Kochen nur Männer nach Ernährungsplänen?
Ich habe einen jungen Kollegen, der es überhaupt nicht mag zu kochen oder so. Er meint, dass es die reinste Verschwendung von Ressourcen wäre, sich vorher lange Gedanken zu machen, was man kauft und was man kochen möchte und sich dann noch an den Angeboten im Supermarkt zu orientieren. Er hat daher einen strengen Ernährungsplan, der jede Woche genau gleich aussieht. Er meint, er spart so Zeit und das ist ihm das wichtigste.
So isst er zum Beispiel jeden Montag, Mittwoch und Freitag bei uns auf Arbeit Fertig-Reise aus der Mikrowelle und ein Stück Lachsfilet. An den anderen beiden Tagen gibt es dann gekochte Kartoffeln vom Vortag mit gekochten Eiern. Das macht der schon seit Wochen so und es ist nicht mal so, dass er bestimmte Ziele mit seiner Figur hätte oder so, sondern er mag einfach nicht großartig kochen und planen in dieser Hinsicht.
Jetzt meinte er zu mir, dass das doch typisch für Männer wäre, sich solche Ernährungspläne zusammenzustellen. Mein Freund hatte früher auch so einen Plan, der sich aber nicht alle 7 Tage, sondern alle 14 Tage wiederholt hat. Mir fehlt dafür das Verständnis, weil ich Abwechslung brauche und ich könnte ja verstehen, wenn man Sport macht und Muskeln aufbauen will und dann einen Ernährungsplan befolgt, das ist hier aber nicht der Fall. Kochen nur Männer nach Ernährungsplan? Oder hat das mit dem Geschlecht gar nichts zu tun? Mir ist bisher keine Frau mit solchen Vorlieben begegnet.
Das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun, ich denke, dass das auch Frauen machen. Wobei mein Mann nicht so ist. Wenn wir gemeinsam im Supermarkt einkaufen, sucht er sich Dinge aus, auf die er auch Lust hat und wir entscheiden dann gemeinsam was wir kochen wollen. Immer wieder das selbe essen finden wir beide langweilig und so essen wir nie an einem bestimmten Wochentag das selbe Essen.
Ich kenne oder kannte Männer und Frauen, die überhaupt nicht gerne gekocht haben und diverse Strategien entwickelt haben um das zu umgehen. Ich glaube, dass das tatsächlich eher eine Frage des Alters ist, denn ich kenne das nur von Leuten, die noch nicht lange eine eigene Wohnung haben und mit der Selbständigkeit und dem erwachsenen Leben erst mal etwas überfordert sind, oder von Leuten, die trotz eigenem Haushalt auch nach Jahren immer noch regelmäßig von Mutti bekocht werden und deshalb in dieser ewigen Studentenrolle bleiben.
Wenn man etwas älter wird und sich vielleicht auch das soziale Umfeld ändert fängt man in der Regel aber schon an einfach mehr Wert auf das Essen zu legen und fragt sich, warum man sich früher von so einem Mist ernährt hat. Das ging wirklich einigen Leute so, die ich kenne, und mir selber auch.
Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich das absolut in Ordnung finde. Man kann sich so auch ausgewogen ernähren, wenn man es nicht so handhabt, wie dein Kollege. Ich habe das Prinzip bei einem Essenanbieter erlebt und finde es gut.
So gibt es jeden Montag Nudeln (allerdings jeden Montag mit verschiedenen Soßen und auch verschiedene Nudeln, hin und wieder auch einen Nudelauflauf), jeden Dienstag gibt es Suppen (die verschiedensten Arten), jeden Mittwoch gibt es eine Kartoffelspeise (Kartoffel mit Quark, Kartoffelauflauf usw.), jeden Donnerstag ein Fleisch- oder Fischgericht und an Freitagen gibt es Süßspeisen (Kartoffelpuffer, Milchreis, Grießbrei).
Ich finde das super. Man muss sich nicht ewig Gedanken machen und hat trotzdem genug Spielraum für Abwechslung. Man kann spontan entscheiden, ob es am Montag Tomatensoße oder Käsesoße geben soll und ob es Spagetti oder Spirellis gibt. Und trotzdem weiß man, dass es Nudeln werden.
Diese Pläne haben definitiv nichts mit dem Geschlecht zu tun! Das hängt vielmehr von der Person an sich ab und ob sie das Modell so mag oder eben nicht. Das ist eine Frage des Charakters. Mein Mann und ich haben einen Kompromiss gefunden, weil er das so auch nicht mag. So haben wir zumindest einen Nudeltag. Ich finde die Tage gut, denn da steht absolut fest, was es geben wird. Sonst steht schon die Frage im Raum, was es denn zu Essen geben wird.
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