Bei Vorstellungsgespräch Getränkeangebot nicht ablehnen?

vom 05.09.2016, 16:54 Uhr

Ich habe mal gelernt, dass man bei einem Vorstellungsgespräch ein Getränk gerne annehmen sollte. Man würde dadurch irgendwie menschlicher und sympathischer rüber kommen. Auch könnte man bei gewissen Fragen noch etwas Zeit zum nachdenken herausschlagen, wenn man dann vorher noch einen Schluck trinkt.

Ich muss jedoch sagen, dass ich viel zu aufgeregt war, um bei einem Vorstellungsgespräch ein Getränk anzunehmen. Ich war dann meistens eher mit allem anderen beschäftigt und viel zu angespannt dafür. Außerdem hatte ich immer Bedenken, dass ich mich verschlucken könnte, eben durch die Aufregung und am Ende noch ganz viel im Glas oder der Tasse stehen lassen muss.

Meint ihr, dass es sinnvoll ist ein Getränkeangebot bei einem Vorstellungsgespräch nicht abzulehnen? Warum meint ihr, sollte man nicht ablehnen? Oder meint ihr, dass es total egal ist, ob man eben während dessen etwas trinkt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde das nach Gefühl machen und nicht nach irgendwelchen Regeln, die scheinbar aufgestellt wurden. Es kann ja auch ganz praktisch sein, wenn man beispielsweise vor Aufregung einen trockenen Mund bekommen hat, einen Schluck Trinken nehmen zu können. Ich habe bisher entweder ein Wasser genommen oder gar nichts, einen Unterschied hat das bei dem Personaler nicht gemacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei manchen Unternehmen habe ich es schon erlebt, dass wenn man das Getränkeangebot ablehnt direkt den Eindruck erweckt als wenn man dort nicht lange bleiben möchte und auch nicht wahrlich interessiert ist an der Stelle. Von daher würde ich ein Angebot von einem Getränk nicht ablehnen, da es einen direkt sympathischer macht und nicht den Eindruck vermittelt, als wenn man auf der Flucht ist.

Zudem weiß man auch nie wirklich wie viel man am reden ist und dort kommt doch schnell ein trockener Hals vor. Mit einem Getränk kann man das entsprechend wieder in Gang bringen und vermeidet ein peinliches krächzen und räuspern damit wieder genug Stimme vorhanden ist. Auch ist ein Getränk eine gute Ablenkung wenn man ein paar Sekunden braucht um über eine Antwort nachzudenken, indem man es dann nimmt und daran nippt. So kann man auch immer etwas Zeit gewinnen ohne dabei unsympathisch zu wirken oder gar unkoordiniert.

Würde es stören, dass man unter dem Gespräch trinkt dann würde ein solches Angebot auch gar nicht erfolgen. Denn meistens haben die Personalleiter ebenfalls ein Getränk vor sich stehen um ihren Hals entsprechend zu befeuchten damit sie auch keinen trockenen Hals bekommen.

Es geht hier immerhin auch nur um ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee und nicht um eine 1,5 Liter PET Flasche die in einem solchen Gespräch geleert werden muss. Außerdem macht es einen besseren Eindruck wenn man aus einem Glas Wasser trinkt anstatt dass die 1,5 Liter PET Plastikflasche vom Bewerber aus der Tasche gezogen wird um den trockenen Hals zu befeuchten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Aus strategischen Gründen halte ich es für empfehlenswert, ein Getränkeangebot bei einem Vorstellungsgespräch immer anzunehmen. Ich finde, dass man so eher einen souveränen und entspannten Eindruck macht. Auch wenn es übertrieben klingt: Selbst im Tierreich ist es ein Zeichen von Stress, wenn sich ein Rudelmitglied nicht ans Futter oder Wasser traut, und ich glaube, Menschen unter Stress ticken oft nicht wesentlich anders. Außerdem schafft es eine gewisse Verbindung, wenn jeder eine Kaffeetasse oder was auch immer vor sich stehen hat.

Die ganz praktischen Vorzüge sehe ich auch: Man muss nicht verlegen nach seiner Plastikflasche kramen, wenn man plötzlich doch einen Frosch im Hals hat, kann durch Nippen Zeit zum Nachdenken gewinnen, hat Beschäftigung für seine Hände sowie einen guten Gesprächseinstieg ("Milch und Zucker? Still oder sprudelnd?") und sogar die Verhör-Atmosphäre kann dadurch gelockert werden.

Bei meinen Vorstellungsgesprächen habe ich auch immer tapfer Kaffee getrunken und manchmal sogar einen Keks dazu genommen. Bei einem Gespräch, welches ich nur noch der Form halber mitgenommen habe, weil ich schon eine relativ sichere Zusage für eine andere Stelle hatte, war ich sogar so locker, dass ich die mich an die bereit gestellte Schokolade gemacht und mein Gespräch mehr oder weniger kauend hinter mich gebracht habe. Den Job hätte ich sogar bekommen! :)

Das heißt jetzt nicht, dass ich dazu rate, ein Vorstellungsgespräch als Gelegenheit für Gratis-Snacks und -Getränke zu nutzen, aber wenn irgendwie möglich, würde ich ein angebotenes Getränk annehmen, um mich ansprechbar und locker zu geben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe es auch schon mal gelesen, dass man ein Getränk bei einem Vorstellungsgespräch annehmen sollte, wenn einem eines angeboten wird. Ich muss sagen, dass mir bei meinen bisherigen Vorstellungsgesprächen noch nie ein Getränk angeboten wurde, aber wenn das mal der Fall sein sollte, dann würde ich das Getränk auch annehmen. Ich denke auch, dass es angenehm sein kann, zwischendurch einen Schluck zu trinken, weil ich in solchen Situationen auch immer einen trockenen Mund habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich hatte bei einem Vorstellungsgespräch noch nie das Bedürfnis, etwas zu trinken. Ich kenne das auch gar nicht, dass man einen trockenen Hals bekommen sollte. Wovon denn? Das wäre doch schon bedenklich, wenn man nur vom Reden einen trockenen Hals bekäme. Da müsste man das doch andauernd haben.

Was mir bisher bei Gesprächen angeboten wurde, waren Wasser oder Kaffee. Beides mag ich nicht. Pures Wasser finde ich eklig, das bekomme ich gar nicht herunter, wenn da kein Geschmack drin ist und normalen Kaffee mag ich auch nicht, höchstens Eiskaffee, aber nur wenn er süß ist. Daher habe ich das Getränkeangebot bisher immer abgelehnt und ich hatte nicht den Eindruck, dass man mir das nachteilig ausgelegt hätte.

Das fände ich auch sehr übertrieben, wenn man so eine Kleinigkeit heranziehen würde, um sich für oder gegen einen Bewerber zu entscheiden. Wenn jemand so pingelig ist, dass er sich brüskiert fühlt, wenn man sein Wasser ablehnt, dann möchte ich für den auch nicht arbeiten, weil der dann bei anderen Themen sicherlich ähnlich kleinlich wäre.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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