Vormieter zum früheren Auszug drängen wollen?

Eine Freundin von mir zieht in zwei Wochen um. Soll heißen, dass sie zum Oktober schon die neue Wohnung mieten kann, aber der Mietvertrag der alten Wohnung erst Ende Oktober endet gemäß Kündigungsfrist. Da sie aber bis Mitte Oktober eh arbeiten muss, passt das ganz gut, sodass sie eben am Wochenende Zeit für den Umzug hat und erst nach Ende des Arbeitsverhältnisses eben richtig durchstarten soll. Sie findet es sogar gut, dass sie dann für die paar Wochen zwei Wohnungen hat und sie sich (auch wegen der Arbeit) da nicht stressen muss oder so.

Jedenfalls hatte der Vermieter ihr schon einen Mietinteressenten vorbei geschickt, der wohl gestern da gewesen ist um sich die Wohnung anzuschauen. Dieser brauchte die Wohnung allerdings so schnell wie möglich und hat sie massiv dazu gedrängt, die Wohnung schon zu Oktober frei zu machen, weil er die Wohnung dringend zum 1.10. bräuchte. Sie hat ihm eben versucht zu erklären, dass das gar nicht geht, da sie ansonsten zwei Wochen lang über 120 km zur Arbeit eine Strecke pendeln müsste und sie möchte sich diesen Stress einfach nicht antun. Er war aber wenig verständnisvoll und drängte nur noch mehr.

Ich finde so ein Verhalten schon ziemlich unverschämt, wenn ich ehrlich bin. Der Vermieter wird ja schon vorher gesagt haben, ab wann die Wohnung frei wäre, aber dann so einen Druck zu machen, damit die Person vier Wochen vorher auszieht, finde ich unangebracht. Man kann vielleicht mal fragen, ob da was machbar wäre, aber direkt Druck zu machen finde ich übertrieben. Würdet ihr einen Vormieter zum vorzeitigen Auszug drängen wollen? Habt ihr das vielleicht schon gemacht oder erlebt? Wie reagiert ihr da?

Selbst Schuld, wenn man sich Druck machen lässt. Wir ziehen auch um und ich finde es natürlich auch gut, wenn man so früh es geht in die neue Wohnung kann, damit man schon renovieren kann und Kartons rüber schleppen kann. Aber dennoch weiß ich, dass wir die Wohnung erst ab dem 1.11. gemietet haben und hier am 30.11 raus müssen. Wenn hier jemand drängt, dass er früher rein will, dann würde ich mich nicht stressen lassen.

Es kann natürlich sein, dass ich ein paar Tage vorher mit allem fertig bin. Schließlich will man ja auch sauber und ordentlich übergeben. Aber dennoch würde ich mich nicht drängen lassen und das würde ich dem Interessenten auch sagen. Dann muss er sich eine andere Wohnung suchen, die eher frei ist.

Ich würde mich da auch nicht unter Druck setzen lassen. Ich hätte dem aufdringlichen Interessenten ganz deutlich gesagt, dass es eben nicht anders machbar ist und er das so akzeptieren soll oder eben weiter nach einer Wohnung suchen muss. Manchmal geht es eben nicht anders.

Bei uns war so, dass wir uns einmal extra beeilt haben, damit wir früher aus der Wohnung ausziehen konnte, da schon eine Nachmieterin da war. Sie hat sich natürlich gefreut, dass sie so schnell es ging in die Wohnung konnte und wir haben dadurch einen Monat Miete gespart, den wir hätten noch zahlen müssen. Wenn es Vorteile für alle hat, ist das natürlich etwas anderes.

Im Fall deiner Freundin bringt das Drängen des Interessenten ja auch gar nichts. Ihr ist es ja nicht möglich, schon vorher auszuziehen ohne großen Aufwand zu haben. Das scheint der Interessent irgendwie nicht verstanden zu haben.

Ich finde, man kann schon fragen, ob eine vorzeitige Übergabe möglich ist, aber man kann das nicht als Selbstverständlichkeit ansehen. Immerhin befindet sich der ausziehende Mieter ja im gleichen Umzugsstress wie der einziehende Mieter. Ferner muss ich ehrlich sagen, dass ich im geschilderten Fall wahrscheinlich ziemlich stinkig geworden wäre. Ich kann Druck überhaupt nicht ab und würde den Schlüssel aus Trotz bis zum letzten Tag behalten.

Nachfragen finde ich okay und gerade wenn man beispielsweise einen angespannten Wohnungsmarkt hat, steht dahinter ja auch oft die schiere Angst auf der Straße zu sitzen, aber dennoch würde ich mir den Druck auf Dauer auch nicht gefallen lassen. Der Vermieter sollte die Frist ja vorher schon genannt haben und wenn man es abgelehnt hat, dann muss es so auch akzeptiert werden.

Ich würde mich auch nicht stressen lassen und schon gar nicht würde ich die Fahrstrecke von 120 Kilometern auf eigene Kappe nehmen, wenn ich mich darauf schon einlassen würde. Sprich wenn man das mitmacht, dann würde die Mieterstattung für den Monat fällig werden zzgl. der Fahrtkosten für die Kilometer und Zeit die dann mehr anfällt. Lässt sich der Nachmieter darauf ein und begleicht das Bar vorab, dann würde ich ggf. mit mir reden lassen aber ansonsten nicht.

Der Nachmieter kann auch erst einen Vertrag abschließen wenn das alte Mietverhältnis beendet worden ist. Sprich das müsste deiner Schilderung nach ja ohnehin bis Ende Oktober laufen und damit besteht auch kein Grund sich vorher solche Panik machen zu lassen. Braucht der Nachmieter die Wohnung oder eine bleibe eher, dann muss er sich darum kümmern. Denn er könnte sich auch zur Überbrückung ein Hotelzimmer nehmen, in ein WG Zimmer ziehen oder sonstiges und seine Sachen einlagern lassen. Denn Alternativen gibt es immer, auch wenn manche einfach nur Panik machen weil sie meinen auf der Straße zu stehen. Solang man finanzielle Mittel hat, steht auch niemand auf der Straße.

Erlebt habe ich das in meiner letzten Wohnung. Diese wollte ich auch so schnell wie möglich los haben, da ich drei Monate doppelt Miete zahlen musste. Ende März musste ich ausziehen aber es gab Interessenten, die schon darauf bestanden haben zum 1. Januar einziehen zu wollen und ich hatte meine neue Wohnung erst ab dem 15. Januar angemietet. Wie soll das also gehen? Ich habe mich dazu auch nicht drängen lassen und angegeben, dass frühstens der 1. Februar machbar ist und wer damit nicht zurecht kommt, der hat Pech gehabt und muss sich bis dahin etwas anderes überlegen. Der Vermieter hat diese Menschen aber ohnehin nicht für passend befunden und damit hatte sich das Thema von alleine erledigt mit seiner Absage.