Mit Kindern die aktuelle Terrorgefahr besprechen?

vom 15.06.2016, 14:02 Uhr

In den aktuellen Pressemedien habe ich gelesen, man sollte sich als Elternteil nicht scheuen die Kinder für die aktuelle Terrorgefahr zu sensibilisieren und in einem Gespräch mit ihnen die Hintergründe dessen besprechen. Das finde ich schon ein wenig hart und ich wüsste gar nicht wie ich da einen Einstieg finden sollte. Was meint ihr denn dazu? Besprecht ihr mit euren Kindern die aktuelle Terrorgefahr oder würdet ihr es tun? Ab welchem Kindesalter würdet ihr denn derartige Gespräche für sinnvoll erachten?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eigentlich geht es fast nicht, das nicht zu tun. Zumindest ungefähr ab der Einschulung. Selbst wenn man seinem eigenen Kind den Zugang zu Medien oder so verbietet, bekommt es doch von anderen Kindern etwas mit. Oder liest, sobald es lesen kann, die bunten Schlagzeilen auf den Zeitungen am Kiosk. Und wenn man das nicht bespricht oder dem Kind sagt, es sei noch zu klein dafür, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich da Ängste anstauen, die man nicht braucht.

Aber ich muss auch sagen, dass es durchaus Themen gibt, über die man mit einem Kind leichter reden kann, als darüber. Denn gerade solche Fragen wie danach, wie hoch die Gefahr aktuell sei, da kann man nur ganz allgemein antworten, dass man das nie wissen kann. Wirklich beruhigen kann man da die Kinder nicht.

Klar machen sich auch Kinder gerade Sorgen. Und das finde ich auch voll verständlich. Ich versuche ihnen dann immer zu erklären, dass man eben nie wissen kann, was im Leben kommt. Das eine Kind wird unerwartet schwer krank, das andere hat einen Unfall, ein anderer wird steinalt aber genießt sein Leben nicht und so weiter. Es kann im Leben so viel passieren. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sein Leben genießt und mit seiner Zeit was sinnvolles und schönes anfängt.

Aber wichtig ist mir, dass man da als Elternteil ehrlich bleibt, dass die Kinder sich auch ernst genommen fühlen. Ich erzähle dann eben, wie ich als Kind oder Jugendlicher vor dem ersten Golfkrieg Angst hatte, weil damals ja auch Leute dachten, das weitet sich auf Europa aus und so weiter. So merken sie, dass ich ihre Ängste nachvollziehen kann und dass sie nicht die ersten Menschen auf der Welt sind, denen es so geht.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Es ist denke ich sehr schwierig sein Kind aus solchen Sachen heraus zu halten. Überall wird darüber gesprochen, die Nachrichten, die man ja ab und zu mal sehen wird, sind voll davon, Radio hören kann man auch nicht mehr ohne solche Meldungen und völlig medienfern kann man sein Kind ja nicht lassen, wenn man mal ehrlich ist.

Ich würde schon versuchen meinem Kind das altersgerecht zu erklären. Man muss es ja nicht in aller Brutalität machen und kann es durchaus auch angebracht machen. Man selber kennt sein Kind doch am besten und weiß was ihm zuzumuten ist und vor allem wie man das Thema am besten erklären kann. Ganz verschweigen geht meiner Meinung nach aber nicht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^