Zuckersteuer ein notwendiges Übel oder Geldmacherei

Wenn man sich im eigenen Umfeld umhört, merkt man, dass eigentlich viele Leute bewusst auf Zucker zu verzichten zu versuchen. Wenn man dann ihre Essgewohnheiten überprüft, stellt man fest, dass die meisten dann doch mehr als doppelt so viel konsumieren, als sie eigentlich wollen.

Wie kommt das? Ich denke, dass vor allem solche Produkte Schuld dran haben, bei denen es nicht direkt offensichtlich ist, dass überhaupt Zucker drin ist, oder aber viel mehr als man denken würde.

Ein gutes Beispiel hierfür wäre zum Beispiel der Ketchup. Hier enthält ja ein Esslöffel Soße bereits einen Teelöffel Zucker. Vor kurzem habe ich nun einen Artikel von der Verbrauchsorganisation „Foodwatch“ über die zuckerreichsten Getränke im Supermarkt gelesen. Überraschend war für mich zu sehen wie viele Getränke bei einem Glas von 250ml 9 oder mehr Würfel Zucker enthalten haben.

Anfangs dachte ich die Politiker würden komplett übertreiben, wenn sie über eine Einführung der Zuckersteuer nachdenken oder es, wie in Großbritannien, konkret planen. Für mich war es ein weiterer Versuch uns das Geld aus den Taschen zu ziehen.

Nach ein paar Recherchen, fange ich an es langsam zu verstehen. Schließlich beeinflussen die Folgen des hohen Zuckerkonsums ja nicht nur die Gesellschaft, die Gesundheit der Menschen (Diabetes oder Adipositas,...), sondern auch die Krankenkassen.

Was denkt ihr? Ist es nur Geldmacherei oder ein inzwischen „notwendiges Übel“ um sowohl die Konsumenten als auch die Hersteller zum Nachdenken zu bringen?

Ich verstehe nicht ganz, wie die Zuckersteuer das ändern soll. Dann kostet Ketchup eben mehr. Wird er deswegen auch weniger konsumiert? Nein, die Leute gewöhnen sich an den höheren Preis, finden ihn trotzdem lecker und können sich ihre Pommes einfach nicht ohne vorstellen. Schon gar nicht wegen ein paar Cent.

Warum diese Lebensmittel teurer werden, ist doch dann auch ganz egal. Die Preise für Mehl steigen auch, aus einem ganz anderen Grund. Warum sollte ein höherer Preis zum Umdenken animieren? Der einzige Vorteil ist dann, dass man die Steuereinnahmen den Krankenkasse zukommen lassen könnte, damit die mehr Geld haben, um ihre vom Zucker geschädigten Mitglieder zu behandeln. Aber die Schädigungen treten trotzdem auf.

Also den Ansatz finde ich total falsch. Wenn, dann muss man mithilfe von Aufklärung ein Umdenken, ein Bewusstsein schaffen. Da würde eine idiotensichere Beschriftung auf den Lebensmittelverpackungen helfen. Und auch Hauswirtschaftsunterricht in der Schule.

Das würde auch viele weitere Probleme anpacken, denn es ist ja nicht nur der Zucker. Da kann man auch über den zu hohen Fleischkonsum oder über Obst und Gemüse sprechen. Und vor allem Kinder auch mal was kochen lassen, was sowieso viel mehr bringt als ständig nur zu reden.

Soweit ich weiß, wird das zur Zeit noch erforscht, ob es tatsächlich etwas nützt, so eine Zuckersteuer einzuführen. In diesem Artikel zum Beispiel steht, dass Mexiko das schon seit einiger Zeit versucht und dort ist zumindest der Konsum von zuckerhaltigen Getränken gerade in der armen Unterschicht zurückgegangen und der Konsum von gesunden Getränken wie Wasser hat zugenommen. Man weiß noch nicht, ob die Zuckersteuer die Ursache ist, das muss noch untersucht werden. Aber interessant finde ich die Entwicklung dennoch.

Man dreht die Preise künstlich nach oben und freut sich dann über die Mehreinnahmen die man dann schön wieder für halbgare Projekte verbrennen kann. Würde man es ernst meinen mit der Gesundheit, könnte man einfach einen gesetzlichen Höchstwert für Zucker pro Liter einführen, das will man aber nicht weil die Lobby einfach gut zahlt.