Nach Auszug aus Elternhaus noch eigenen Schlüssel haben?

Ich wohne schon einige Jahre nicht mehr im Haus meiner Eltern und habe trotzdem noch immer einen eigenen Schlüssel. Ich wohne weiter weg und fahre eigentlich nie einfach mal so dorthin. Es ist eigentlich immer geplant und abgesprochen, wenn ich sie besuchen kommen möchte. Dennoch habe ich dann auch meistens meinen eigenen Schlüssel dabei. Es kann ja immer sein, dass meine Eltern nicht zu Hause sind oder ich mal weg möchte und dann muss ich eben nicht erst klingeln.

Bisher habe ich den Schlüssel nicht oft gebraucht, trotzdem ist es irgendwie auch ein tröstlicher Gedanke, dass er am Schlüsselbrett hängt. Wenn mal etwas ist und ich nach einem Streit mit dem Partner die Fahrt in Kauf nehme und dann ins Haus kommen möchte, kann ich dies eben jeder Zeit. Es wäre auch ärgerlich, wenn ich die 2 Stunden Fahrt auf mich nehme und dann nicht ins Haus komme, weil eben niemand da ist.

Habt ihr auch nach dem Auszug auf dem Elternhaus noch euren Hausschlüssel behalten? Warum habt ihr das so gemacht? War es euch wichtig, weiterhin einen Schlüssel zu haben?

Als ich ausgezogen bin, bin ich direkt mal 600 km weggezogen. Damals wollte ich den Schlüssel zum Haus meiner Eltern dort lassen, aber meine Mutter hats darauf bestanden, dass ich ihn behalte. So fristet der Hausschlüssel nun sein Dasein in meiner Garderobe.

Jedoch nehme ich ihn immer mit, wenn ich meine Eltern besuchen fahre, da ich abends dann doch auch mal ausgehe und mich mit alten Bekannten oder meiner Schwester treffe. Dann ist es auf jeden Fall besser, wenn ich einen Schlüssel habe.

Aber eigentlich würde da der Schlüssel meiner Mutter genügen. Einen eigenen, den ich dann auch wieder mit nach zu mir in den Süden nehme, bräuchte ich nicht unbedingt. Es beruhigt aber, wenn ich weiß, ich könnte ins Haus, wenn etwas wäre.

Auch ich wohne seit einigen Jahren nicht mehr bei meinen Eltern. Einen Schlüssel habe ich nicht mehr. Meine Schwester und ich mussten ihn abgeben, weil sich meine Eltern inzwischen scheiden gelassen haben und dadurch ihr Haus verkauft haben. Als das Haus dann weg war, ist mein Vater in eine neue Wohnung und meine Mutter in das Haus von ihrem neuen Mann gezogen.

Bis jetzt war es für uns nie wichtig einen Schlüssel zu haben. Wenn ich einen meiner Eltern besuchen möchte, spreche ich das mit ihnen ab. Auch wenn es mal Probleme gibt und ich zu einem der beiden einmal „flüchten“ möchte, rufe ich vorher immer an um mich zu vergewissern, dass sie entweder da sind, oder aber in einem für mich annehmbaren Zeitraum den ich leicht in einem Laden oder so überbrücken kann, zurückkommen.

Ich kann mir zwar vorstellen, dass es wie du schreibst, in manchen Situationen tröstlich sein kann, einen Schlüssel zu haben, aber wie gesagt hat er mir bis jetzt nicht gefehlt. Allerdings sind sowohl mein Vater, als auch meine Mutter noch sehr fit. Ein Grund für meine Schwester und mich sie wieder um einen Schlüssel zu bitten, wäre, wenn einer von beiden nicht mehr ganz so fit sein sollte.

Das wäre dann besonders bei meinem Vater wichtig, da er derzeit noch immer alleine wohnt. Schließlich kann man nie wissen, ob nicht doch einmal etwas passiert, wo er dann selbst irgendwo liegt und auf Hilfe angewiesen wäre. Müsste man dann erst auf einen Schlüsseldienst oder einen Rettungsdienst zum Öffnen der Tür warten, wäre das mehr als ärgerlich und sogar gefährlich.

Bei mir ist es auch so, dass ich eher weiter weg wohne und immer für mehrere Tage zu meiner Mutter fahre. Wenn ich ankomme, klingel ich. Da will man sich ja auch begrüßen.

Aber wenn ich während des Aufenthalts mit Freunden ausgehe oder auch mal über Nacht oder sogar zwei Tage weg bin, möchte ich mich nicht mit meiner Mutter absprechen, wann ich dann wieder Zugang zum Haus habe. Da wollen wir beide flexibel sein. Ich will nicht wie eine 16-jährige zum verabredeten Zeitpunkt zuhause sein müssen und sie will nicht auf mich warten.

Mir ist es mal passiert, dass ich den Schlüssel vergessen hatte. Da musste meine Mutter dann ihren immer im Garten verstecken. Das ging zwar auch, aber es war doch nervig, das jedes Mal zu besprechen. Jedes Mal, wenn ich nachts um 2 Uhr auf´s Haus zuging, hatte ich Angst, ob sie es vielleicht vergessen hat und ich sie rausklingeln muss.

Meine Eltern haben bei meinem Auszug auch darauf bestanden, dass ich den Schlüssel behalte. Dabei sind Besuche eigentlich immer abgesprochen und ich bin bisher nie einfach so spontan gekommen. Von daher habe ich den Schlüssel noch nie benötigt, da ich einfach immer geklingelt habe, als ich dann da war. Meine Eltern wollen aber trotzdem, dass ich den Schlüssel behalte. So schlecht finde ich das aber auch nicht.

Dass ich meine Eltern völlig spontan besuche, ist sehr unwahrscheinlich. Da ich kein Auto habe und auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bin, bin ich pro Strecke immer drei Stunden unterwegs, wenn ich mit dem Zug fahre. Ich fahre aber meistens mit dem Bus, da das günstiger ist, wobei ich da aber fünf Stunden unterwegs bin. Das lässt sich spontan nicht machen und wenn, dann sind Besuche geplant, da ich dann auch für ein Wochenende dort bin. Da kündige ich mich natürlich vorher an.

Aber es kann ja tatsächlich sein, dass ich mal so ankomme, dass meine Eltern erst in einer Stunde nach Hause kommen. Bevor ich dann so lange draußen warten muss, ist es wirklich besser, einen Schlüssel zu haben, so dass ich dann schon einmal alleine rein könnte. Ab und zu kommt mein Partner auch mit, wobei wir dann auch abends unterwegs sind. Da ist es eigentlich auch besser, wenn wir nicht jedes Mal klingeln oder uns einen Schlüssel ausleihen müssen.

Ich finde es eigentlich ganz schön, wenn man im Prinzip jederzeit die Möglichkeit hat, zu den Eltern zu gehen. Das zeigt ja auch, dass man nicht nur als Gast, sondern auch als Bewohner da akzeptiert wird und das ist ja auch schön. Wenn etwas sein sollte, muss man zur Not nicht vorher anrufen, sondern kann dann doch spontan vorbeikommen.

Ich wohne auch so 1,5 bis 2 Stunden von meinen Eltern entfernt. Meinen Schlüssel habe ich immer noch an meinem Schlüsselbund und meine Eltern haben diesen Schlüssel auch nicht zurückgefordert. Sie wissen, dass ich ihn habe und für den Notfall, wenn sie noch nicht da sind, kann ich dann eben schon mal in die Wohnung oder wenn ich mal die Wohnung hüten soll, wenn sie im Urlaub sind.

Mir war es nicht wichtig, dass ich noch einen Schlüssel zum Elternhaus habe und entsprechend habe ich auch keinen mehr. Als ich mit 18 offiziell ausgezogen bin hat das niemanden Zuhause interessiert. Dabei habe ich den Schlüssel einfach auf die Anrichte an der Haustür gelegt und bin gegangen.

Danach war das nie mehr ein Thema, dass ich den Schlüssel doch noch haben sollte und auch wieder erhalten habe. Wirklich brauchen tue ich das auch nicht, denn zu meinen Eltern besteht so gut wie gar kein Kontakt und das ich mich ins Auto setze und die 600 Kilometer hinfahre nach z.B. einem Streit mit dem Partner oder anderem, käme ohnehin nicht in Frage.

Dafür habe ich einen Schlüssel zur Wohnung von meiner Schwiegermutter die ich dafür missbrauchen kann. Dort habe ich den Schlüssel aber auch nur erhalten, weil ich mich in ihrer Abwesenheit um ihre Post, Katze und die Blumen kümmere und seither ist dieser Zweitschlüssel einfach dauerhaft bei mir geblieben, da sie es ebenfalls unpraktisch fand ihn immer hin und her zu schleppen.