Erfolgreiche Menschen kopieren oder eigenen Weg gehen?

Jeder von uns kennt mindestens einen erfolgreichen Menschen. Sei es nun jemand berühmtes oder aber einfach jemand aus dem persönlichen Umfeld/Bekanntenkreis, der es irgendwie zu etwas gebracht hat. Sicherlich haben sich auch einige von euch eben genau solche Menschen zum Vorbild genommen, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Sich eine solche Person, beziehungsweise deren Werdegang und Ideen zum Vorbild zu nehmen ist ja grundsätzlich auch erstmal nicht verkehrt. Interessieren würde mich allerdings, wie ihr darüber denkt, jemanden bzw. deren Erfolgsstrategie nahezu komplett kopieren zu wollen. Denkt ihr so etwas hätte Aussicht auf Erfolg?

Ich bin da eher zweigeteilter Meinung. Zum Einen denke ich ja, es kann durchaus nicht schaden, sich mit den Erfolgsstrategien anderer zu befassen. Andererseits bin ich jedoch auch der Ansicht, dass es nicht ausreicht, die Strategie eines anderen 1:1 zu kopieren. Nur weil etwas für einen anderen perfekt funktioniert, muss es für mich nicht zwangsläufig auch funktionieren. Schließlich hat jeder von uns eine individuelle Persönlichkeit und benötigt somit auch individuelle Wege zum Erfolg. Seht ihr das ähnlich, oder was sind eure Meinungen diesbezüglich?

Ich sehe das wie du. Nur weil die Strategie bei einem anderen funktioniert, muss das bei mir nicht denselben Effekt haben. Sicherlich kann man Strategien von anderen Menschen als Inspiration sehen und da dann eben ein eigenes Ding draus basteln, aber ich würde das nicht stumpf 1:1 kopieren und auf mein Leben übertragen.

Es spielen da einfach zu viele Faktoren eine Rolle, zum Beispiel auf welche Menschen man bei seiner Karriere trifft. Das kann man nicht beeinflussen und manchmal kommt man mit Vitamin B schon weiter als wenn man alles komplett alleine schaffen würde. So habe ich zum Beispiel mal in einem namhaften Unternehmen gearbeitet und musste da aber weg, weil der Vertrag ausgelaufen ist und das Projekt einfach beendet war. Eine Kollegin hat sich aber positiv an mich erinnert und hat mir durch Vitamin B eine andere gute Stelle verschafft, obwohl ich sie nie darum gebeten hatte. Solche "Zufälle" kann man nicht planen, zumal ich das wie gesagt nie gedacht hätte und auch nie erwartet habe, dass sie das tun würde.

Man hat ja auch versucht, das Silicon Valley 1:1 auf andere Standorte in anderen Ländern zu übertragen und in den allermeisten Fällen war das einfach zum Scheitern verurteilt. Es sind einfach zu viele Variablen, die man nicht vorhersehen und berechnen kann. Wenn das schon da nicht funktioniert, warum sollte das bei der eigenen Karriereplanung funktionieren?

Man sollte immer seinen eigenen Weg finden. Natürlich kann man sich abschauen wie verbissen jemand für seine Sache eingetreten ist und auch dass das nicht immer so leicht ist, aber letztendlich passiert eine Sache nie zu 100% noch mal und deswegen muss man immer seinen eigenen Weg finden und auch eine Sache finden, die einem Spaß macht.

Eine 1:1 Kopie kann nie richtig gut funktionieren, da das auch niemand wirklich zustande bringt. Nur weil einer einen erfolgreichen Karriereweg gemacht hat weil er seine Produkte gut präsentiert hat und die Masse darauf angesprungen ist, muss das bei einer anderen Person mit guten Produkten noch lange nicht der Fall sein. Somit ist es nahezu unmöglich, dass man wirklich den Erfolgsweg von einem anderen 1:1 mit allen Handlungsweisen, Auftreten und Verhalten kopieren kann. Ein wenig von einem selbst steckt immer mit drinnen und mehr als einen groben Richtungsweg kann man damit nicht schaffen.

Wobei ich schon der Meinung bin, dass jeder seine eigene Suppe kochen sollte und auch seinen eigenen Weg finden und diesen gehen. Denn auf diese Weise lernt man mehr für sich selbst und auch sein Leben, als wenn man einfach die billige Kopie von jemand anderem sein möchte. Denn auf diese Weise tritt man doch selbst nur in den Schatten von jemand anderem und wird als man selbst doch gar nicht so richtig wahrgenommen. Ich finde es traurig, wenn jemand der Meinung ist einen anderen Menschen kopieren zu müssen und nicht in der Lage ist sein eigenes Ding zu machen.