Wie sinnvoll ist Hypnose in der Kindererziehung?
Ich habe gestern einen Bericht von einer Frau gesehen, die offen zugab, dass sie Hypnose in der Kindererziehung einsetzt. Dabei hatte ich den Eindruck, dass es ihr in erster Linie darum geht, sich selbst ein schönes Leben zu machen und Stress durch bockige und launische Kinder zu ersparen und nicht darum, Konflikte oder Traumate bei ihren Kindern zu lösen und diese eben zu sanieren. Sie selbst war wohl ausgebildet auf diesem Gebiet, also kein Laie oder so.
Sie argumentierte damit, dass es den Kindern besser gehen würde und es positiv für ihre Entwicklung sei, wenn die Mutter selbst nicht so gestresst, sondern absolut ausgeglichen sei. Dieser Zustand schien aber nur dann erreicht zu sein, wenn sie ihre Kinder zu Gehorsam hypnotisiert und diese keinen Widerstand leisten. Das finde ich persönlich schon stark grenzwertig und hätte das nicht mal im Traum in Erwägung gezogen. Meiner Ansicht nach, können Kinder sich so doch gar nicht richtig entwickeln und auch abnabeln oder Grenzen austesten, wenn man aus ihnen durch Hypnose kleine willenlose Zombies macht.
Was haltet ihr von einem derartigen Erziehungskonzept? Wie sinnvoll ist Hypnose in euren Augen bei der Kindererziehung, wenn sie definitiv nicht eingesetzt wird, um Ängste oder Traumate zu verarbeiten? Seht ihr hier schon das Kindeswohl gefährdet oder wäre ein derartiger Gedanke maßlos übertrieben?
Ich habe diesen Beitrag auch gesehen, beziehungsweise habe ich einen Teil davon mitbekommen, da ich nach kurzer Zeit umgeschaltet habe. Zurück zum Thema, meiner Ansicht nach ist Hypnose in der Kindererziehung vollkommener Schwachsinn. Wenn man sich als Elternteil wirklich ernsthafte Gedanken über solch eine Methode macht, dann hat man, nach meiner Ansicht, in der Kindererziehung sehr versagt.
Ich habe den Beitrag nur in der Vorschau mitbekommen aber selbst nicht gesehen. Im ersten Moment dachte ich mir auch was das ganze soll. Wenn hier also das ganze Eingesetzt wird gegen das bockige Kind damit es hinterher macht was die Mutter will, dann ist es meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Wie soll das Kind sich jemals entfalten können und eine eigene Persönlichkeit entwickeln? Im Prinzip formt sich die Mutter damit ein Kind wie sie es sich vorstellt, was das macht was sie will, keinen eigenen Willen hat und auch sonst all ihren Vorstellungen entspricht.
Also für mich kommt so etwas nicht in Frage. Ich habe doch ein Kind und keine Puppe und entsprechend wird es auch immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Damit lernt aber auch das Kind Kompromisse einzugehen oder das es nicht immer nach seinem Willen gehen kann, aber auch ich als Mutter muss nachgeben. So formt sich der Charakter und das ganze Kind erst selbst, dass es hinterher auch selbstständig im Leben zurecht kommt. Was bringt es mir, dass ich ein liebes, nettes Kind habe aber es hinterher mit 40 Jahren immer noch unter Hypnose gesetzt werden muss damit die Mutti die Entscheidungen fällt?
Täubchen hat geschrieben:Seht ihr hier schon das Kindeswohl gefährdet oder wäre ein derartiger Gedanke maßlos übertrieben?
Grenzwertig finde ich das ganze, wie es hier beschrieben ist, auch auf alle Fälle, wobei ich diese Reportage jetzt nicht gesehen habe. Die Begründungen der Mutter halte ich für klassischen Selbstbetrug bzw. Rechtfertigung nach außen. Eigentlich heißt es ja, dass man Menschen nicht gegen ihren Willen hypnotisieren kann, aber bei Kindern, die von der engsten Bezugsperson behandelt werden, ist das sicher noch etwas anderes, da wird dem freien Willen ja schon der Riegel vorgeschoben.
Für mich hat das durchaus mehr als nur Anklänge an missbräuchliches und manipulatives Verhalten, vor allem in der Konstellation, mit den genannten Absichten und unter dem Aspekt, wie stark suggestibel Kinder sind. Sehr groß ist ja auch die Gefahr, dass den Kindern Dinge quasi eingeimpft werden, die eigentlich für das jeweilige Kind am Ende total Ich-fremd sind.
Ich gehe davon aus, dass wir zwei dieselbe Frau gesehen haben. Sie hatte einen Ehemann und zwei Kinder. Sohn und Tochter. Sie gab wirklich offenherzig zu, dass sie Hypnose einsetze, damit ihre Kinder im Haushalt helfen. Irgendwann im Interview wurde gesagt, dass solange es Mama gut geht, den Kindern auch gut geht.
Man konnte somit sehr wohl merken, dass die Hypnose der Mama nur eingesetzt wird, um ihr ein einfaches Leben zu machen. Sie vereinfacht sich ihre Kinder, weil sie sie so heranziehen kann, dass alles "perfekt" ist. Dabei trägt sie dazu nicht bei, wie andere mit einer klassischen Erziehung. Sie greift ins Unterbewusstsein ein.
Die Kiddies sahen jetzt nicht aus, wie willenlose Zombies, aber trotzdem weiß man eben, dass sie beeinflusst durch Hypnose so sind. Das heißt, es sind für mich verfälschte Persönlichkeiten, die der Mama im Grunde gefallen müssen, damit sie sagen kann, dass sie perfekte Kinder hat, die im Haushalt helfen, nicht moppern usw.
Der Mann meinte im Interview, dass er das nicht dramatisch findet. Lustig mit Sarkasmus nahm er es, weil er meinte, aber womöglich hat sie ihn so hypnotisiert, dass er genau das jetzt sagen soll? Er hat das also schon gut erkannt und sarkastisch angemerkt, dass er selber im Grunde nicht mehr wisse, was freier Wille und Hypnose der Frau ist.
Für mich hat Hypnose in der Erziehung nichts zu suchen. Es heißt Erziehung nicht ich hypnotisiere mir ein Kind und bastel es nach meinen Vorstellungen. Sie nimmt den Kids die Eigenständigkeit und damit eine Persönlichkeit. Sie hat jetzt Kinder, die ihr zusagen und das ist irgendwie ein total beklopptes Verhalten.
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