Als Privatperson Katzen einfangen und kastrieren lassen

vom 24.08.2016, 20:50 Uhr

In unserer Umgebung gibt es eine Frau, die dafür bekannt ist Katzen einzusammeln, zum Tierarzt zu schleppen und sie einfach kastrieren zu lassen. Dabei macht sie keinen Unterschied ob es sich um streunende und wirklich heimatlose Tiere handelt, oder ob es gegebenenfalls Freigänger sind und sehr wohl ein Zuhause haben.

Bei ihren Aktionen kam es sogar schon mal vor, dass eine Freigänger Katze wo sehr wohl eine Familie hatte, ein 2. Mal aufgeschnitten wurde um sie zu kastrieren. Nachdem sie ihre Opfer dann für ca 2 Wochen bei sich behalten hat, setzt sie die dann meistens völlig verstörten Tiere wieder da aus, wo sie sie gefunden hat.

Was haltet ihr von der Vorgehensweise der Frau? Müsste nicht da der Tierarzt sich über die vielen zu kastrierenden Tiere wundern und versuchen rauszufinden ob sie nicht vielleicht doch einen Halter haben? Die Polizei macht leider nichts gegen ihre Vorgehensweise. :(

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass ein seriöser Tierarzt dies mit machen würde. Vor allen Dingen frage ich mich aber, wie eine Katze zwei mal aufgeschnitten werden konnte, der Tierarzt muss doch die Narbe gesehen haben.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt Pinkparate. Ich würde nur zu gerne wissen welcher Tierarzt das war. Ich würde seine Praxis dann garantiert niemals betreten. Das mit der Katze wo 2x aufgeschnitten wurde, weiß ich aber aus ganz sicherer Quelle, weil es sich dabei um eine Katze aus der Nachbarschaft handelt.

Diese Halterin hat mich gebeten gut auf unsere Freigänger zu achten, weil sie ihre Katze nach 2 Wochen eben völlig verstört nach Hause gekommen ist mit einer noch recht neuen Narbe am Bauch. Sie war daraufhin mit ihr zu ihrem Tierarzt des Vertrauens wo sie auch damals selbst kastriert hatte und der hat ihr bestätigt, dass es eine frische, ca 2 Wochen alte, Kastrationsnarbe sei die sich inzwischen sogar etwas entzündet hatte.

Wichtig ist vielleicht hierbei zu sagen, dass die Katze der Bekannten knapp 5 Jahre alt ist und die letzte Kastration somit ein paar Jährchen zurück lag. Ich kann dir sagen, ich war völlig fassungslos als ich das gehört habe...

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Frau scheint wirklich zu viel Geld zu haben und auch zu viel Zeit. Denn diese Dinge sind nicht unbedingt billig und wenn sie schon mehrere Katzen eingefangen hat, dann sind das nur nur einmalig 50 Euro die sie dafür hinlegt sonder mehrere hundert Euro. Irgendwer muss das auch bezahlen oder hat sie einen Tierarzt der das ganze toll findet und auch noch Unterstützt.

Aber das mit dem zwei mal aufschneiden kann ich mir ebenfalls nicht erklären, ein Tierarzt erkennt die Narbe und weiß dann entsprechend auch, dass diese Katze bereits kastriert ist. Selbst wenn das ein paar Jahre her ist, so etwas sieht man weil es nie komplett unsichtbar wird. Aber generell hat die Frau nicht ganz unrecht, es gibt zu viele Katzen die einfach durch die Welt rennen und dort sich decken lassen und weitere Katzen produzieren.

Aber deswegen kann man nicht einfach losziehen und willkürlich Katzen einfangen, diese zum Tierarzt schleifen, kastrieren lassen und dann wieder aussetzen. Das hat auch etwas mit Sachbeschädigung zu tun, und ich würde direkt eine Anzeige gegen Unbekannt erstellen oder auch gegen die Frau persönlich, wenn sie denn bekannt ist.

Unter dem Druck wenn das mehrere Tierhalter machen die Opfer davon geworden sind, ist auch das öffentliche Interesse groß genug das sie zum reden gebracht wird bzw. das Verfahren nicht eingestellt wird. Wenn nur einzelne Anzeigen kommen ist mir klar, dass die Polizei nichts macht. Wenn eine Katze vermisst ist, dann kann man sie aber des Diebstahles anzeigen und wenn die Polizei entsprechend motiviert ist und der Staatsanwalt einen guten Tag hat, eine Hausdurchsuchung beantragen. Gerade wenn sich dann mehrere auf einmal melden die ihre Katze vermissen im Umkreis und das Thema dort schon bekannt ist. Somit liegt ein ausreichender Tatverdacht vor.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es gibt bei der Nummer gleich mehrere Probleme. Zuerst einmal sieht man einer Katze nicht unbedingt an, ob sie kastriert ist. Denn eine gut sichtbare Narbe bleibt nicht immer zurück. Je nach Naht, Alter des Tieres bei der Kastration und eben der individuellen Heilungsneigung kann die Narbe unsichtbar verblassen. Als Tierarzt hat man dann den Salat.

Auch kann es dem Tierarzt ziemlich egal sein, wer sein Tier bei ihm kastrieren lässt. Denn man geht davon aus, und das lässt man sich normalerweise auch unterschreiben, dass der Mensch zum Tier entweder der Halter ist oder im Auftrag des Besitzers handelt, wenn er ein Viech vorstellt. Außerdem klärt man damit die Kostenübernahme.

Es gibt in so ziemlich jeder Stadt Menschen, die Unmengen streunender Katzen aufnehmen, kastrieren lassen und versorgen. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass ein Kunde regelmäßig Tiere bringt. Das ist bei Tierschutzvereinen auch nicht anders. Die fangen oft genug Katzen mittels Falle und lassen sie kastrieren und dann wieder frei. Der Mensch, der das Tier bringt, ist in der Verantwortung, dann nur Streuner und Wildlinge zu bringen und die anderen zu erkennen.

Natürlich ist es Sachbeschädigung, wenn der Besitzer den Fall zur Anzeige bringt. Die Strafen fallen allerdings in der Regel sehr milde aus, denn freilaufende unkastrierte Katzen sind eben ein Problem. Für den Besitzer mag das ärgerlich sein, aber tatsächlich läuft so etwas eher unter Pech, als dass es schlimme Konsequenzen hätte.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wenn die Tiere wirklich nicht kastriert sind finde ich das sehr gut, besser als wenn sich die Katzen noch weiter vermehren. Aber eine Katze doppelt aufzuschneiden geht nun wirklich zu weit. Da könnte man auch einfach ein Ultraschall machen.

Ob sich der Tierarzt wundert? Nö, wer sagt denn, dass sie nur einen Tierarzt hat? Und vielen Tierärzten geht es auch eh nur ums Geld oder sie sehen es genauso, dass es nicht noch mehr Katzenelend geben sollte. Oder sie gibt an, dass es wilde Katzen sind, was ja nicht mal ganz gelogen ist, wenn sie herrenlos umherstreifen. Da würde ich auch erstmal davon ausgehen, dass die Katzen herrenlos sind.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Sternenbande, ob eine Kastration durchgeführt worden ist, kannst du bei einer Katze nicht feststellen, wenn du schallst. Die Eierstöcke sind zu klein und zu sehr in ähnliches Gewebe eingebettet, um sich darstellbar zu sein. Auch eine Blutuntersuchung sagt wenig, dafür ist die Bandbreite der normalen Hormonwerte der Katze zu groß.

Zumal bei später kastrierten Katzen die Nebenniere einen Teil der Hormonproduktion übernimmt, das führt bei manchem sicher kastrierten Tier zu einer kompletten und regelmäßigen Rolligkeit. Außerdem ist ein Tierarzt ein Dienstleister wie die Autowerkstatt. Der Besitzer muss die gewünschte Behandlung in Auftrag geben. Bestehen keine ernsthaften Zweifel, macht er seinen Job.

Wenn der Besitzer sagt, dass es eine Kastration sein soll, dann spricht nichts dagegen, das zu tun. Anders wäre es, wenn die Katze ein gekürztes Ohr oder ein Tattoo hat. Dann, und wenn man beim Rasieren eine Narbe findet, hält man natürlich Rücksprache. Aber zuerst einmal geht man davon aus, dass die Erklärung des Besitzers zutrifft.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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