Vegan leben in Großstadt deutlich einfacher?
Ich ernähre mich nun seit kurzem vegan, wobei es mir deutlich einfacher fällt, als ich gedacht hatte. Ich habe um die Ecke einen Bio-Supermarkt, der auch sehr viele vegane Produkte führt. Ansonsten habe ich die Auswahl zwischen verschiedenen "normalen" Supermärkten, die aber auch alle jeweils unterschiedliche vegane Produkte führen. Außerdem haben wir eine vegane Eisdiele, mehrere komplett vegane Restaurants, ein vegetarisch-veganes Restaurant und mehrere Restaurants, die auch eine große vegane Speisekarte haben, in der Stadt. Auch die Mensa der Uni hat außerdem auch ein veganes Angebot.
Ich muss sagen, dass mir das in der Kleinstadt, in der ich früher gelebt habe, niemals so einfach gewesen wäre, vegan zu leben. Teilweise war es da wirklich schon schwierig, sich vegetarisch zu ernähren, da die wenigen Restaurants, die es gab, kaum ein vegetarisches Angebot hatten. Und auch in den Supermärkten hatte man nach Tofu suchen müssen. Findet ihr es auch deutlich einfacher und entspannter, sich in einer Großstadt vegan zu ernähren? Oder seht ihr da keinen großen Unterschied? Wäre das vegane Angebot vielleicht ein ausschlaggebender Punkt für euch, vom Dorf in die Großstadt zu ziehen?
Ich glaube schon, dass man es in einer großen Stadt viel einfacher hat vegan zu leben. Das Angebot stimmt einfach und ich denke, dass auch die Nachfrage viel größer ist als in einem kleinen Dorf. Wobei man ja auch selber anbauen kann im Dorf oder sich Dinge liefern lassen kann. Man hat eigentlich überall die Möglichkeit so zu leben, deutlich einfacher ist es aber sicherlich in der Großstadt, weil der Aufwand geringer ist.
Ich selber lebe nicht vegan und möchte das auch nicht, aber ich schätze es sehr, dass es Menschen gibt, die das so für sich beschließen und auch durchziehen. Ich könnte das nicht. Ich drücke dir daher die Daumen, dass du das so für dich durchziehen kannst und damit auch glücklich wirst.
@Ramones: So einfach ist das mit dem Liefern lassen im Dorf auch nicht. Meine Cousine lebt in einer Großstadt von über 100.000 Einwohnern und nicht mal dort kann man sich aus dem Supermarkt zum Beispiel Nahrungsmittel liefern lassen, weil die allermeisten der Ansicht sind, dass sich das dort gar nicht lohnt. Die meisten Supermärkte liefern eher in Agglomerationsgebieten, wozu Dörfer nun mal nicht gehören.
Ansonsten bin ich der Ansicht, dass die Nachfrage eben das Angebot bestimmt. Bei Städten von 500.000 Einwohnern oder mehr ist sicherlich die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten größer, sodass dann auch mehr in diese Richtung angeboten wird.
Ich denke, es kommt auf die Ansprüche an. Wenn man vegane Restaurants besuchen möchte, hat man es in der Großstadt deutlich einfacher. Ich glaube, in ganz Schleswig-Holstein gibt es noch kein einziges Restaurant, was auf Veganer eingestellt ist, weil es dort auch keine solchen Ballungszentren gibt. Da ist es schon ein Wunder, wenn sich zwei Veganer über den Weg laufen.
Und diese Bio-Supermärkte, die auch viele veganen Produkte führen, gibt es nur in der Großstadt, denn die würden sich leider auch kaum rechnen in kleineren Ortschaften. Allerdings gibt es recht viele vegane Basisprodukte auch schon bei DM oder Rossmann und damit auch schon in unserer Nähe. Und meine Freundin und ich bestellen uns einfach online, was wir so nicht bekommen.
Ich denke, es ist bestimmt einfacher, aber es wird inzwischen einfacher. Auch auf dem Dorf muss man sich als Veganer nicht mehr nur von Körnern und Gemüse ernähren, sondern auch dort bekommt man inzwischen Sojafleisch, Seitan oder wenn man ihn mag auch Tofu.
Was die Auswahl betrifft ist es in meinen Augen in einer Großstadt schon deutlich einfacher, wobei ich nicht sagen möchte, dass es in einer Kleinstadt unmöglich ist. Wenn man wirklich vegan leben möchte findet man auch dort einen Weg ohne groß Einschränkungen machen zu müssen. Es kommt auch darauf an, ob man unbedingt besondere Alternativprodukte konsumieren möchte. Ich kenne auch Veganer, die außer normale Sojamilch und Tofu keine als "vegan" ausgezeichneten Produkte verwenden, sondern vieles was man im Supermarkt findet, wie Obst und Gemüse.
Sojamilch und Tofu sind Dinge, die man mittlerweile in fast jedem Geschäft findet, außer vielleicht man wohnt in einem Dorf, in dem es keinen normalen Supermarkt gibt. Dennoch ist es weitaus komfortabler in einer Großstadt, da man auch auf spezielle vegane Restaurants oder eben das Mensaangebot zurückgreifen kann. Wobei ich sagen muss, dass dieses auch in Kleinstädten mittlerweile fast überall ein veganes Angebot am Tag enthält, was vor Jahren noch nicht denkbar war.
In den nächsten Jahren wird es wohl auch in kleineren Städten immer mehr vegane Angebote geben, das merkt man auch jetzt schon. Einfach immer mehr Menschen entwickeln ein Bewusstsein dafür und irgendwann wird das auch nichts mehr ungewöhnliches sein, wie es vielleicht jetzt noch in manchen kleineren Städten ist. Um dem gerecht zu werden müssen die Läden und Restaurants das Sortiment zwangsläufig anpassen.
In Großstädten ist das durchaus einfacher, aber auf dem Land genau so möglich. Ich wohne auf dem Land und bei uns gibt es in den nächsten Dörfern Supermärkte (kein Bio-Markt oder Ähnliches, also Netto beispielsweise). Die Grundnahrungsmittel bekommt man hier natürlich auch: Reis, Obst, Gemüse, Mandelmilch usw.
Da ich in der Stadt arbeite, gehe ich aber meistens dort einkaufen. Hier meistens im Edeka, dort gibt es auch mittlerweile oft extra Abteilungen für solche speziellen Produkte, da gibt es dann auch mal Quinoa Chips oder zig verschiedene Arten von Chia Samen, die es so im Discounter nicht gibt. Was dazu kommt, dass in der Stadt auch oft die veganen Restaurants nachziehen, wenn ich zurückdenke: Vor 5 Jahren gab es hier in der Stadt noch kein einziges, mittlerweile sind es 3 oder 4, so langsam scheint es also in den Städten angekommen zu sein, wenn jedoch noch lange nicht in dem Maße wie beispielsweise in den USA.
Dort bekommst du an jeder Ecke veganes Essen, am Flughafen, Tankstellen, Restaurants gibt es meist an jeder Ecke (zumindest in Großstädten).
Mittlerweile ist Vegan ein Trend und auch die Discounter führen viele vegane Produkte oder weisen ihre Produkte zu Werbezwecken als vegan aus, wenn sie die Kriterien erfüllen. Von daher ist es generell leichter geworden, sich vegan zu ernähren als noch vor ein paar Jahren.
Wobei ich schon finde, dass es einen Unterschied macht, wie man sich vegan ernährt. Wenn man aus Basisprodukten viel selbst herstellt, kann man das auch auf dem kleinsten Dorf. Aber dann muss man sich eben einen Vorrat an Sojabohnen anlegen und Tofu und Sojamilch selbst herstellen.
Wenn man aber viel auf Fertigprodukte zurück greifen will, muss man halt alle paar Wochen einen Großeinkauf auswärts einplanen. Man braucht dafür halt ein Auto und da einige Veganer auch Auto fahren ablehnen, kann das auch wieder zum ideologischen Problem werden.
Als Veganer ohne Auto hat man es in einer Großstadt sicher leichter, aber doch auch nur wenn man viel auf verarbeitete Lebensmittel und Ersatzstoffe zurück greift. Diese Sachen findet man in kleineren Supermärkten tatsächlich kaum und für den Einkauf im nächsten großen Supermarkt braucht man in kleineren Städten eben schon mal ein Auto. Aber wenn man frisch vegan kocht kann man doch ganz normal einkaufen und braucht höchstens ab und zu ein Sojaprodukt als Ersatz für Milch oder Sahne.
Bei speziellen Restaurants sieht das sicher anders aus, jedenfalls für dogmatische Veganer. Aber wenn man kein Drama macht wenn jemand am Nebentisch Fleisch isst oder das eigene Essen vielleicht mit einem Fleischmolekül in Kontakt gekommen sein könnte kann man sich doch auch mit normalen Restaurants irgendwie arrangieren. Wenn man da täglich isst wird das Angebot wahrscheinlich schnell langweilig, aber ab und zu funktioniert das gegrillte Gemüse vom einen Gericht mit den Nudeln vom anderen Gericht doch.
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