Wünsche des Mannes bei der Brautkleidwahl berücksichtigen

In meinem Bekannten- und Verwandtenkreis heiraten in der nächsten Zeit ziemlich viele Menschen. Da bekommt man von den Hochzeitsvorbereitungen ja immer einiges mit. Unter anderem auch, wenn die Frau das Brautkleid auswählt. Bei manchen Menschen aus meinem Umfeld darf ich zur Brautkleidwahl auch mitgehen. Was mich immer sehr erfreut und immer allen Beteiligten sehr viel Spaß macht.

In der Regel haben ja viele Frauen recht klare Vorstellungen von ihrem Hochzeitskleid. Ist ja schließlich der wichtigste Tag im Leben einer Frau und viele Frauen träumen schon von klein auf davon, wie sie als Braut aussehen wollen. Allerdings gibt es ja auch noch den Brauch, dass der Ehepartner seine Frau vor der Trauung nicht im Hochzeitskleid sehen darf. Irgendwie ist das Brautkleid also auch eine Überraschung für den zukünftigen Ehemann.

Nun habe ich aber schon mehrfach erlebt, dass die zukünftigen Bräute Wünsche ihrer zukünftigen Ehemännern mit in die Brautkleidwahl einbezogen haben. Eine Bekannte sagte klar, ihr Mann wünscht sich sehr, dass sie in weiß heiratet und einen richtig langen Schleier trägt. Die Bekannten mag weiße Kleider nicht sonderlich und lange Schleier findet sie grauenhaft. Sie hat aber trotzdem in einem weißen Kleid, mit einem richtig langen Schleier geheiratet.

Bei einer anderen Bekannten meinte der zukünftige Ehepartner vorher, er wünscht sich ein weißes Kleid, keine Tiara und Schleier sind auch nicht sein Ding, er möchte seiner Braut gerne ins Gesicht sehen können. Besagte Bekannte wählte ein zartrosa Kleid, mit einer langen Schleppe, einer Tiara und sah darin wunderschön aus. Selbst ihr Mann erblasste, als er sie in dem Kleid sah und fand seine Frau darin umwerfend.

In wie weit würdet ihr die Wünsche eures zukünftigen Ehemannes bei der Brautkleidwahl berücksichtigen? Habt ihr das eventuell schon getan? Wenn ja warum, beziehungsweise warum nicht? Oder steht ihr auf dem Standpunkt, die Brautkleidwahl ist alleine Sache der Frau?

Ich würde die Wünsche meines Partners definitiv bei der Suche eines Brautkleides berücksichtigen. Wir sind schon einige Male unterwegs gewesen und sind dabei an Schaufenster vorbeigekommen, in denen zufällig diverse Brautkleider ausgestellt waren. Bei solchen Gelegenheiten frage ich ihn dann immer, was ihm da am ehsten gefallen würde und warum. Ich will dabei auch wissen, warum ihm bestimmte Sachen beispielsweise nicht gefallen. Mittlerweile weiß ich in etwa seinen Geschmack und werde ihn auch berücksichtigen, wenn es mal soweit sein sollte. Ich weiß beispielsweise, dass er nicht auf übertrieben pompöse Kleider aus Tüll steht. Das ist aber kein Problem, weil ich Tüll auch nicht sonderlich mag und mir nie ein Tüll-Kleid gekauft hätte.

Ich finde das in Ordnung, wenn man ein paar Wünsche des Partners berücksichtigt. Man will ja auch nicht, dass der Partner am Hochzeitstag einen Schreck kriegt und mehr oder weniger schreiend fortlaufen will, weil das Kleid so furchtbar hässlich ist. Ich würde beispielsweise auch kein übertrieben traditionelles "Oma-Brautkleid" tragen, mit hochgeschlossenem Kragen und Ärmeln und allem. Damit würde ich meinen Partner definitiv abschrecken. Aber glücklicherweise kenne ich seinen Geschmack, der meinem nicht gerade unähnlich ist. Das erleichtert dann natürlich vieles.

Ich denke, es kommt darauf an, wie der zukünftige Bräutigam seine Wünsche äußert. Gerade beim zweiten Beispiel, bei dem der Mann dann doch überwältigt war vom Brautkleid seiner Braut, obwohl sie keinen seiner Wünsche berücksichtig hat, glaube ich, dass er gar nicht rigoros gegen diese Dinge war, die er da genannt hat. Er konnte sie sich halt nur nicht gut vorstellen. Wenn er gesagt hätte, dass Schleier das Hässlichste sind, was es auf der Welt gibt und er schreiend und zeternd die Kirche verlassen würde, wenn sie mit Schleier auf ihn zuschreitet, hätte sie bestimmt kein Kleid mit Schleier gewählt.

Also da muss man schon ein bisschen zwischen den Zeilen lesen und es mit dem Kleid in der Hand noch einmal abwägen. Der Bräutigam äußert seine Wünsche ja ziemlich pauschal, weil er das Kleid eben nicht kennt. Es sei denn, er ist wirklich mit vollem Herzen gegen etwas. Dann sollte man das schon berücksichtigen, damit es auch wirklich ein schöner Tag wird. Den Bräutigam total zu übergehen, kann ja auch richtig nach hinten losgehen.

Mein Bruder hat eine Kambodschanerin geheiratet. Sie wurde an dem Tag mindestens 5 Mal umgezogen, war sehr extrem geschminkt und hatte eine wahnsinnig kunstvolle Frisur mit Kunsthaaranteil. Das ist dort so üblich, weil eine Hochzeit eben nur ein Mal im Leben stattfinden soll - obwohl es schon ihre zweite war. Außerdem wurden unglaublich viele Fotos gemacht, auf denen sie natürlich auch besonders gut aussehen sollte.

Mein Bruder hingegen hatte damit richtig seine Probleme, weil man seine Frau gar nicht wiedererkannt hat. Er mag natürliche Frauen und ihm hat dieses Püppchen an seiner Seite nicht gefallen. Er hat den Tag mit dem ganzen Tamtam einfach nur hinter sich gebracht. Das ist schon schade, weil es ja auch für den Mann ein besonderer Tag sein soll, an den er sich gerne zurückerinnert.

Ich würde völlig unromantisch eine Vorauswahl treffen und ihn dann nach seiner Meinung fragen. Ich finde es völlig albern, wenn man dem Partner das Kleid vor der Hochzeit nicht zeigt, ich verstehe nicht was das soll. Viele Leute wohnen ja auch zusammen bevor sie heiraten und dann wird das doch total kindisch, wenn man sein Kleid auch noch irgendwo verstecken muss.

Da mein Partner sich wie viele Männer aber nicht so wahnsinnig für meine Klamotten interessiert fände ich es allerdings genauso altern ihn ständig mitzuschleppen, wenn ich nach Kleidern suche.

Also mein Kleid suche ich mir als Frau schon alleine aus, wobei das bei meinem Partner sehr unkompliziert ist. Es gibt eigentlich nichts was er schrecklich findet, das was mir gefällt akzeptiert er. Da wie schon gesagt die Frau eine ziemlich gute Vorstellung davon hat, wie sie aussehen will und das meist schon sehr lange im voraus. Deswegen fände er das albern mir da rein zureden. Ich muss mich im dem Kleid wohlfühlen und nicht der Mann. Ich rede ihm bei der Anzugwahl ja auch nicht in seinem Kram. Und was das Kleid vorher nicht sehen angeht, ist einfach eine Tradition die ich wohl auch umsetzen würde. Das gehört für mich einfach dazu, es wäre komisch das zu ändern.

Wenn es sich mit meinem Geschmack vereinbaren lässt, würde ich auch darauf achten, was meinem Mann an Brautkleid gefallen würde. Ich wollte eigentlich immer ein ausgestelltes A Linien Kleid haben. Das war die einzige Vorstellung, die von meinem Kleid hatte. Aber es kam dann doch anders und ich hatte dann ein Kleid in Meerjungfrauen Schnitt, was eher figurbetont war.

Ich wusste, dass mein Partner es schön finden würde, wenn ich meine Figur mehr betonen würde. Daher habe ich dieses Kleid dann auch ausgewählt. Jedoch hat mir mein Partner nie gesagt, was er an einem Brautkleid gar nicht mag oder ob er einen Schleier gut findet. Ich habe das dann alles nach meinem Geschmack ausgesucht und ich denke, dass ich meinen Mann da nicht enttäuscht habe.

Allerdings denke ich auch, dass ich auf bestimmte Dinge verzichtet hätte, wenn diese mein Partner absolut nicht mögen würde. Ein Schleier oder Diadem ist ja nicht zwingend nötig. Schwierig wird es da sicherlich, wenn man andere Vorstellungen vom Kleid hat als der Partner.

Ich war mit meinem man zusammen das Kleid kaufen und deswegen wusste ich auch genau was er gut findet und was eher nicht. Als ich dann in meinem Kleid vor ihm stand kamen in schon Tränen in die Augen und dann wusste ich eben auch, dass es das Kleid war. Ich finde es aber schön, wenn man als Frau, wenn man ohne den Mann das Kleid kauft, vorher mal fragt, was er mag und was nicht.

Natürlich habe ich die Wünsche meines Mannes berücksichtigt, wobei ich wirklich ein unkompliziertes Exemplar erwischt habe. Ein bisschen kennt man ja auch den Geschmack des Anderen oder sollte das zumindest tun.

Eigentlich wollte ich zur Anprobe meine Schwägerin mitnehmen, die den Geschmack meines Mannes wirklich sehr gut kennt. Sie wäre eine große Hilfe gewesen. Leider war sie verhindert. Wir standen dann aber per Whats App in Kontakt und sie hat ihr Urteil dann so abgegeben.

Mein Mann war einem Schleier gegenüber auch skeptisch, aber ich wollte schon gerne einmal in meinem Leben einen tragen und habe ihn dann versteckter getragen. Das sah gut aus und hat ihn auch gar nicht gestört. Beim Kleid sagte er mal, dass er es schön finden würde, wenn das Dekolleté betont werden würde. Das habe ich auch berücksichtigt.

Unterm Strich war er sehr begeistert von meinem Outfit. Hätte er einen Schleier oder das Diadem kategorisch abgelehnt, dann hätte ich diesen Wunsch auch berücksichtigt. Und hätte er sich ein kurzes Kleid gewünscht, dann hätte ich auch eher danach geschaut. Aber wie gesagt, er war da recht unkompliziert und ich wusste schon, was ihm gefallen könnte.

Kann das nicht jeder handhaben wie er möchte? Der alte Brauch bzw. die Tradition, dass der Mann das Kleid vorher nicht sehen darf weil es Unglück bringt, halte ich für Schwachsinnig aber wer daran glaubt der wird wohl kaum mit seinem zukünftigen losrennen und direkt das Kleid zusammen aussuchen. Andere sprechen sich wenigstens vorher ab, gerade wenn es doch kein weißes Kleid wird sondern ein farbiges macht das Sinn, denn zu einem Neongrünen Kleid passt kein Mann daneben der meint in Lila heiraten zu müssen oder gar in Rosa.

Ich würde mir solch einen Fummel gar nicht erst anschaffen und von daher wäre die Auswahl doch schon sehr beschränkt. Ich halte nichts von Brautkleidern und kann auch nicht verstehen wieso darum so ein Aufriss gemacht wird. Da gibt man tausende von Euros aus für ein Kleid was man wenige Stunden trägt und hinterher bestenfalls im Schrank landet. Die wenigsten Brautkleider sind so gemacht, dass man sie hinterher zu anderen Anlässen noch tragen könnte.

Ich habe auch nicht vor zu heiraten und es steht kein Partner zur Verfügung der überhaupt das Interesse daran hätte. Aber wenn es wirklich einmal dazu kommen sollte, dann würde ich einfach einen schlichten Hosenanzug wählen und kein Kleid. Allgemein komme ich mir in Kleidern nur verkleidet vor und in einem Brautkleid wäre es einfach nur lächerlich albern von meinem Standpunkt aus. Das ist ein Textilstück, in dem ich mich rein gar nicht wohl fühlen würde und daher würde ich es auch ablehnen. Von den Farben her bin ich ohnehin eher der gedeckte unauffällige Typ, also würde es auf einen schwarzen Hosenanzug hinauslaufen den man hinterher auch noch für andere Dinge tragen kann.