Kind bekommen trotz schlechter Überlebenschance?
Kinder sind ja etwas wundervolles und sie können Eltern richtig glücklich machen. Aber es gibt hier auch eine Kehrseite: Man wünscht sich sehnsüchtig ein Kind, aber schon bei den ersten Untersuchungen stellt sich heraus, dass das Kind schwer krank ist. Die Überlebenschancen liegen unter 50 %.
Wie würdet Ihr Euch hier entscheiden: Das Kind unbedingt bekommen und vielleicht überlebt es ja oder aber sofortiger Schwangerschaftsabbruch, damit alle Beteiligten ruhiger schlafen können und sich nicht so viele Gedanken über viele Wochen machen müssen? Für beide Alternativen gibt es Vor- und Nachteile und für die Eltern steht eine schwere Zeit bevor. Aber auch ein krankes Kind hat das Recht auf Leben.
Das ist natürlich ein sehr schweres Thema. Ich denke, es kommt darauf an, um welche Erkrankung des ungeborenen Kindes es sich handelt. Ich kann gar nicht sagen, wie ich da im Endeffekt handeln würde, weil ich das sicherlich mit meinem Partner besprechen würde. So eine schwerwiegende Entscheidung trifft man meiner Meinung nach als Team, weil ihn das ja auch was angehen würde. Außerdem würde ich mehrere ärztliche Meinungen konsultieren, Ärzte können sich ja auch mal irren.
Ich denke auch, dass es darauf ankommt um was es sich handelt und wie sicher diese Prognose ist. Wenn man die Nackenfaltenmessung als Bezug nimmt, dann sagt diese noch nicht wirklich viel aus da es sich nur um eine Wahrscheinlichkeitsrechnung handelt. Diese sind schon davon abhängig, wie alt die Mutter ist und wie das Kind zu diesem Zeitpunkt entwickelt ist. Da es nur ganz am Anfang zwischen der 12. und 144. Woche geht, kann man dort nicht wirklich viel sagen und es würden weitere Untersuchungen wie das Fruchtwasser stattfinden. Das ist dann schon sicherer und auch harte Fakten, an denen man sich richten kann mit seiner Entscheidung.
Übereilt würde ich diese Entscheidung nicht treffen sondern mir das vorher schon sehr genau bestätigen lassen, dass es wirklich vorliegt. So würde ich auch kein behindertes Kind haben wollen, denn das würde auch heißen ich selbst kann mein komplettes Leben danach nur an das Kind richten. Und das nicht nur die ersten 18 Jahre lang, sondern solange das Kind lebt. Das hätte weitere Konsequenzen, teure Pflege wenn man arbeiten gehen muss, oder gar keinen Job mehr weil man nur das Kind am pflegen ist. Alleine das geht finanziell nicht und mit den Hilfen die es vom Staat her gibt, reicht das auch hinten und vorne nicht aus.
Von daher würde meine Tendenz dann doch eher Richtung Abtreibung gehen wenn es bereits vorher sehr sicher ist. Bei solchen Fällen zählt auch die normale Frist nicht, man kann auch entsprechend später abtreiben. Aber dann wird es auch schwerer, denn wenn man erst einmal das eigene Kind im Bauch spürt wie es zappelt und tritt, dann ist das eine doppelt so schwere Belastung als wenn man noch nichts merkt und auf dem Ultraschallbild nur eine Bohne sieht die noch kein Gesicht oder Namen hat.
Aber man kann es auch einfach Riskieren und hinterher kann man immer noch Entscheiden ob man es behält oder auch nicht. Fair finde ich das dem Kind nicht gegenüber, denn dann hat man sich doch aus seiner Entscheidung mit der daraus folgenden Verantwortung ganz einfach entzogen. Die Chance das ein schwer behindertes Kind von einer anderen Familie adoptiert wird ist doch eher als gering einzustufen, da fast niemand sich solch eine "Last" an das Bein hängt mitsamt allen anderen Konsequenzen wenn es nicht das eigene Kind ist.
Das ist ein sehr hartes Thema. Wahrscheinlich würde ich noch eine weitere Untersuchung einfordern um die Diagnose bestätigen zu lassen, vielleicht auch mal in die Uniklinik für eine Untersuchung gehen, aber sollte sich das Ganze so bestätigen, würde ich dieses Kind abtreiben. Aus ganz egoistischen Gründen, wenn ich ehrlich bin.
Ich kann es wohl eher ertragen ein kleines Etwas in meinem Bauch zu töten als ein Baby, was ich in meiner Hand gehalten habe, was einen Namen hat, sterben zu sehen. Das würde mein Herz nicht aushalten, nicht verkraften können. Letztendlich ist diese Entscheidung eine aus Egoismus getroffene Entscheidung, weil man nicht weiß, ob das Kind nicht doch leben würde, aber ich will auch nicht, dass sich mein Kind quälen muss.
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