Sich manchmal als schlechtes Frauchen oder Herrchen fühlen?

vom 13.09.2016, 08:07 Uhr

Ich habe mehrere Haustiere und es kommt immer mal vor, dass ich weniger Zeit hat und dann eben auch weniger Zeit für meine Tiere. Ich fühle mich dann doch schon manchmal schlecht, wenn ich sie dadurch etwas vernachlässige.

Auch wenn ich krank bin und wirklich flach liege, dann können meine Hunde "nur" in den Garten und ich schaffe es dann schon mal nicht Gassi zu gehen. Ich denke mir dann auch oft, dass ich doch ein schlechtes Frauchen bin und meine Hunde einen Spaziergang doch verdient haben. Es kam auch schon vor, dass ich im Sommer morgens verschlafen habe und dann nicht mehr mit ihnen Spazieren gegangen bin, weil es einfach schon viel zu heiß war.

Eine Bekannte sagt immer, dass ich mir da viel zu viele Gedanken machen würde und meine Tiere doch ein schönes Leben bei mir hätten. Und es längst nicht allen Tieren auf der Welt so gut geht. Kennt ihr das auch, dass man sich manchmal als schlechtes Frauchen oder Herrchen fühlt? In welchen Situationen geht es euch so? Oder findet ihr diese Gedanken völlig übertrieben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das. Mir geht es auch oft so, wenn ein Spaziergang kürzer ausfallen muss oder selbst wenn ich auf den 5-Minuten-Spaziergang vor dem Schlafengehen keine Lust mehr habe. Dabei sind das nur 5 Minuten. Mein Mann findet das auch lächerlich und vergleicht das Leben unseres Hundes immer mit dem Nachbarhund, der sein Leben im Zwinger fristet.

Klar, schlimmer geht immer. Das sollte aber kein Maßstab sein. Da würde mein Hund ja schon ein besseres Leben führen, wenn ich sie im Badezimmer einschließe und ein Mal im Jahr mit ihr Gassi gehe.

Aber auch ohne diesen hinkenden Vergleich brauchen sich unsere Tiere nicht beschweren, wenn sie mal ein bisschen kürzer treten müssen. Und zumindest meine tut es auch gar nicht. Sie liegt dann nicht beleidigt in der Ecke. Sie freut sich einfach beim nächsten Spaziergang und hat das Ausfallen bestimmt schon längst vergessen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich schließe mich hier Bienenkönigin an: Nur weil genug Tiere kein schönes Dasein haben oder gar gequält werden, heißt das ja noch lange nicht, dass man sich bei der Haltung von Haustieren gar keine Mühe zu geben braucht, solange das Getier wenigstens ab und zu die Sonne sieht und halbwegs satt wird. Ich bin daher durchaus der Meinung, dass man sich als Tierhalter seiner Verantwortung für ein anderes Lebewesen bewusst sein soll, schon allein, weil sich das Tier schließlich nicht aussuchen konnte, ob es bei uns leben will.

Andererseits sind wir aber alle auch nur Menschen, und hin und wieder kommt eben etwas dazwischen, sodass der Gassigang oder die Spielstunde ausfallen oder abgekürzt werden müssen. Glücklicherweise sind Haustiere hier nicht in der Lage, den Spaziergang von heute mit dem besonders langen von letzter Woche zu vergleichen und uns die fehlenden Minuten aufzurechnen. :wink:

Ich selber habe kein Haustier im engeren Sinne, bin bzw. war jedoch schon für etliche Hunde und Katzen zumindest mit verantwortlich. Dabei habe ich es auch nicht immer geschafft, zu einhundert Prozent aufmerksam zu sein und wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit die Bedürfnisse des Tieres vor meine eigenen zu stellen. Dennoch halte ich mich nicht für eine schlechte Tierhalterin, sondern bin im Gegenteil der Meinung, dass es die diversen Tiere im Himmel nicht schöner haben könnten, auch wenn das Wasser im Napf für den Herrn Kater nicht immer optimal temperiert ist. Ich arbeite dran!

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke dieses Gefühl kennt jeder, egal ob es nun um ein Tier oder auch ein eigenes Kind geht. Jeder hat seine Ansprüche die er an sich stellt, kann man diese nicht mehr erfüllen weil man z.B. Krank im Bett liegt, dann kommt das schlechte Gewissen. Aber soll ich dir eines sagen, eigentlich ist das das beste was passieren kann. Hättest du kein schlechtes Gewissen, dann würde es nur zeigen, dass dir deine Tiere egal sind. Solange du das bekommst, dann geht es deinen Tieren auch nicht wirklich schlecht weil du mit der Situation nicht zufrieden bist und kurzfristig daran auch wieder etwas ändern wirst. Alleine damit du wieder zufrieden mit dir selbst und der Gesamtsituation wirst.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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