Steuernachforderungen gegen Apple gerechtfertigt?

vom 31.08.2016, 09:34 Uhr

Wie ihr ja bestimmt mitbekommen habt, plant ja die EU dem Apple Konzern eine Steuernachforderung in Höhe von rund 13 Milliarden Euro aufzubrummen. Das finde ich schon einen kleinen Paukenschlag, denn diese Steuernachzahlung auch noch rückwirkend zu berechnen, das finde ich schon etwas dreist. Denn schließlich wurden und werden ja immer noch gerade Großkonzerne nach Irland gelockt, mit dem Zugeständnis von Steuervorteilen bei den Unternehmensgewinnen.

Was haltet ihr denn von diesem EU Vorstoß? Findet ihr diese Steuernachforderung gerechtfertigt oder schon etwas unfair? Man könnte ja einmal bewilligte Steuererleichterungen für Unternehmen zukünftig beschränken und dies den Unternehmen mitteilen, aber jetzt solch eine rückwirkende Steuernachzahlung zu fordern, das hat schon einen etwas komischen Beigeschmack. Glaubt ihr denn, dass die EU damit durchkommt oder wird dieser Fall eher jahrelang die Anwälte und Gerichte beschäftigen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Steuererleichterungen sind ja grundsätzlich erlaubt und gang und gäbe. Daran ist zunächst mal nichts Schlimmes, wenn es sich im Rahmen hält. Immerhin lockt es eben große Unternehmen an und es werden Arbeitsplätze geschaffen.

Allerdings hätte Apple und der irischen Regierung in diesem Fall klar sein sollen, dass es sich eben nicht im gesetzlich erlaubten Rahmen bewegt. Denn dem Konzern wurde ein exklusiver Vertrag angeboten. Wenn man Steuererleichterungen gewährt, müssen diese für alle Unternehmen gelten, die sich dort ansiedeln wollen.

Man darf nicht einem einzelnen Unternehmen besonders günstige Bedingungen anbieten und andere Unternehmen benachteiligen. Somit war es gesetzeswidrig und daher ist eine auch rückwirkende Zahlungsaufforderung absolut gerechtfertigt.

Zudem finde ich, dass da eine Grenze festgelegt werden sollte. Dass große Unternehmen weniger Steuern zahlen, ist ja, wie gesagt, schön und gut. Aber dass sie praktisch gar keine Steuern zahlen - wie viel waren es in dem Fall, 0,005 %, 50 Euro pro eine Million Gewinn - geht eindeutig zu weit. Das ist doch lachhaft.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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