Mit Bauchschmerzen zur Arbeit
Ich habe im Februar 2011 meine Ausbildung erfolgreich beendet. Etwa 10 Monate nach dem ich den Angestellten-Arbeitsvertrag unterschrieben habe wurde ich befördert -ein guter Erfolg!
Jedoch ist es seit 1,5 Jahren so, dass ich mich immer wieder zur Arbeit quälen muss. Jeden Sonntagabend beginnen die Bauch- und Kopfschmerzen, wenn ich an Montag und die bevorstehende Arbeit denken muss. "Leider" ist es so, dass der Verdienst einfach zu gut ist, als das ich den Job bedenkenlos kündige. Mir ist zwar klar, dass ich wohl schnell eine neue, gute Arbeit finden werde, aber mich von einem so guten Arbeitgeber zu trennen fällt mir echt schwer.
Es fällt mir auch schwer mit meinem Vorgesetzten über dieses Thema zu sprechen. Ich möchte nicht, dass er meine Unzufriedenheit erkennt. Ist es eurer Meinung nach sinnvoll weiterhin an dieser Arbeit festzuhalten? Oder sollte ich mich lieber anderweitig umschauen?
Meiner Meinung nach ist Geld bei der Arbeit natürlich wichtig aber das wichtigste ist doch dass man gerne zur Arbeit geht. Wenn ich mich jeden Tag hinquälen müsste hätte ich keine Ambitionen die mich dort festhalten. Beförderung hin oder her, aber Gesundheit geht vor. Ich würde mich an deiner Stelle woanders umsehen und notfalls eben mit weniger Geld klarkommen, besser als wenn du am Ende Burnout oder schlimmeres bekommst.
Habt Ihr sonst einen Betriebsrat mit dem du dich beraten kannst? Häufig haben diese ja gesonderte Beauftrage für psychische Probleme und Belastungen am Arbeitsplatz. Oder auch für Mobbing, je nachdem was du da für Probleme auf der Arbeit hast. In letzter Instanz würde ich, bevor du woanders ein Angebot annimmst, noch einmal das Gespräch mit dem Chef suchen, vielleicht findet Ihr ja gemeinsam eine Lösung die Probleme zu beseitigen und dein Arbeitsklima zu normalisieren.
Der Haken an der Sache ist doch, dass du dir ausrechnen kannst, wie lange du bei diesem Arbeitgeber noch gutes Geld verdienst, wenn du nicht reagierst. Du hast massive Kopfschmerzen und der Bauch macht Probleme, wenn das Wochenende sich dem Ende nährt.
Ohne ein Eingreifen von deiner Seite wird die Situation nicht besser werden. Irgendwann bist zu völlig fertig und es geht nichts mehr. Bis dahin dürfte deine Arbeitsleistung nachgelassen haben und du hattest Fehlzeiten. Dann wird weder dein Arbeitszeugnis so gut und überzeugend, noch wirst du persönlich ein anderes Unternehmen so überzeugen können, wie es jetzt der Fall wäre.
Aber wenn du es so weiterlaufen lässt, wirst du über kurz oder lang einen anderen Job brauchen. Deshalb solltest du erst einmal für dich herausfinden, wo genau dein Problem liegt. Was macht deinen aktuellen Arbeitgeber zu einem so guten Arbeitgeber. Ist es nur das Geld?
Du schreibst zwar, dass du so einen guten Arbeitgeber nicht verlassen möchtest. Aber ein guter Arbeitsplatz verursacht bei einem Angestellten nicht solche Probleme. Außerdem kann man mit einem wirklich guten Arbeitgeber reden.
Wenn du weißt, was dich an diesem Arbeitsplatz so bedrückt, dann weißt du auch, ob es sinnvoll sein könnte, mit einem Vorgesetzten oder dem Betriebsrat zu reden. Können die Schwierigkeiten aus der Welt geschafft werden, dann sprich das an. Kein Arbeitgeber verliert heute eine gute, engagierte und eingearbeitete Fachkraft gern.
Und wenn gar keine Aussicht auf eine ausreichende Verbesserung besteht, dann such dir etwas anderes. Du bist noch jung, so hältst du das nicht die nächsten 35 oder 40 Jahre durch. Jetzt ist das Risiko bei einer Veränderung geringer als später.
Weißt du denn, was genau dir Bauchschmerzen bereitet? Sind es die Kollegen, der Chef, die Arbeit an sich oder anderes?
Ich denke, dass es nichts bringt sich jeden Tag zur Arbeit zu quälen und die freie Zeit mit Bauch- und Kopfschmerzen zu verbringen. Gutes Geld verdienen ist sicher toll, aber meinst du, du hältst das noch lange durch? Beziehungsweise möchtest du das noch lange so durchhalten? Das schränkt ja schon ein und mindert die Lebensqualität.
Je nachdem was dir Sorgen bereitet kann man ja schauen, ob es ein Problem ist, welches sich beseitigen lässt. Wenn dem nicht so ist, ist - langfristig gesehen - eine Umorientierung wohl die bessere Variante. Hast du Ideen was du gerne stattdessen machen möchtest?
Ich bin zur Zeit in einer ähnlichen Situation, wenn ich an die Arbeit denke bekomme ich Bauchweh. Ich habe noch 2 Tage Urlaub und habe die letzten Tage nur schon wieder an Montag gedacht und mir wurde richtig komisch. Ich plane auch einen Wechsel und hoffe dass das Arbeiten wieder etwas angenehmer wird, wenn ich ein Ziel verfolge und weiß, dass die Zeit bei der aktuellen Arbeit in naher Zukunft abläuft.
Desweiteren versuche ich mich innerlich etwas zu entspannen um die Arbeitstage etwas angenehmer zu gestalten. Wie genau ich das mache, kann ich gerade nicht mal erklären , ich versuche mir zu sagen, dass mir nichts passieren kann, dass ich den Tag gut überstehen werde und dass ich dann später schön meinen Feierabend genießen kann. Das hilft zumindest kurzfristig, meistens mache ich das auf der Fahrt zur Arbeit, damit ich nicht auch noch diese Zeit mit Bauchweh und Sorgen/Gedanken-machen vergeude.
Leider hast du ja sehr wenig geschrieben, wieso es immer wieder zu den Bauchschmerzen kommt. Irgendetwas muss dich an der Arbeit ja stören, da es dir dann nicht immer so schlecht gehen würde, wenn du an die Arbeit denkst. Weshalb fühlst du dich denn nicht gut? Verstehst du dich nicht mit den Kollegen und hast du das Problem, dich ausgeschlossen und nicht akzeptiert zu fühlen? Oder überfordert dich deine Arbeit einfach oder unterfordert sie dich eher? Interessiert dich das Berufsfeld nicht, stören dich die Zeiten oder woran liegt es?
Es ist schwer, dir irgendwelche Tipps zu geben, wenn du gar nicht schreibst, wie es dazu kommt. Vielleicht weißt du das ja aber selbst nicht so genau. Auf jeden Fall solltest du dir zuerst einmal Gedanken darüber machen, was genau dir Bauchschmerzen bereitet und was genau du an deiner Arbeit denn ändern würdest. Anschließend kannst du versuchen, die Dinge erst einmal selbst in die Hand zu nehmen, wenn es denn möglich ist. Wenn ein Problem mit den Kollegen vorliegt, kannst du ja versuchen, sie darauf anzusprechen.
Ansonsten solltest du deinem Chef ehrlich sagen, was dich belastet, wenn du das Problem nicht alleine lösen kannst. Ihm wird das Wohl seiner Mitarbeiter sicherlich auch nicht egal sein und wenn es dir wirklich so schlecht geht, muss eine Lösung her. Oft lässt sich mit einem Gespräch ja auch schon viel erreichen. Man sollte sich einfach dazu überwinden.
Wenn alle Stricke reißen und sich nichts ändern lässt, solltest du kündigen. Du hast ja geschrieben, dass es dir nicht schwerfallen wird, einen neuen Job zu finden. Warum solltest du dich dann noch mit deinem Job herumquälen, wenn du stattdessen einer Arbeit nachgehen könntest, die dich glücklich macht und von der du keine Bauchschmerzen bekommst? Auch wenn du da nicht so viel verdienen wirst, sollte es dir das einfach wert sein. Gesundheit ist doch wesentlich wichtiger, als Geld.
Es ist ja auch nicht so, dass du dann völlig verarmen würdest. Auch wenn du weniger Geld hättest, hättest du dann aber wahrscheinlich trotzdem ein glücklicheres Leben. Von daher solltest du auf jeden Fall erst einmal versuchen, etwas an deiner Situation zu ändern und eben auch die Konsequenzen ziehen, wenn sich bei der jetzigen Arbeit nichts zu deinem Positiven ändern lässt.
Bevor du deinen Job einfach kündigst und einen anderen Arbeitgeber suchst, würde ich das ganze doch einfach mal ansprechen. Die Bauchschmerzen kommen nicht von alleine und bei einer so tollen Arbeitsstelle und einem solch tollen Arbeitgeber kann es dazu eigentlich kommen, also scheint dort doch etwas im Busch zu sein. Entsprechend höre mal in dich hinein woran es deiner Meinung nach liegt und sprich das mit dem Arbeitgeber an, denn mit einem guten Chef kann man darüber sprechen.
Wenn sich darauf keine Lösung finden lässt oder man dich nicht für ernst nimmt, dann kann man die Arbeitsstelle immer noch kündigen oder sich im Vorfeld bereits eine neue suchen. Da sehe ich nicht das Problem darin. Nur wenn du gar nichts machst und meinst, dass es von alleine besser wird muss ich dich enttäuschen. Mit der Zeit wird es mehr werden, du wirst Fehltage haben und ggf. auch einen hohen Krankenstand. Kommst du erst dann zu deinem Chef und berichtest davon, dann wird das auch wenig daran ändern an einem guten Arbeitszeugnis und anderen Dingen. Besser einmal zu viel den Mund aufgemacht als alles totgeschwiegen in diesem Bereich.
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