Gleich mehrere Kinderzimmer im Haus einplanen?
Eine Kollegin von mir sucht gerade nach einem Haus. Das ist in unserer Gegend ziemlich beschwerlich und so denkt sie jetzt ernsthaft darüber nach, einfach selbst ein Haus zu bauen. Baugrundstücke gibt es eher, aber man muss dann eben noch Zeit und Geld investieren. Vorteil ist aber, dass man die Zimmer selber planen kann.
Sie selbst hat ein Kind. Objektiv vom Alter her wird sie maximal noch ein zusätzliches Kind bekommen können, möchte aber gern noch mindestens zwei weitere. Nur jammert sie immer herum, dass sie sich ein weiteres Kind schon nicht leisten kann (sie hat wohl ziemlich hohe Schulden und kann schon ihre Kitagebühren nicht immer zahlen).
Jedenfalls hat sie nun in ihrem Haus gleich 3 Kinderzimmer eingeplant und das macht das Haus natürlich deswegen auch größer und damit auch teurer. Aber ihr Argument ist, dass sie, wenn es mit drei Kindern klappt, ja sonst keine Möglichkeit hat, dieses weitere Kind unterzubekommen.
Es ist vielleicht nicht optimal, wenn zwei Kinder sich ein Zimmer teilen müssen, aber der Große ist nun auch schon 12 Jahre alt und wer weiß, wie lange er bei seinen Eltern wohnen wird. Und was nutzen den Kindern Zimmer, wenn die Eltern den Kredit nicht bedienen können?
Wie seht ihr das? Muss man unbedingt so viele Kinderzimmer einplanen, wenn man noch nicht einmal annähernd so viele Kinder hat? Sie weiß ja gar nicht, ob das mit den zwei weiteren Kindern überhaupt klappt.
Ich möchte nun keine Kinder haben, aber wenn ich schon die Möglichkeit hätte ein Haus selber zu planen würde ich auch eher ein Zimmer zu viel als eines zu wenig einplanen. Es ist schließlich auch nicht schlecht, wenn man ein Gästezimmer, ein Arbeitszimmer oder ein zusätzliches Wohnzimmer hat.
Im Verhältnis zu den Gesamtkosten für so ein Projekt werden die Mehrkosten wahrscheinlich eher gering sein, wobei ich mich allerdings schon frage, warum jemand mit Schulden überhaupt daran denkt ein Haus zu bauen, wie soll das denn finanziert werden?
Planen kann man viel aber ich sehe das hier einfach als lächerlich an. Wer solche Schulden hat, dass er nicht einmal die Kindergartengebühren bezahlen kann, wie will solch eine Person einen Kredit für einen Hausbau bekommen? Ich hoffe der guten Dame ist klar, dass die Banken nicht einfach so abwarten bis sie irgendwann einmal zahlt und ihr auch mal eben das Häuschen unter dem Hintern geknipst wird wenn sie ihrer Zahlungsverpflichtung nicht nachkommt.
Von daher ist es nicht mehr als eine Träumerei mit dem eigenen Haus mit 3 Kinderzimmern und weiteren Kindern. Sie ist doch nun schon nicht in der Lage ausreichend finanzielle Mittel heran zu schaffen und von daher sollte einfach von allem abgesehen werden. Kinder die in Armut aufwachsen und die Eltern bis über beide Ohren verschuldet sind und noch nicht einmal die notwendigsten Dinge finanzieren können, den macht man keinen Gefallen dort noch weitere Mitesser in die Welt zu setzen.
Auch ist es nicht sonderlich toll für die Kinder wenn auf einmal der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und die Sachen einpackt und am Ende die Zwangsräumung ansteht, einfach nur weil diese egoistische Person nicht in der Lage ist mit ihren finanziellen Mitteln entsprechend zu Wirtschaften und ihre Pläne an das Einkommen anzupassen.
Wie gesagt planen kann sie viel und träumen auch, aber realistisch sehe ich für ihr geplantes Haus mit den 3 Kinderzimmern ohnehin schwarz alleine aufgrund der finanziellen Beschreibung. Leider hält finanzielle Armut nicht auch vom Kinder bekommen ab, daher kann es schon möglich sein, dass sie noch 1 oder 2 Kinder wirft trotz der gesamten Vorgeschichte, die am Ende in einer kleinen Wohnung mit Mutti hausen.
So ein Haus muss auch bezahlt werden und wenn sie nicht mal die Gebühren für den Kindergarten zahlen kann, dann wird wohl keine Bank der Welt so blöd sein und ihr ein Kredit in der Höhe eines Hauses geben. Dazu sollte man ja auch Eigenkapital vorweisen oder auch Sicherheiten. Das Haus würde als Sicherheit dienen können, aber letztendlich wird das keine vernünftige Bank machen.
Ich finde es schon in Ordnung, wenn man lieber ein Zimmer mehr als zu wenig in einem Haus hat, immerhin kauft man nicht alle paar Tage ein Haus, sondern es muss auch alle Eventualitäten beinhalten. Sollte man sich also wirklich für mehr als ein Kind entscheiden muss das eingeplant sein.
Wobei ich die Frau nicht verstehen kann, wie sie das Finanzielle so locker sehen kann. Keiner wartet darauf, dass sie einen Kredit nimmt und wenn sie die Raten dann nicht begleichen kann ist sie aus dem Haus auch schnell wieder draußen und dann sind die Kinder sicherlich noch enttäuschter, denn vom eigenen Zimmer in eine Wohnung zu ziehen, bei der man sich das Zimmer teilen muss ist sicherlich auch nicht so toll.
Die größte Hürde sehe ich bei der Frau bei den Schulden. Ich plane zum Beispiel auch viel, unter Anderem auch ein großes Haus mit vielen Zimmern. Ich würde mir zum Beispiel nämlich vier Kinder wünschen, zudem sollte noch ein Bereich für meine schwerbehinderte Schwester existieren und ein kleiner Bereich für meine Mutter, falls sie schwer krank werden sollte.
Aber ich habe die Räumlichkeiten auch noch anderweitig verplant, falls ich es doch nur auf ein Kind bringen sollte und könnte sie noch anders nutzen. Aber ich versuche aktuell auch die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen und ob es so klappt, wie ich es mir persönlich wünsche, das ist ein Wunschtraum. Und Träume sind zuallererst einmal Schäume.
Den Wunsch an sich finde ich jetzt nicht einmal lächerlich, aber man sollte immer mit einem realistischem Auge auf die Sache blicken. Die Frau kann sich nicht einmal die Kindergartengebühren leisten, wobei ich die teilweise auch echt überzogen finde. Aber sie sind da und sie müssen gezahlt werden. Auch sind die Banken, was Kreditvergaben angeht, strikter geworden und wenn sie wirklich so hohe Schulden hat, wird sie wahrscheinlich so einfach keinen Kredit erhalten. Und falls sie einen erhält, dann muss sie den Kredit auch zeitnah zurückzahlen, auch wenn sie einen bei einer dieser suspekten Internetanbietern machen sollte.
Sie sollte zuerst einmal so nach und nach ihre Schulden abstottern, selbst wenn es nur in kleinen Schritten geht. Und dann sollte sie versuchen, die nötigen finanziellen Mittel zu beschaffen. Und wenn sie dann soweit ist, den vorhandenen Kindern ein entsprechendes Leben bieten zu können und selbst auch schuldenfrei ist, dann darf sie ruhig an ihrer Träumerei arbeiten.
Egoistisch finde ich diese Frau jetzt nicht einmal. Ich würde sie schlichtweg als naiv bezeichnen. Sie müsste einen realistischeren Blick auf die ganze Sache werfen und bemerken, dass sich ihr Traum unter den vorhandenen Umständen nicht erfüllt. Das denke ich mir nämlich auch immer, aber mit jedem Zehner, der auf mein Sparbuch wandert, kommt der Traum langsam aber sicher näher. Geld wächst leider nicht auf Bäumen und selbst wenn, dann wären viele Dinge unbezahlbar.
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