Guerilla Knitting zum verschönern der Umwelt?

vom 15.09.2016, 09:30 Uhr

Eine Zeit lang war Guerilla Knitting ja sehr angesagt und viele Strickbegeisterte haben ihre Umwelt verschönert, in dem sie Türklinken, Straßenlaternen und andere Dinge eingestrickt haben. Hier Klick kann man mal ein Beispiel sehen. Ich muss sagen, dass ich den Trend eigentlich ganz witzig fand. Es ist sicherlich teilweise ansehnlicher als das Triste grau und schwarz.

Auch Autos und Fahrräder wurden schon komplett eingestrickt und ich finde es eigentlich hübsch, wenn es so bunt ist. Was haltet ihr von Guerilla Knitting? Empfindet ihr es als Verschönerung oder haltet ihr das für Blödsinn?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe vor kurzem auch ein ziemlich großes Guerilla Knitting Kunstwerk gesehen. Die Idee finde ich auch ganz nett, aber in der Umsetzung ist es dann halt leider weniger praktisch. Nehmen wir mal das von dir verlinkte Bild. Trotz des Strickmotives werden Hunde da massenweise dagegen pinkeln. Das sieht nach kürzester Zeit einfach nur noch eklig aus.

Dem blanken Metallpfahl sieht man es zum Glück nicht gleich an, wie oft Hunde ihn missbraucht haben und der Regen kann es auch wieder einigermaßen abwaschen. Aber dem Strick sieht man jeden einzelnen Tropfen an und Regen richtet da gar nichts aus. Zudem franst es mit der Zeit aus, bekommt Löcher und so weiter.

Also ich finde diese Kunstwerke einfach nach kürzester Zeit nicht mehr ansehnlich. Und dann sieht es auch wie Müll, der mal weggeräumt werden sollte. Demnach trägt es meiner Meinung nach gar nicht zur Verschönerung von Städten bei.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde die Silhouette eines kackenden Hundes auch gestrickt nicht attraktiv, stelle ich gerade fest. :roll: Davon abgesehen habe ich auch schon umstrickte und umhäkelte Pfeiler, Pfosten, Poller und Äste gesehen und ich finde diese Idee milde witzig und zumindest nicht schädlich für irgendwas oder irgendwem.

Wie Bienenkönigin finde ich jedoch, dass derlei Kunstwerke sehr schnell nicht mehr schön aussehen, sondern rußig, labbrig und durchlöchert als besserer Müll ihr Dasein fristen, bis sich jemand ein Herz fasst und das vergammelte "Kunstwerk" abknibbelt und wegschmeißt. In meinen Augen sollten sich die Künstler im Idealfall auch verpflichtet fühlen, die traurigen Reste ihres Werkes nach einer angemessenen Zeit wieder zu entsorgen. Sie können dann ja wieder was Neues stricken.

Bei Kunstfasern kommt ja noch erschwerend hinzu, dass diese nicht verrotten und auch für den Vogel-Nestbau nur bedingt geeignet sind, man also der Umwelt nicht unbedingt einen Gefallen tut, wenn man einem Baum ein Mäntelchen häkelt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin vor Kurzem an einem ehemaligen Kunstwerk vorbei gelaufen. Das befand sich an einer Laterne in der Nähe einer Ampel, an der ich gewartet habe, und ich hatte deshalb genug Zeit mir das genauer zu betrachten.

Ich glaube das war eher "urban crocheting", denn es sah nicht gestrickt aus, aber das Prinzip ist ja das gleiche, und schön war das nicht mehr. Das war recht weit oben, so, dass Hunde da nicht dran kamen, aber es war teilweise trotzdem verfärbt und es hingen ein paar Fänden raus. Man sah einfach, dass da etwas Wind und Wetter ausgesetzt war, das dafür eigentlich nicht gemacht ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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