Bei Freunden wohnen, um eigene Wohnung vermieten zu können?

vom 10.11.2015, 20:26 Uhr

Eine alte Klassenkameradin von mir wohnt seit einigen Jahren in München, wobei sie während Semesterferien immer bei ihren Eltern wohnt, vor allem dann, wenn das Oktoberfest startet. Sie vermietet ihre Wohnung dann immer an Touristen und bekommt dadurch angeblich Unmengen an Geld, während sie in dieser Zeit kostenlos bei den Eltern wohnen kann, die sich auch noch über den Besuch freuen.

Als ich mit der Klassenkameradin darüber redete, meinte sie, dass das eigentlich alle ihre Kommilitonen so machen würden. Die meisten würden dann bei ihren Eltern schlafen, viele aber auch bei Freunden, die außerhalb wohnen würden. So könnten sie sich jede Menge Geld dazu verdienen, ohne viel dafür tun zu müssen. Würdet ihr übergangsweise bei Freunden oder euren Eltern wohnen, um eure Wohnung währenddessen teuer vermieten zu können?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es kommt so ein bisschen auf die Situation an. Wenn man mal das Oktoberfest als Beispiel nimmt finde ich das gar nicht so dumm. Denn sofern man keine Blockseminare in den Semesterferien hat, hat man da in der Regel frei und Studenten die frei haben fahren doch eh oft zur Familie oder so. Daher finde ich es in diesem Fall gar nicht mal so dumm, an Touristen die eigene Wohnung zu vermieten und so eine Menge Geld einzunehmen. Denn selbst wenn man noch pendeln müsste und kein Semesterticket hätte, könnte man die Kosten ja ausgleichen und die Nachfrage reguliert ja den Preis für die Wohnung.

Mit einigen Sicherheitsmaßnahmen könnte das sicherlich eine sehr sichere Sache werden. Man muss halt nur sicher gehen, dass man die Wohnung dann unbeschadet wieder bekommt und stellt sich eben die Frage, ob dann auch eine Art Kaution für Schadensfälle verlangt wird oder so.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Man schlägt damit ja eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe. Wenn man seine Eltern doch sowie so besuchen möchte, kann man diese Zeit doch sehr gut dafür nutzen. Mich würde an der Vermietung meiner Wohnung nur stören, dass dann Fremde überall Zugriff haben. Ich würde mich dadurch wohl schon in meiner Privatsphäre gestört fühlen. Immerhin kann man sicherlich kaum alles zu seinen Eltern mitschleppen, wenn man die Wohnung für ein paar Tage untervermietet.

Auch hätte ich Bedenken, dass ich meine Wohnung dann chaotisch wieder vorfinden würde und vielleicht sogar einige Sachen fehlen würden. Daher finde ich es schon schwierig, an Fremde zu vermieten. Ich denke auch nicht, dass deine Freundin nur zu ihren Eltern fährt, um die Wohnung vermieten zu können. Sie wird doch sicherlich in erster Linie den Besuch machen wollen und die Untervermietung in der Zeit ist dann eben ein nettes Zubrot.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Während des Oktoberfestes haben sicherlich die wenigsten Münchner wirklich Lust auf ihre Wohnung und so kann ich die geschäftstüchtige Idee gut verstehen. Immerhin bekommt sie einen Haufen Geld für die Vermietung, da mit de Oktoberfest eine gute Einnahmequelle geschaffen ist. Selbst Hotels, Pensionen und Hotels nutzen das für sich und werden zum Oktoberfest teurer.

Wobei ich schon ein bisschen Angst hätte, dass im Alkoholrausch meine Wohnung darunter leidet, aber in einer Studentenwohnung sind ja auch keine großen Reichtümer untergebracht, da geht das immer noch. Zudem wird der Mietende versichert sein.

Selber würde ich es nicht machen, da ich ja nicht in München wohne und es sich deswegen für mich rechnerisch sicherlich nicht so sehr lohnt. Unsere Wohnung ist auch ziemlich ausgelastet und da hätte ich nicht noch gerne jemanden, der darin schläft, wenn wir nicht da sind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin da eher geteilter Meinung, denn in vielen Mietverträgen ist eine solche Untervermietung gar nicht vorgesehen und auch gar nicht abgedeckt. Die Leute machen das hier nicht anders und bieten ihre eigene Wohnung als Ferienwohnung an, auch die sozial geförderten Wohnungen, um sich ein nettes Einkommen nebenbei aufzubauen, welches so gar nicht rechtens ist. Zum anderen nervt das auch andere Mieter im Haus wenn dort ständig andere Personen ein und ausgehen und bis nachts feiern und dann angetrunken durch das Treppenhaus schaukeln und lallen.

Hier hat es auch einer versucht während seiner Abwesenheit die Wohnung als Ferienwohnung zu vermieten. Das ganze ist nach nicht einmal 2 Tagen aufgeflogen und wurde an die Hausverwaltung gemeldet, da hier ständig Krach war, das Treppenhaus vollgekotzt und auch das Geschäft sich im Aufzug befunden hat. Andere Mieter, und auch ich, haben uns dadurch doch sehr gestört gefühlt und es gemeldet. Die Person ist darüber schon in Kenntnis gesetzt worden und auch die Kündigung der Wohnung liegt bereits im Briefkasten, da es vom Mietvertrag und allgemein von den Geschäftsbedingungen der Hausverwaltung ausgeschlossen worden ist, hier derartige Vermietungen zu betreiben.

Auch ist das nicht ganz unbedenklich im Bezug auf das Finanzamt. Vermietungen sind Einnahmen die besteuert werden müssen. Ich denke nicht, dass deine Bekannten und ihre Freunde das ganze angeben beim Finanzamt. Kommt dort einer auf den Trichter hat sie direkt ein Verfahren mit Steuerhinterziehung an der Backe, was in Deutschland doch sehr hoch im Strafmaß steht. Von daher denken einfach zu wenige auch an solche Folgen die das machen und Ferienwohnungen in der Stadt sind auch der Stadt an sich immer mehr ein Dorn im Auge, wie auch Vermieter die in Ballungszentren lieber kurzfristig Ferienwohnungen vermieten anstatt dauerhaft Wohnraum schaffen. Hier in der Stadt muss man es sehr gut begründen wieso man das so machen möchte, ansonsten werden Strafen bis zu 50.000 Euro fällig wenn nicht die Genehmigung dafür vorliegt und man es dennoch macht.

Ich würde das nicht machen, denn wie bereits angegeben ist es hier im Mietvertrag komplett ausgeschlossen worden und es wird hier sehr schnell gemeldet und man bekommt dafür die Quittung. Zusätzlich ist das ganze nach Steuer auch nicht mehr sonderlich lukrativ für den Aufwand den man dann damit hat. Auch wenn ich hier bald ausziehen werde in mein eigenes kleines Häuschen, würde ich das ohne Genehmigung auch nicht einfach so weiter vermieten und Gefahr der Strafe laufen. Selbst wenn es mein Eigentum ist, kann man damit hier nicht einfach machen was man gerade möchte weil es noch innerhalb des kritischen Radius liegt. 5 Kilometer weiter außerhalb würde es niemanden interessieren was man damit macht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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