Wie genau wird eure Arbeitszeit dokumentiert?
Bei meinen früheren Jobs war es so, dass ich mich immer einstempeln musste, als ich gekommen bin, wobei ich mich dann auch ausstempeln musste, als ich gegangen bin. Somit wurde meine Arbeitszeit dann auf die Minute genau erfasst und ich wurde dann entsprechend bezahlt.
Bei meinem jetzigen Job ist es etwas anders. Wenn ich Feierabend mache, trage ich online in der Zeiterfassung einfach ein, wie lange ich gearbeitet habe. Wenn ich Pause gemacht habe, dann muss ich diese quasi selbst abziehen und dann einfach meine reine Arbeitszeit nachrechnen. Überprüfen tut das direkt niemand, also ist das schon eine Vertrauenssache, wobei man da aber natürlich trotzdem ehrlich sein muss.
Wie genau wird eure Arbeitszeit dokumentiert? Müsst ihr euch bei der Arbeit ein- und ausstempeln, tragt ihr eure Arbeitszeit selbst ein oder müsst ihr da überhaupt nichts dokumentieren, da ihr ohnehin immer gleich lang arbeitet?
Wir haben eine elektronische Zeiterfassung, wo man dann auch eintragen kann in welchem Bereich man gearbeitet hat und nachträglich die Pause noch verlängern kann und solche schöne Sachen. Es kommt natürlich immer auf den Job drauf an, bei dem Job vorher war es auf Vertrauensbasis und das habe ich auch total genossen, weil ich aber auch sehr eng mit meinem Chef zusammengearbeitet habe und er mir dadurch auch immer sehr viele Freiheiten gegeben hat. Da war ich monatlich bezahlt.
Bei dem jetzigen Job finde ich die Zeiterfassung total super, weil ich nach Stunden bezahlt werde. Wenn ich nichts vor habe kann ich also länger bleiben und mehr Stunden machen. Oder wenn halt noch was fertig gemacht werden muss wird es auf jeden Fall mitgezählt, auch wenn die eigentliche Arbeitszeit schon vorbei ist. Auch wenn man mal keine Pause machen möchte ist es fairer, weil sie dann auch nicht abgezogen wird. Bei den Rauchern ist es auch fairer, weil die sich ausloggen müssen (ob sie es machen ist noch was anderes). Ohne Zeiterfassung machen manche Kettenraucher den halben Tag Pause, was ja auch irgendwie nicht sein kann.
Bei uns wird die Zeit komplett elektronisch erfasst, d.h. Bei Anfang und Ende muss man eine bestimmte Nummer anwählen, wo man sich authentifizieren muss. Danach wird automatisch Beginn und Ende-Zeit in eine Datenbank übernommen, über die man dann jederzeit seine aktuelles Stundenkonto kontrollieren kann. Natürlich kann auch der Chef jederzeit sehen, wieviel Stunden sich hier angehäuft haben. Spätestens bei der dreifachen Wochenstundenzahl muss man sein Stundenkonto wieder ausgleichen. Theoretisch kann man über die Gleitzeit auch ein negatives Stundenkonto haben, das man dann aber irgendwann wieder ausgleichen muss.
Erstaunlicherweise funktioniert bei mir im Job die Arbeitszeiterfassung komplett auf Vertrauensbasis, obwohl es sich durch die Bank um durchaus qualifizierte Voll- und Teilzeitstellen handelt. Als ich mich noch durch diverse Studenten- und Nebenjobs sowie Praktika gekämpft habe, hieß es schon öfter: "Schreib halt so ungefähr, und wenn du mal 'ne Stunde Pause machst, ist es auch egal!" aber im ersten Arbeitsmarkt kannte ich bis zu meiner jetzigen Stelle auch nur Stempeluhren.
Ich schreibe mir daher selber auf, wann ich komme und gehe, und bummle auch die ein oder andere anfallende Überstunde auf eigene Verantwortung ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in dieser Hinsicht wirklich relativ hemmungslos betrügen könnte, da ich oft recht früh im Haus bin, sodass mich auch niemand kommen sieht. Deswegen wäre es ein Leichtes, mindestens einmal die Woche eine halbe Stunde oder so dazu zu schummeln, aber dazu lasse ich mich dann doch nicht herab. Falls mich, so unwahrscheinlich es ist, doch jemand dabei erwischt, kann ich nämlich einpacken.
Da ich also sowieso nicht schummle, wäre es mir eigentlich sogar ganz recht, eine elektronische Zeitmessung in der Arbeit zu haben. Das würde mir viel Schreiben und Rechnen ersparen und ich hätte einen handfesten Beweis, falls es doch zu Unregelmäßigkeiten kommen würde. Der Nachteil der Vertrauensbasis ist nämlich, dass sie hoch subjektiv ist, und das ein Missverständnis schon zu einem Haufen Ärger führen kann, wenn man keine Beweise hat.
Ich hatte noch nie einen Arbeitsplatz, an dem die Zeit in irgendeiner besonderen Form erfasst worden wäre. Abgerechnet wurde die im Vertrag vereinbarte Arbeitszeit, Überstunden habe ich formlos der Lohnbuchhaltung gemeldet. Zeitlisten führen oder stempeln musste ich in keinem Job.
Auch jetzt erfolgt die Abrechnung auf Vertrauensbasis. Wenn ich einen Auftrag auf Stundenbasis bearbeitet habe, stelle ich dem Auftraggeber die benötigten Stunden in Rechnung. Mein Stundensatz ist bekannt, auf Wunsch erstelle ich eine grobe Prognose. Aber das ist kein zugesicherter Wert, die tatsächliche Arbeit kann schneller gehen oder länger dauern. Ich bin allerdings bereit zu vereinbaren, dass ich Rücksprache halte, wenn Betrag X überschritten werden sollte.
In meinem vorherigen Job wurde das ganze elektronisch erfasst und auch immer wieder abgeglichen mit den Daten die auf der Schließanlage vom Schlüsselcode zu sehen waren. Hat man angegeben, dass man vergessen hatte sich einzustempeln dann wurde in der Schließanlage nachgesehen wann der Mitarbeiter gekommen ist und darauf wurden nochmals 10 Minuten addiert. Diese Zeit wurde dann als Arbeitsbeginn eingetragen und gleiches ist es abgelaufen wenn man abends das Geschäft verlassen hat.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser hieß es dort und somit wurde immer mal wieder kontrolliert ob dort betrogen wird oder nicht. Die Pausen werden normalerweise immer abgezogen, auch wenn man keine hatte. Allerdings konnte man diese als Überstunde aufschreiben, wenn man im Zeitraum von 11-13 Uhr nicht mindestens 30 Minuten Zusammenhängend auf der Wache gewesen ist. Auch das wurde mit dem Einsatzbuch der Leitstelle abgeglichen. Wurde dort manipuliert und betrogen, dann gab es auch direkt eine Abmahnung.
Inzwischen ist es anders, da ich auch den Arbeitgeber gewechselt habe. Ich habe hier meine wöchentliche Arbeitszeit die ich ableisten muss mit festem Dienstbeginn und Dienstende. Zu Dienstbeginn wird Angetreten und auf der Liste abgestrichen wer da ist und wer fehlt. Das jeder selbst pünktlich geht sollte klar sein, Überstunden müssen vorher genehmigt werden und es muss ein abgesegneter Dienstplan dazu vorliegen.
Früher gehen geht nur, wenn man einen entsprechenden Zettel ausfüllt und von verschiedenen Leuten hier unterschreiben lässt. Diese werden dann auch direkt im Geschäftszimmer erfasst und vom Stundenkonto abgezogen. Allgemein ist es hier schwieriger geworden seit der Einführung der EU Arbeitszeitrichtlinie Überstunden aufzubauen.
Ich arbeite immer gleich lange und so gibt es bei uns gar keine Zeiterfassung, obwohl ich das manchmal auch gar nicht verkehrt finden würde. Aber bei uns sind einfach feste Arbeitszeiten vorgegeben und wenn man früher da ist und schon arbeitet, dann macht man das eben freiwillig. Aber so schlimm finde ich es nicht und sicher gibt es bei jedem System seine Tücken und keines ist perfekt.
Bei uns läuft alles auf Vertrauensbasis. Ich habe meine festen Stunden, die ich abarbeiten muss und Überstunden sind nicht drin und werden auch nicht bezahlt. Es läuft bei uns eher so, dass ich dann eben für mich dokumentieren muss, wann ich gekommen und wann ich gegangen bin und alles in einer speziell angefertigten Excel-Tabelle festhalten muss. Wenn die Chefin das doch wider Erwarten sehen möchte, dann kann ich das problemlos vorzeigen, wann ich da war und wann nicht.
Ich arbeite freiberuflich und schreibe meinem Arbeitgeber regelmäßig Rechnungen. Daher muss ich meine Zeiten komplett selbst erfassen und ausrechnen, wofür ich eigens eine Excel-Tabelle angelegt habe. Das ist manchmal etwas aufwendig, weil ich an verschiedenen Projekten beteiligt bin und diese je nach Arbeitszeiten unterschiedlich vergütet werden.
Ich denke, dass das Unternehmen aber auch in etwa weiß, wie ich arbeite, da wir meistens in Teams arbeiten und es einen fest angestellten Koordinator gibt, der sicher auch notieren wird, wie wir gearbeitet haben. Daher werde ich auch nicht zum schummeln verleitet.
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