon danach, dass jemand ausgenutzt wird. Aber wenn man merkt, dass die Personen wirklich dankbar sind, dann ist es wieder eher kein Ausnutzen für mich.

Das müsste dann für mich auch nicht bedeuten, dass ich Geld bekomme, aber ich möchte dann einfach gezeigt bekommen, dass es wertgeschätzt wird, dass ich mir die Arbeit gemacht habe, während die Familie im Urlaub war. Mir würde da ein schönes Essen schon reichen, dass ich mich nicht so sehr fühlen würde, als wenn ich ausgenutzt würde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich denke auch, dass es hier auf die Höhe der Bezahlung drauf ankommt. Denn wer für 3 Wochen Katze hüten am Ende 10 Euro bekommt oder einen billigen Ramsch aus dem Urlaub, dann ist das auch in keinem Verhältnis. Als Grundlage kann man den Mindestlohn mal die Zeit nehmen, die man für alles aufwenden musste. Dann kann man nicht mehr von einem Ausnutzen sprechen und entweder man zahlt das Bar oder in Form eines Gutscheines oder auch eines Geschenkes.

Mit Katze füttern alleine ist es hier auch nicht getan. Du hattest geschrieben, dass deine Freundin jeden Tag noch ins Auto steigt und extra hin fährt. Sozusagen kommt dann noch die Fahrzeit als Arbeitszeit mit dazu und auch das Spritgeld. Mit den 8,50 Euro Mindestlohn kann man das ebenfalls mit inbegriffen rechnen, da es auf anderen Arbeitsstellen auch kein Extra Spritgeld gibt.

Ein Gefallen ist aber auch nur etwas einmaliges und nicht, dass man das ganze dann 5 mal im Jahr macht und immer für diesen Zeitraum. Hier wurde doch noch nicht einmal mehr gefragt, ob die Dame darauf Lust hat sondern es wird einfach bestimmt. Also ein Gefallen sieht für mich definitiv anders aus, und von daher würde das hier auch schon lange nicht mehr darunter fallen. Im Prinzip ist das eine Aushilfstätigkeit ohne Gegenleistung bislang, somit käme ich mir auch ausgenutzt vor und würde jede weitere Form dieser Arbeit auch nur gegen entsprechende und faire Entlohnung wahrnehmen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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