Verdeckte Ermittler bei Vorstellungsgespräch enttarnen?

vom 30.08.2016, 19:07 Uhr

Spätestens seit Team Wallraff, weiß man, dass sich durchaus verdeckte Ermittler als neue Mitarbeiter in Betriebe einschleusen. Mich wundert es dabei immer wieder, dass bei einem Vorstellungsgespräch nie auffliegt, dass es sich eigentlich um Reporter handelt. Immerhin sind diese auch mit versteckten Kameras ausgestattet und verkleiden sind auch nicht sonderlich. So, dass man sie sicherlich auch wiedererkennen könnte.

Es mag auch sein, dass nie die selben Reporter so schnell nochmal für eine Ermittlung eingesetzt werden, aber die Anzahl an Mitarbeitern beim Team Wallraff wird sicherlich auch begrenzt sein. Wie erklärt ihr euch, dass die verdeckten Ermittler nicht schon bei einem Vorstellungsgespräch enttarnt werden? Ist es überhaupt möglich, dabei schon irgendwie Verdacht zu schöpfen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube das hängt vom Bekanntheitsgrad ab. Je bekannter ein Reporter und damit auch sein Gesicht ist, desto mehr wird er sich verkleiden und tarnen müssen.

Bei den beiden Reporterinnen aus der Sendung gestern zum Beispiel, war meine ich gar keine Tarnung nötig, weil die Gesichter und auch Namen total unbekannt waren. Bei Wallraff selbst wäre das schon schwieriger, sein Name ist schon soweit bekannt und sein Gesicht auch, der müsste bestimmte Perücken und falsche Nasen tragen, damit er eben ungestört agieren kann.

Ich wundere mich nur immer, wie die Reporter es schaffen sich da einzuschleusen. Denn genau genommen muss ja auch der Lebenslauf gefälscht werden, den man bei einer Bewerbung normalerweise vorlegen muss, möglicherweise auch Zeugnisse, wobei ich nicht sicher bin, ob man für einen Job als Aushilfe unbedingt Zeugnisse vorlegen muss.

Aber spätestens beim Lebenslauf wird es problematisch, denn man muss ja Erfahrungen und Referenzen vorweisen und manche potentielle Arbeitgeber kontaktieren möglicherweise auch frühere (angegebene) Arbeitgeber, um sich ein Bild von dem Bewerber zu machen. Wenn dieser Arbeitgeber gar nicht existiert, wird es schon schwieriger.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wieso sollte man jeden Reporter direkt erkennen und an was? Selbst wenn man sie von den Medien her kennt, die moderne Maskerade macht es möglich, dass man davon rein gar nichts mehr sieht. Und diese Menschen werden intensiv auf ihre Rolle vorbereitet, durch verschiedene Maskenbildner, Psychologen und sonstiges. Dort wird jede Gestik, Mimik und Antwort vorher mindestens tausend mal geübt und geprobt bis das auch fest sitzt.

Eigentlich reicht es aus, wenn man einen guten Schauspieler vor einen Arbeitgeber setzt der dann sein Drehbuch abspielt und sich so einschleust. Anders ist das hier auch nicht oder meinst du ernsthaft, dass die Vorstellungsgespräche spontan ablaufen ohne vorher eingehend studiert und geprobt worden sind? Dann irrst du dich gewaltig und auch eine versteckte Kamera muss nicht auffällig sein. Deine Vorstellung davon ist vielleicht noch eine Linse die so groß ist wie ein Fingernagel oder auch ein rotes blinkendes Licht. Das ist schon lange nicht mehr der Fall, die Linsen können so klein sein wie ein Stecknadelkopf und einbauen kann man diese überall, dass es nicht auffällt.

Die Referenzen die abtelefoniert werden ist doch auch nicht sonderlich schwer. Entweder man denkt sich die Firmen aus und erstellt eine Scheinfirma die man auf die Redaktion umstellt und dort das Gespräch mit dem "alten" Arbeitgeber stattfindet oder es wird gar nicht erst angerufen. Wenn entsprechende Zeugnisse und alles vorliegen, dann wird darauf auch mal gerne verzichtet und so etwas kann man sich auch legal beschaffen ohne direkt eine Urkundenfälschung machen zu müssen. Auch das Thema Nachreichen von Unterlagen wird dabei wohl oft zum Zuge kommen, denn sagen kann man vieles was oftmals auch ausreicht bei der notwendigen Überzeugungskraft, damit man eine Einstellung bekommt auch ohne Nachweise.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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