Enttäuscht sein, wenn man nur Jungen oder Mädchen bekommt?

vom 31.08.2016, 11:23 Uhr

Eine Bekannte hat vier Jungs bekommen und mir gestanden, dass sie sich doch sehr ein Mädchen dazwischen gewünscht hätte. Sie schien auch ein bisschen enttäuscht zu sein, dass es mit einem Mädchen nicht geklappt hat. Sie liebt ihre Jungs natürlich und würde diese nicht mehr missen wollen.

Ich denke, dass es durchaus auch einige Mütter gibt, die am liebsten ein Mädchen und einen Jungen hätten. Oder eben lieber ein Mädchen hätte und einen Jungen bekommen haben oder umgekehrt. Man kann sich ja nun mal nicht aussuchen, welches Geschlecht das Kind haben wird.

Könnt ihr verstehen, dass ein Elternteil enttäuscht ist, wenn man kein Kind des Geschlechts bekommt, dass man sich gewünscht hätte? Ist so eine Enttäuschung dann überhaupt gerechtfertigt? Sollte man nicht einfach froh sein, wenn das Kind gesund ist, egal welche Geschlecht es hat?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin ehrlich, ich wollte auch ein Mädchen. Bekommen habe ich aber den tollsten Jungen der Welt und das ist auch gut so. So will ich auf jeden Fall noch ein Kind und wenn es dann auch ein Junge wird, bin ich genauso glücklich über das Kind. Man hat sicherlich immer Vorstellungen davon was es wird, aber letztendlich zählt es doch nur ein gesundes und vor allem glückliches Kind zu haben.

Enttäuscht bin ich nicht weil ich einen Jungen habe. Ich liebe ihn und hätte es mir alles gar nicht so schön ausmalen können, wie es gerade ist, auch wenn es manchmal anstrengend ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann die Enttäuschung persönlich sehr gut nachvollziehen. Bei uns in der Familie hatte meine Mutter mit mir und meiner Schwester 2 Töchter bekommen. Meine Schwester hat insgesamt 3 Söhne bekommen. Als ich dann schwanger wurde und die ganz anders als bei meiner Schwester ablief, hat mir dann jeder eingeredet, dass ich deshalb ganz bestimmt ein Mädchen bekommen würde.

Mir persönlich war das Geschlecht meines 1. Kindes als ich von der Schwangerschaft erfahren habe, komplett egal gewesen. Da aber dann jeder mir eingeredet hat, dass es bestimmt ein Mädchen werden würde, habe ich mich unbewusst immer mehr an den Gedanken gewöhnt und mich drauf gefreut. Da mein kleiner Krümel sich bei den Ultraschallbildern gut versteckt hat, kam dann dazu, dass ich erst Ende des 7. Monats erfuhr, dass es ein Junge werden würde. Die Nachricht wirkte wie ein Schock und ja, ich war auch kurz etwas enttäuscht.

Nach 1-2 Stunden, als das Ganze dann bisschen sacken konnte, konnte ich mich auch über den kleinen Jungen freuen. Wie du richtig gesagt hast, ist das Wichtigste überhaupt, dass das Kind gesund ist. Jetzt beim 2. Kind gehen wieder alle davon aus, dass es ein Mädchen wird. Das liegt aber auch daran, dass meine Eltern jetzt 4 Jungs als Enkel haben. Die Sehnsucht einfach mal wieder ein Mädchen in die Familie zu bekommen ist daher bei vielen groß.

Auch mein Mann und ich haben uns schon immer ein Töchterchen gewünscht. Persönlich lasse ich mir zwar dieses Mal kein Geschlecht einreden, aber trotzdem kann ich nicht ausschließen, dass falls es wieder ein Junge wird, ich nicht wieder ein kleines bisschen enttäuscht sein werde. Ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen, da och genau weiß, dass es schlussendlich egal ist was es wird. Ich werde das Krümelchen trotzdem über alles lieben. :)

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dieser Satz "Hauptsache Gesund" ist der dämlichste Spruch überhaupt den man sich anhören darf, wenn man die eigene Enttäuschung über das "falsche" Geschlecht gerade selbst am verarbeiten ist. Denn das ist nicht wirklich hilfreich dabei und ich habe diesen Satz die ganze Zeit gehört.

Ich habe mir eigentlich auch ausgemalt wie es ist ein Mädchen zu haben. Das Geschlecht hat sich ganz lange nicht gezeigt und erst in der 32. Woche habe ich erfahren, dass es ein Junge wird. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und ich konnte mich rein gar nicht mehr freuen, mir war es ehrlich gesagt auch in den kommenden Wochen reichlich egal mit Thema Kind und ich habe entsprechend gereizt darauf reagiert, wenn man mich drauf angesprochen hat. Es hat sich für mich angefühlt, als wenn man einen Mercedes bestellt hat und einen gebrauchten, rostenden Trabbi geliefert bekommt.

Selbst das shoppen mit blauer Kleidung hat nichts gebracht, aber ich dachte einfach in dem Moment vielleicht finde ich auf diese Weise meine "Freude" darüber wieder. Wirklich geändert hat sich daran nichts und erst als das Kind mir dann gebracht wurde und in den Arm gelegt wurde, habe ich eingesehen wie scheiße mein Verhalten die Wochen davor war und ich das tollste Kind der Welt habe, auch wenn es ein Junge geworden ist. Denn dafür kann der kleine Mann nun wirklich nichts, wenn dann kann ich die "Schuld" bei seinem Vater suchen der einfach die falschen Spermien auf den Weg geschickt hat.

Inzwischen bin ich reichlich froh, dass es kein Mädchen geworden ist. Denn in der rosaroten Glitzerpony Welt würde ich mich nicht wohl fühlen. Da kann ich mit Müllautos, LKWs, Bagger und Traktoren doch schon mehr anfangen die wir seither schauen gehen müssen, einfach nur weil mein Sohn das total toll findet. Mit dem Thema Fußball müssen wir noch schauen, dass finde ich ebenfalls alles andere als toll aber wenn er gerne möchte kann ich mich auch überwinden die Sonntage auf dem Platz zu sitzen. Vermutlich sogar eher, als das ich anfangen würde mich für rosa Ponys zu interessieren und Mode.

Ein zweites Kind steht nicht an, aber wenn es soweit sein sollte hoffe ich doch insgeheim eher auf einen Jungen als ein Mädchen, denn eine wirkliche Mädchenmama bin ich mit meiner Einstellung und meinen Hobbys nicht. Ich schminke mich nicht, interessiere mich nicht für Mode, Glitzerschmuck und sonstigen Mädchenkram sondern doch eher für "Männersachen".

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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