Wütend sein, wenn Freund Beckenbodentraining möchte?
Ich habe eine Bekannte die ich auch auf Facebook in meiner Freundesliste habe. Sie setzt sich sehr für Genderneutralität einsetzt und sehr feministisch ist, was ich grundsätzlich gut finde. Neulich hat sie sich von ihrem Freund getrennt und diesbezüglich war sie dann auch sehr offen und hat auf Facebook gepostet, dass dieser von ihr verlangt hätte, dass sie Beckenbodentraining leisten soll, um unten herum etwas enger zu werden.
Sie selbst hat noch keine Kinder und war über diese Forderung entgeistert. Sie betonte, dass das für sie eines der Anzeichen dafür sei, dass unsere Gesellschaft nur auf Äußerlichkeiten bedacht ist und Frauen sehr auf Sex und Aussehen reduziert werden. Für sie war diese Forderung ein Trennungsgrund.
Wie findet ihr das? Wärt ihr so wütend auf euren Freund, wenn dieser an euch so eine Forderung stellen würde und damit möglicherweise dann auch impliziert, dass ihm der Sex momentan wenig Spaß macht? Wie wäre das für euch?
Wie kann man das nur auf Facebook diskutieren? Komische Welt. Ich finde durchaus, dass man alle Dinge in einer Beziehung ansprechen sollte, aber so eine Forderung ist schon ein bisschen komisch, wenn man nicht gerade schwanger ist und der Freund mit so einem Wunsch kommt. Ich würde mich nun aber auch nicht sofort trennen, das finde ich dann doch ein bisschen überzogen.
Ich wäre zumindest etwas verletzt wenn mein Freund mich bitten würde, Beckenbodentraining zu machen um etwas enger zu werden. Das würde mich vermuten lassen, dass der Sex mit mir ihm nicht gefällt. Ein Trennungsgrund wäre das für mich allerdings nicht.
Ob das wirklich ein Trennungsgrund ist, weiß ich nicht genau. Für mich wäre es auf jeden Fall ein großer Streitgrund. Schließlich sagt er ihr ja damit, dass es ihm nicht wirklich mit ihr gefällt. Vielleicht ist er im Bett auch einfach faul und will immer nur das gleiche machen und langweilt sich dementsprechend. Und da ist es doch bequemer so eine Forderung zu stellen. Das ist definitiv ein ordentliches Diskussionsthema.
Würde mein Freund so etwas von mir fordern, würde ich ihm den Vogel zeigen. Aber sicherlich nicht mich direkt trennen. Das ist etwas, worüber eine Frau selbst entscheiden sollte, ob sie das machen möchte oder nicht. Man muss dazu ja sagen, dass so ein Training ja nicht nur für ihn Vorteile hat. Vielleicht hätte er was das angeht mehr Feingefühl an den Tag legen sollen und es nicht direkt "fordern" sollen, dann wäre es vielleicht nicht so ausgeartet und zur Trennung gekommen.
Ich finde es absolut kindisch, diese Diskussion bei Facebook zu veröffentlichen und öffentlich darüber zu diskutieren. Ich weiß nicht, wie neutral die Person es formuliert hat oder ob man direkt auf den Partner schließen kann, aber ich finde es nicht in Ordnung. Das sollte man direkt mit dem Partner ausdiskutieren und nicht über soziale Medien.
Ich wäre nicht wütend. Ich hatte mal eine ähnliche Diskussion und ich war auch weder wütend noch beleidigt, sondern habe es zur Kenntnis genommen und bin in Aktion getreten. Es hat ja nicht nur etwas mit den sexuellen Kontakten zu tun, Beckenbodentraining wirkt ja auch anderen Phänomenen entgegen, wie zum Beispiel gewissen Inkontinenzarten und Ähnlichem.
Dass viele Frauen entgeistert sind, kann ich mir ja noch vorstellen. Er hat es auch etwas ungeschickt formuliert, aber man wird doch auch in der Sexualität seine Wünsche noch äußern dürfen. Ich weiß auch nicht, ob sie es nicht als Forderung interpretiert hat. Das klingt für mich ein wenig nach einer direkten, wütenden Reaktion und man hat sich zu dem Thema erstmal keine Gedanken gemacht. Dass noch andere Vorteile dazukommen, das bedenken im ersten Augenblick eh nur Wenige. Ich mache übrigens Beckenbodentraining, aber eher um den oben genannten Inkontinenzarten vorzubeugen.
Gut, dass die beiden getrennte Wege gehen, denn ich finde es absolut unmöglich, wenn jemand ein so intimes Thema öffentlich macht. Das gehört da absolut nicht hin. Meiner Meinung nach geht so etwas immer genau zwei Personen an und sonst niemanden. Wenn man so etwas vielleicht noch mit der besten Freundin bespricht, ok. Aber mehr wirklich nicht.
In einer guten Beziehung sollte man über alles reden können und da sollte auch das Liebesleben thematisiert werden können, ohne das man sich das gegenseitig übel nimmt. Und ich finde es durchaus in Ordnung, wenn der Mann einem so etwas nahe legt. Da macht dann eben der Ton die Musik. Man kann das als Befehl oder Vorwurf formulieren und man kann anbringen, dass es bestimmt mal etwas Neues wäre, wenn frau Beckenbodentraining macht und man zusammen schaut, ob es was bringt oder nicht.
Grundsätzlich ist, Feminismus hin oder her, Beckenbodentraining für die Frau nicht verkehrt. Und da spielt es auch keine Rolle, ob sie schon Kinder hat oder nicht. Da gibt es viele gesundheitliche Aspekte, die dafür sprechen, dass auch für sich zu machen und nicht speziell für den Mann. Wobei der sicherlich davon profitieren kann.
Ich würde mich da eher über die Ehrlichkeit meines Partner freuen. Besser so, als wenn er das für sich behält und mit dem Liebesleben dann unglücklich ist nur weil er Angst hat, mich deswegen zu verletzten. Bringt er das aber "machomäßig" rüber, würde ich ihm auch erst einmal den Kopf waschen.
winny2311 hat geschrieben:Grundsätzlich ist, Feminismus hin oder her, Beckenbodentraining für die Frau nicht verkehrt. Und da spielt es auch keine Rolle, ob sie schon Kinder hat oder nicht. Da gibt es viele gesundheitliche Aspekte, die dafür sprechen, dass auch für sich zu machen und nicht speziell für den Mann. Wobei der sicherlich davon profitieren kann.
Das kann ich ebenfalls so unterschreiben. Aber hier ging es dem männlichen Part wohl eher nur um sein Vergnügen und die anderen Aspekte wurden gar nicht erst angeführt. Ansonsten gehört solch eine Diskussion mit Sicherheit nicht auf Facebook und in die Öffentlichkeit, wenn man so etwas besprechen möchte, dann macht man es mit dem Partner alleine ohne die Öffentlichkeit damit zu involvieren und die Dame damit öffentlich Bloßzustellen.
Ansonsten sehe ich bei dieser Forderung auch weniger ein Problem. Wenn er der Meinung ist sie ist nicht eng genug für ihn und der Sex macht ihm keinen Spaß, dann sollte man das auch mit dem Partner besprechen anstatt einfach nur den lustlosen Sex über sich ergehen zu lassen. Solch eine Erfahrung kann doch für beide Seiten sehr erregend sein, denn eine Frau profitiert durchaus auch davon, wenn sie ihren Beckenboden steuern kann und kann so ebenfalls mehr Spaß am Liebesleben haben. Von daher wäre es für mich auch kein Streitgrund, lediglich die Form der Mitteilung wäre bei mir der Grund für einen heftigen Streit mit evtl. anschließender Trennung.
Der Ton macht die Musik. Dass er Wünsche geäußert hat, dass er sagt, was ihm gefällt und was nicht. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber so wie es dargestellt wird, als Forderung, hört sich das gar nicht nett an. Da schwingt ja gleich ein "Ey Alte" mit.
Als alleinigen Trennungsgrund sehe ich das aber auch nicht. Da kann man doch drüber reden. Vielleicht hat er sich ungeschickt ausgedrückt oder sich eben im Ton vergriffen. Ansonsten darf man annehmen, dass er generell wenig einfühlsam ist oder häufiger mal Forderungen gestellt hat. Dann wäre das nur der Tropfen, der ein sich schon über einen längeren Zeitraum füllendes Fass zum Überlaufen gebracht hat. Dann ist sein fordernder Charakter aber der Grund und nicht diese eine Forderung eines ansonsten perfekten Partner.
Der Mann dachte da sicherlich nur an sein Vergnügen und eigentlich finde ich das schon schlimm, dass hier das Sexuelle so in den Vordergrund gerät, dass die Frau da offenbar reduziert wird auf gewisse körperliche Merkmale. Das wäre genauso, als würde die Frau zum Mann sagen, dass sein bestes Stück zu klein wäre. Da wäre er auch beleidigt.
Es gibt doch mehr im Leben als Sex. Was ist das denn für eine primitive und triebgesteuerte Sichtweise, wenn ein Mann die Frau zum Beckenbodentraining bittet, damit sie enger wird? Da soll der notgeile Neandertaler wirklich lieber woanders hingehen.
Um ehrlich zu sein bin ich erstaunt, dass man alles direkt für bare Münze nimmt, was die Dame von sich gibt. Sie hat sich von ihrem Partner im Unguten getrennt und postet bei Facebook alle intimen Details, um sich an ihm zu rächen und ihn fertig zu machen. Wer weiß, ob sie überhaupt die Wahrheit sagt. Vielleicht verdreht sie auch absichtlich alles, damit alles in ihr feministisches Weltbild passt und sie eine Menge Zuspruch und Bestätigung aus dem Umfeld erntet.
Es kann doch auch genauso gut sein, dass sie eine schwache Blase hat und er deswegen zu Beckenbodentraining geraten hat. Oder aber er hat gelesen, dass beide davon profitieren, wenn sie das Beckenbodentraining macht. Dass sie das hinterher (nach einem Streit und einer unguten Trennung wohlgemerkt!) so dreht, dass es dem Lustmolch nur um sein Ego ging, sollte klar sein.
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