Im Streit Partner zu Hause einschließen?
Wenn A und B sich streiten, ist B oft so wütend, dass sie am liebsten das Haus verlassen würde um sich wieder zu beruhigen. A mag das jedoch überhaupt nicht und wenn er erste Anstalten von B sieht, das Haus verlassen zu wollen, schließt er die Wohnungstür immer ab, nimmt die Schlüssel an sich und lässt sie nicht gehen. Wenn einer von beiden zur Arbeit muss oder einen Termin hat, dann macht A das natürlich nicht, sondern nur, wenn eh nichts mehr ansteht. Wenn der Streit dann geklärt ist
A mag es überhaupt nicht, wenn die beiden sich streiten und dann ohne Versöhnung auseinander gehen. Daher findet er es besser, jeden Streit vor der nächsten Nacht und vor der nächsten räumlichen Trennung aus der Welt zu schaffen. B ist aber manchmal ziemlich stur und schnell beleidigt und es ist schon vorgekommen, dass B für mehrere Stunden oder Tage verschollen war und keiner wusste wo sie ist und auf Anrufe reagiert sie da auch nicht.
Ich kann As Verhalten schon ein wenig nachvollziehen, wobei seine Methode ein bisschen sehr drastisch sind wie ich finde. Ich finde es irgendwo aber auch kindisch, weil man als Erwachsener seine Probleme doch anders lösen können sollte. Was haltet ihr davon, wenn man den Partner im Streit zu Hause einschließt und ihn so nicht gehen lässt?
Das Einschließen ist schon eine Freiheitsberaubung und das sehe ich eher kritisch. Ich denke, dass man in einer ruhigen Stunde, wo man keinen Streit hat, einfach mal miteinander reden sollte und die Ängste, die man hat dem anderen mitteilen sollte.
Ich kann schon verstehen, dass man einen Streit aus der Welt haben will, bevor man sich räumlich trennt. Denn jede Stunde kann die letzte Stunde sein und wenn man im Streit auseinander geht und dem Partner was passiert, ohne dass man den Streit aus der Welt schaffen kann ist das schon sehr hart. Ich selber habe das bei einer Bekannten erlebt. Sie hatte fürchterlichen Streit mit ihrer 25 jährigen Tochter und die Tochter ist beleidigt weg gegangen und ist dann mit dem Auto verunglückt. Die Mutter ist über den Tod nie wirklich hinweg gekommen, weil sie auch Schuldgefühle hatte und war dann bis zu ihrem Tod in einer geschlossenen Klinik.
Ich kann es also sehr gut verstehen, dass man einfach nicht im Streit auseinander gehen will. Aber das darf man nicht im Streit klären, sondern sollte es in einer ruhigen Stunde klären und dann wirklich alles sagen, was einem in dem Moment des Streits durch den Kopf geht. Nur so kann das Leben dann auch harmonisch sein. Denn der Partner sollte das dann auch verstehen und lieber reden als abhauen.
Wenn man jemanden, der am liebsten wegrennen will, einsperrt ist das doch total kontraproduktiv. Als ob dieser Zwang beruhigen und in Redelaune bringen würde. Ich glaube, vorher würde ich dann eher aus dem Fenster springen. Und beim nächsten Streit würde ich noch früher zur Tür rennen, damit ich es diesmal rechtzeitig raus schaffe.
Wie Diamante schon schrieb, müssen die beiden das in Ruhe klären. Sie haben nun mal sehr unterschiedliche Herangehensweisen und Methoden, einen Streit zu bewältigen. Den einen kann man nicht einsperren, aber dem anderen kann man es auch nicht antun, ihn dann tagelang allein zu lassen.
Sie müssen einen Mittelweg finden. Beispielsweise dass A. zwar geht, aber sie nicht total von der Bildfläche verschwindet. Dass sie sich trotzdem voneinander verabschieden. Nach dem Motto "Ich liebe dich, aber muss jetzt erst mal allein sein".
Ich kann es schon verstehen, dass man am liebsten weglaufen möchte, wenn man sich streitet. Oft hat man einfach dass Bedürfnis, sich beruhigen zu müssen, bevor man den Streit dann klärt. Das ist ja auch oft sinnvoll. Immerhin macht es keinen Sinn, noch weiter zu diskutieren, wenn beide total aufgebracht sind und vor Wut schäumen. Natürlich ist es dann besser, auf Abstand zu gehen und erst einmal einige Minuten oder vielleicht sogar Stunden für sich zu sein, bevor man den Streit dann in Ruhe auflösen kann, wenn man wieder klar denken kann.
Ich kann es aber auch verstehen, dass jemand nicht möchte, dass der Partner im Streit einfach weg läuft. Man möchte den Streit natürlich nicht noch Stunden weiter führen, sondern ihn auch so schnell wie möglich klären, um sich wieder versöhnen zu können. Wenn es auch wichtig ist, dass man sich schnell versöhnt, weil beispielsweise eine dringende Entscheidung ansteht, dann ist es auch nur kontraproduktiv, wenn der Partner für einige Stunden einfach mal verschwindet.
Ich würde jedoch niemals auf die Idee kommen, meinen Partner im Streit einfach einzusperren. Für mich ist das auch Freiheitsberaubung und das würde ich nie machen. Ich würde ebenfalls die Krise bekommen, wenn mein Freund das bei mir machen würde, weil ich mir einfach unglaublich bevormundet vorkommen würde. Dann würde es erst recht zu Trotzreaktionen meinerseits kommen. Auch wenn es einem nicht passt, man muss und sollte es akzeptieren, wenn der Partner verschwinden will. Man kann ihm ja sagen, dass man das nicht gut findet, aber ihn deshalb direkt einzusperren, halte ich für falsch.
Ich finde es auch schon wirklich drastisch, wenn man jemanden nach einem oder während eines Streits einschließt. Manche Menschen brauche ja eine gewisse Zeit für sich alleine, um sich nach einem Streit wieder zur beruhigen. Da würde ich es sicherlich auch vorziehen, wenn ich dann gehen könnte, wann ich wollte.
Mich würde es wohl noch wütender machen, wenn mein Partner beschließen würde, dass ich nicht zu gehen habe und einfach die Haustür abschließt und die Schlüssel an sich nimmt. Es ist schon verständlich, dass man nicht möchte, dass der andere Kopflos hinaus läuft und ihm vielleicht etwas passiert. Aber ich finde, dass man da auch mal drüber reden kann und den anderen eben bitten kann, beim nächsten Streit einfach nur den Raum zu wechseln und nicht ganz aus der Wohnung zu flüchten.
Ich kann A insofern verstehen, dass er nicht möchte, dass die beiden im Streit auseinander gehen. Ich bin auch immer der Meinung, dass man sich versöhnen sollte, bevor man auseinander geht. Aber so wie A das macht, geht es auch gar nicht. Ich kenne es auch, dass ich nach einem Streit erst mal einen Spaziergang machen möchte, um den Kopf frei zu bekommen und in Ruhe über die Situation nachdenken zu können.
Dann bin ich aber sicher nicht mehrere Tage weg, sondern nur für eine Stunde oder so. Manchmal braucht man einfach etwas Zeit für sich, um danach wieder ruhiger weiter reden zu können. Dann hilft es doch sicher nicht, wenn man den Partner einsperrt. Sicher bleibt der Partner dann da und man kann weiter diskutieren. Aber das Einschließen führt doch sicher nicht dazu, dass der Partner sich schneller beruhigt und dass besser eine Lösung gefunden werden kann.
In einem anderen Thread, wo es darum ging den Partner bei Streit aus der Wohnung zu werfen, habe ich eben geschrieben, dass mein Mann und ich da charakterlich auch ganz unterschiedlich sind.
Er ist der ruhigere Typ wogegen ich eher der kleine Hitzkopf bin. Meist ergreife ich irgendwann die Flucht. Manchmal reicht ein anderer Raum der Wohnung, manchmal brauche ich aber auch frische Luft um mich abzuregen. Dann schnappe ich mir gerne die Hunde und mache mit denen einen längeren Spaziergang. Lässt er mir die Zeit mich zu beruhigen, komme ich schnell wieder auf ihn zu damit wir uns aussprechen können und das Thema vom Tisch ist.
Mein Mann würde von sich aus die Themen lieber sofort ausdiskutieren. Sollte ihm doch einmal die Decke auf den Kopf fallen und er aus der Wohnung stürmen, versucht auch er im Prinzip nur sich zu beruhigen und kommt anschließend wieder auf mich zu.
Egal wie wir reagieren, lassen wir unserem Gegenüber den nötigen Freiraum um sich zu beruhigen. Alles Andere würde ja ohnehin nur dazu führen, dass es weiter ausartet und man sich dann im Kreis dreht oder plötzlich absolut irrelevante Dinge aus der Vergangenheit auf den Tisch befördert.
Ich kann weder die Menschen verstehen, die den Partner bei Streit aus der Wohnung werfen, noch die, die ihren Lebensgefährten einsperren um so ein Gespräch zu erzwingen. Ein solches Verhalten ist bei Erwachsenen absolut fehl am Platz und kindisch.
Allerdings muss ich in der beschriebenen Situation zugeben, dass mir auch die Reaktion der Frau nicht gefällt. Wie kann man nur einfach untertauchen und die andere Person, die man doch angeblich liebt, über mehrere Tage in Ungewissheit zurück lassen? Es ist ja nicht nur, dass man so das Thema nicht klären kann, sondern dass man sich auch Sorgen um den Anderen macht. Schließlich kann man ja nie 100% sicher sein, dass dem nicht doch noch irgendetwas zugestoßen ist.
Das ist Freiheitsberaubung und das kann man sich auch nicht schön reden. Wenn der Partner gehen will, dann ist es eben so und dann muss man es auch akzeptieren. Hier kann jeder selber entscheiden wo er wann sein möchte und muss sich das von niemanden diktieren lassen. Wenn B mal die Nase voll hat, kann er also auch die Polizei rufen und dann ist es nicht mehr so lustig für A.
Für mich ist diese Beziehung sehr kindlich. Immerhin kann und sollte man auch normal miteinander diskutieren können und wenn einem das nicht möglich ist, dann muss man dem Anderen eben auch mal seinen Freiraum lassen. B kommt doch scheinbar immer wieder, also ist doch alles gut. Man hat ja niemanden gekauft und besitzt den Partner, also kann dieser auch frei entscheiden.
Ich würde in so einem Fall ehrlich gesagt sofort die Polizei rufen und danach für immer gehen, denn so ein aggressives Verhalten geht gar nicht. Wenn ich gehen will, dann gehe ich und wenn man das nicht möchte, dann soll mein Partner das sagen, aber mich nicht festhalten. Solche Methoden sind einfach drüber und gehen gar nicht. Mein Mann würde sich so dermaßen daneben aber nie verhalten, weil er Anstand und Respekt hat.
Wie albern ist das bitte, nur weil A alles direkt klären möchte und B nicht, wird B eingeschlossen damit A seinen Willen bekommt? Ganz ehrlich, ich würde mir das nicht bieten lassen und direkt die Polizei rufen. Denn das ist eine Freiheitsberaubung und verstößt auch noch gegen die Grundrechte von B, was denkt A sich denn dabei? So etwas muss man doch unterbinden, damit auch A es einmal lernt das er nicht einfach das machen kann was er möchte.
Und wenn B gehen möchte nach einem Streit, dann sollte man B doch nicht aufhalten. Auch wenn sie ein paar Stunden oder Tage verschollen ist, dann ist es halt so. Manche brauchen nur einen Fußweg um den Block um wieder herunter zu kommen und andere einfach ein paar Tage. A sollte B aber auch den Raum und die Zeit lassen, damit B sich wieder darauf fokussieren kann und entsprechend Abstand hat, damit sie wieder zu einem klaren Gedanken kommt.
Mit Anstand und Respekt hat das rein gar nichts zu tun, dass man jemanden einschließt. Es reicht schon aus, dass A alles direkt klären will und B darauf keine Lust hat und lieber erst einmal für sich ist. Da kann der eine nicht den anderen akzeptieren und auch nicht respektieren, das Einsperren ist dabei eine ganz andere Sachlage für sich. Von daher finde ich es auch reichlich vermessen, dass man den eigen Partner in die höchsten Töne lobt weil er zumindest einen nicht einsperrt, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Zunächst einmal ist das Verhalten dämlich, welches A an den Tag legt. Kindisch würde ich höchstwahrscheinlich auch sagen, aber eigentlich ist es nur dumm. Im Übrigen muss man vielleicht auch sagen, dass dies ein Strafbestand der Freiheitsberaubung sein kann, wenn B eine doofe Freundin wäre, dann könnte sie dafür sofort die Polizei rufen, wenn A sie nicht gehen lässt. Darüber sollte man auch immer mal nachdenken.
Streit kommt in den besten Familien vor. Das ist eben auch bei A und B so. Trotzdem gibt es A nicht das Recht, B einzusperren, weil er nicht möchte, dass sie nicht geht. Er mag vielleicht nicht gerne streiten und alles vorher aus der Welt schaffen, aber manchmal geht das, je nach Problematik nicht und man darf jemanden dann nicht einfach einsperren, um zu vermeiden, dass sie geht.
Hinzu kommt, dass eine kurzweilige Trennung durchaus mal Sinn machen kann, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Gleichwohl ich jetzt nicht weiß, welche Art von Streitigkeiten bei A und B so zu finden sind. Doch ich kann durchaus befürworten, mal für ein paar Stunden die Räumlichkeiten zu verlassen, ehe ich unter Umständen durchdrehe. Kommt natürlich auf die Situationen an.
Mit einem Verhalten wie das von A würde man mich als "B" durchaus noch schwerer auf die Palme kriegen. Ich würde wohl richtig ausrasten und das wäre dann noch schlechter, als wenn man mir meinen Freiraum, worauf ich ein Recht habe, gibt. Das muss eine Beziehung abkönnen und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann sollte er sich mal Gedanken darüber machen, wie er in Zukunft weiter das gesamte Beziehungskonzept handhaben möchte. Einsperren, wenn der Streit nicht aus der Welt geschafft ist, das ist jedenfalls nicht sinnvoll.
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