Angst haben, was Kind bei Schwiegereltern zu essen bekommt?
Mein Freund möchte ganz gerne ein Kind adoptieren, allerdings möchte weder er noch ich in Teilzeit gehen. Daher wird das Kind wahrscheinlich schon sehr früh zu einer Betreuung gehen müssen und wenn man niemanden findet, dann schlägt mein Freund stets seine Eltern vor.
Die Idee ist nicht schlecht, allerdings haben wir uns letztens darüber unterhalten, wie denn die früheren Essgewohnheiten waren. Das Thema kam zufällig auf den Tisch und seine Mutter erzählte, dass es häufig Nudeln mit Ketschup (!), Dosensuppen, Tiefkühlpizza und früher auch Gläschen gab.
Mich hat das ehrlich gesagt sehr geschockt. So was musste ich als Kind nie essen. Wenn man als Kind verwöhnt worden ist und immer nur das beste und frischeste bekommen hat, dann tut es einem ehrlich gesagt auch Leid, wenn das eigene Kind dann sowas wie Nudeln mit Ketschup essen muss.
Natürlich ist die Angst auch groß, dass das Kind solche Essgewohnheiten übernimmt und später auch nicht frisch kochen wird, sondern sich von Fertigfutter ernähren wird und dadurch auch übergewichtig wird. Wenn es nicht übergewichtig wird, kann es vielleicht dennoch Diabetes entwickeln oder viszerales Fett anlagern, da die Produkte so ungesund ist.
Wie ist das bei euch? Vertraut ihr euren Schwiegereltern, dass diese eurem Kind etwas gescheites zu essen geben? Würdet ihr euch auch mal beschweren, wenn sich dann herausstellt, dass euer Kind Nudeln mit Ketschup zu essen bekommen hat?
Ich denke, dass mal Nudeln mit Ketchup in Ordnung sind, wenn es das eben nicht ausschließlich bei den Schwiegereltern zu essen gibt. Ich weiß, dass meine Schwiegereltern sich da Mühe geben würde und dem Kind auch etwas frisches und gesundes kochen würden.
Man kann das ja auch vorher in einem Gespräch mit den Schwiegereltern abklären. Du musst ihnen ja nicht direkt an den Kopf werfen, dass sie anscheinend nie frisch kochen. Du könntest eben äußern, dass du gerne möchtest, dass das Kind Gesund ernährt wird. Oder du kochst eben etwas vor und gibst das Essen dem Kind mit. So, dass die Schwiegereltern dies nur noch aufwärmen müssen. Dann kannst du ja auch entscheiden, was dein Kind zu essen bekommt.
Euch ist schon bewusst, dass ein Kind zu adoptieren an viele Bedingungen geknüpft ist und wenn keiner bereit ist in seinem Job zurück zu stecken und das Kind direkt in die Betreuung abgeschoben wird die Chancen direkt bei Null stehen? Zum anderen werden Kinder nur an verheiratete Paare ausgegeben, alles was nur in einer Partnerschaft lebt fällt ebenfalls außen vor und auch das Alter spielt dabei nicht eine unbedeutende Rolle. Von daher denke ich, ihr stellt euch das alles beide zu einfach vor. Quasi Kind aus dem Regal nehmen, an die Kasse gehen und hinterher besitzen.
Wegen dem Thema essen kann ich dich ebenfalls nicht verstehen. Du hast Angst was die Schwiegereltern dem Kind vor die Nase setzen aber bist selbst kein Stück besser, da du auf nichts verzichten willst und dich nicht selbst darum kümmerst was das Kind zu essen bekommt? Wenn dir das wirklich nicht gefallen würde, dann würdest du dich um das Essen selbst kümmern. Auch dort kann man Vorkochen und es dem Kind mit zu den Schwiegereltern geben, aber ob eine Tütensauce mit Nudeln so viel besser sein soll als mit Ketchup lassen wir mal dahin gestellt.
Gläschen sind ebenfalls nicht schlecht, diese werden so stark kontrolliert, dass es schon fast abartig ist. Nur weil ein Kleinkind bzw. Baby Gläschen zum essen bekommt, ist das noch lange nicht schlechter als wenn man ständig meint frisch kochen zu müssen. Mein Sohn hatte auch ab und an Gläschen, weil sie unterwegs praktischer waren als vorgekochtes Essen in der Tupperdose welches man auf dem Spielplatz nicht warm bekommt und er lebt noch. Und das obwohl er von seiner Geburt an ein deutlich höheres Risiko hat Diabetes zu bekommen, einfach weil ich es angeblich in der Schwangerschaft hatte. Von diesen Kindern haben 20% den Diabetes vor dem 18. Lebensjahr.
Meine Schwiegermutter ist jetzt auch nicht die beste Köchin und dort gibt es auch einmal Nudeln mit Ketchup, Pommes, Burger, Tiefkühlpizza und sonstige "schlimme" Sachen. Aber er ist dort nicht jeden Tag und isst diese Sachen auch nicht rund um die Uhr das ganze Jahr. Wenn ihr also vor habt das Kind zu den Schwiegereltern abzuschieben nur damit ihr ein schönes Leben habt, dann müsst ihr damit zurecht kommen oder einfach einmal selbst die Denkweise ändern. Was willst du dich dann beschweren? Es wäre dann euer Kind, ihr habt die Pflicht und nicht die Schwiegereltern. Von daher ist das dann alleine auf euren Mist gewachsen, wenn ihr keine andere Betreuung findet die eurem "Konzept" besser entspricht. Ich hoffe doch inständig, dass man kein Kind an euch vermittelt wenn ich das hier so lese. Denn mehr als Deko scheint es dann nicht zu sein.
Entschuldigung, aber ich habe selten etwas so verschrobenes gelesen. Man könnte herzlich lachen, wenn es nicht um ein Kind gehen würde, das angeschafft werden soll wie eine Tischdeko. Niemand möchte sich darum kümmern, niemand möchte die Bezugsperson sein, niemand hat Zeit und Lust und irgendwelchen Nahrungsmitteln wird eine geradezu krankhafte Bedeutung zugemessen. Frisch kochen verwöhnt das Kind?
Sorry, aber das ist dem Kind herzlich egal. Eine Portion Nudeln mit Ketchup, das geht übrigens auch mit Reis (!) und jemand der zuverlässig da ist, wenn das Knie aufgeschlagen ist oder das Monster unter dem Bett ist, der vorliest und zuhört, der mit bastelt und im Herbst durchs Laub tobt und in Pfützen springt, der auch dann voller Zuneigung ist, wenn er vor Wut kocht, und vieles andere mehr macht ein Kind stark und glücklich. Gutes Essen steht auf der Wunschliste von Kindern weit unten.
In den Siebzigern war bei meiner Tagesmutter manchmal das Geld knapp. Normalerweise wurde dort richtig gekocht, mittags gab es Salat, ein volles Gericht und ein Dessert für die eigenen Kinder und mich. Wir fanden die knappen Zeiten überhaupt nicht schlimm. Nudeln oder Reis mit Margarine und Ketchup, Suppennudeln mit Brühwürfel, Ravioli, arme Ritter, Bratkartoffeln, Reibekuchen oder Pfannkuchen fanden wir super, denn das gab es nur dann.
Und trotz hellem Toastbrot und Nutella, was man damals für gut hielt, und immer einmal solcher Mittagessen sind wir alle gut groß geworden, der Sohn war mit dieser Ernährung Landesmeister seiner Sportart. Viel wichtiger als das Essen war die zuverlässige Zuwendung. Das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten, die Ansprechbarkeit und Anwesenheit der Erwachsenen, die konsequent aber mit Zuneigung gesetzten Grenzen, die Unterstützung, das Auffangen und all das andere, was gute Eltern leisten.
Übrigens hatte meine Mutter trotz Tagesmutter bis ins Teenageralter keine echte Freizeit. Denn nach dem Vollzeitjob war sie Mutter. Und ja, da gab es durchaus Fast Food, damit sie Zeit für mich hat und nicht am Herd steht. Wir sind alle normal groß geworden und können übrigens alle kochen und schätzen alle gute Mahlzeiten aus guten Zutaten.
Ich bin wirklich sehr geschockt, wenn ich deine Beiträge zum Thema Kinder lese. Ich meine das nicht böse, aber ich lese immer wieder, dass du eigentlich nicht von deinem jetzigen Leben abweichen willst und auch alles auf deinen Partner abwälzen willst, so verhält sich keine Mutter. Du hast keine Ahnung, was es heißt Mutter zu sein.
Ich hoffe auch ehrlich gesagt nicht, dass in Deutschland Kinder an Menschen gegeben werden, die Vollzeit arbeiten und dann das Kind die ganze Zeit abschieben wollen. Was bringt es dem Kind? Was bringt es euch? Ihr habt dann ein Kind, damit dein Freund glücklich ist oder wie? Einfach um eines zu "besitzen".
Generell finde ich, dass man kein Kind als Dauerlösung abschieben sollte und sich größtenteils selber kümmern muss. Natürlich muss man arbeiten gehen um Geld zu verdienen, aber man muss auch Eltern sein. Die Schwiegermutter hat scheinbar keinen Plan davon, wie man ein Kind richtig ernährt. Du kannst doch aber selber kochen oder vorkochen oder reicht es dafür auch nicht?
Wenn dein Kind jeden Tag bei ihr sein soll und ihr wirklich ein Kind bekommt, dann muss da auch die Ernährung stimmen. Ich koche jeden Tag frisch für meinen Sohn, Gläschen nimmt er nicht, auch nicht im Notfall und ich bin ehrlich, wir haben das auch mal probiert, als wir noch nicht so richtig wussten was er essen mag und was nicht und ich finde die Gläschen echt eklig, das mag ich meinem Kind auch nicht geben. Natürlich kann es eine super Notlösung sein, aber mein Kind isst das nicht.
Meine Schwiegermutter kocht mittlerweile auch, leider, richtig schlecht. Sie nimmt sehr viel Öl, überwürzt alles und lässt dazu noch die Hälfte anbrennen. Das ist sehr schade, aber auch ein Grund warum sie nicht für meinen Sohn kochen darf. Wir haben ihr das klar gemacht und natürlich gab es da Diskussionen, aber wir machen das lieber selber, weil wir wissen, was er dann bekommt. Mal ungesunde Sachen essen ist bei den Großeltern normal, das macht jeder in seiner Kindheit, aber immer geht das nicht und das sollte einem das eigene Kind auch wert sein.
Was ich sehr traurig finde ist, dass ihr ein Kind wie ein Objekt ansieht, was funktionieren muss. Mag sein, dass dein Freund das einfach viel mehr will als du, aber dann sollte man sich auch nicht darauf einlassen. Ein Kind bedeutet Verantwortung, bedingungslose Liebe und selbst wenn du krank bist hört das alles nicht auf. Dann musst du aufstehen und machst das auch gerne und dann ackerst du weiter. Ich rate es dir nicht zum ersten Mal, aber denk bitte noch mal über das Kind nach und ob du da wirklich einen Kompromiss eingehen solltest. Du schadest nicht nur dir, sondern auch dem Kind.
Soweit ich das als Außenstehender in diesem fiktiven Szenario beobachten kann, gibt es hierbei nur drei Möglichkeiten. Möglichkeit 1 wäre, dass du das Kind gar nicht erst zu seinen Großeltern bzw. deinen Schwiegereltern lässt, wenn du eh der Meinung bist, dass es da nur minderwertiges Essen bekommen würde und darauf Wert legst, dass das Kind kulinarisch nur das beste vom besten bekommt.
Möglichkeit 2 wäre, dass das Kind zwar zu deinen Schwiegereltern darf und das vielleicht sogar regelmäßig, dass du aber vorher mit deiner Schwiegermutter absprechen würdest, was das Kind essen darf und was nicht und unter Umständen sogar Sachen vorkochst, damit du eben weißt, was das Kind bekommen würde und dass das eben hochwertige Nahrung ist und nichts "minderwertiges".
Möglichkeit 3 wäre, du schaffst dir gar nicht erst ein Adoptivkind an, dann wären alle deine Probleme auf einen Schlag gelöst. Du scheinst nicht besonders mütterlich oder liebevoll zu sein und wenn ich besonders religiös oder gläubig wäre, würde ich möglicherweise beten, dass die Adoption nicht klappt und du kein Kind auf diesem Wege bekommst. Das scheint mir für das Kindeswohl am besten zu sein. Du kannst fehlendes Interesse und Zuneigung nicht mit hochwertigem Essen aufwiegen.
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