Störend von unterschiedlichen Personen therapiert zu werden?
Meine Mutter muss seit neustem regelmäßig zur Krankengymnastik, nachdem sie sich ihren Fuß gebrochen hat und nun erst einmal wieder richtig laufen lernen muss. Als sie im Therapiezentrum angerufen hat, wurde ihr gesagt, dass sie nur Termine bekommen kann, wenn sie sich damit zufrieden gibt, dass sie von zwei unterschiedlichen Personen therapiert wird und nicht immer von derselben. Für meine Mutter war das kein Problem und sie hat sofort zugesagt, nachdem sie bei anderen Therapiezentren meist abgelehnt wurde oder erst Termine in über einem Monat angeboten bekommen hat.
Am Telefon klang die Dame vom Empfang wohl so, als gäbe es viele Personen, die es als störend empfinden, wenn sie von mehr als einer Person therapiert werden. Manche bestehen wohl darauf, immer denselben Therapeuten zu haben. Meine Mutter und auch ich können da gar kein Verständnis dafür aufbringen, in erster Linie will man doch gesund werden und das so schnell wie möglich.
Würde es euch stören, wenn ihr von mehr als einem Therapeuten therapiert werdet oder seht ihr das auch nicht als so dramatisch an?
Manche Leute veranstalten ja auch einen Aufwand, wenn sie nicht jedes Mal vom gleichen Friseur bearbeitet werden. Ich sehe das selbst eher locker, da weder meine Haare noch meine kaputten Knie so schlimme Problemfälle darstellen, dass nur bestimmte Personenkreise und Spezialisten damit fertig werden.
Natürlich setze ich dabei voraus, dass die Kommunikation bei der Krankengymnastik stimmt und die verschiedenen Fachleute nicht aneinander vorbei therapieren oder Übungen unterschiedlich erklären. So viel Fachwissen habe ich nicht, dass ich meinen Therapeuten erklären könnte, wo es genau hakt. Dennoch würde ich mich durchaus mit zwei Physiotherapeuten zufrieden geben.
Wenn es dagegen um psychische Leiden gehen würde, würde ich wahrscheinlich auch darauf bestehen, dass mein "Fall" nicht geteilt wird und ich immer der gleichen Person gegenüber sitze, wenn ich meine Probleme ausbreite.
Ich finde es teilweise schon wichtig, von der gleichen Person therapiert zu werden. Ich musste damals mehrere Monate zur Krankengymnastik gehen, nachdem ich mir mein Sprunggelenk sehr schwer und mehrfach gebrochen hatte. Der Bruch war sehr kompliziert und da die Krankengymnastik schon begonnen hatte, nachdem ich frisch aus dem Krankenhaus kam, musste man da eben entsprechend vorsichtig sein.
Ich hatte da auch meistens die gleiche Physiotherapeutin, wobei trotzdem hin und wieder mal jemand anderes da war, weil ich einfach so oft Physiotherapie hatte. Die Person wusste dann aber oft wieder nicht, wie meine Fortschritte waren oder hat mich falsch angepackt, so dass es mir irre wehgetan hatte. Das fand ich immer sehr unschön. "Meine" Physiotherapeutin wusste nach einiger Zeit hingegen genau, was von den Schmerzen und der Belastung her möglich war, welche Bewegungen mir weh taten, was gut tat und so weiter. Von daher konnte sie mich am besten therapieren.
Ich finde also schon, dass es sinnvoll ist, immer den gleichen Physiotherapeuten zu haben, wenn es nicht einfach "nur" um leichte Rückenschmerzen handelt. Genauso ist es auch bei einer Psychotherapie wichtig, immer den gleichen Therapeuten zu haben. Immerhin weiß der andere dann ja eben nichts über einen und man kann ja nicht da weiter machen, wo man aufgehört hat.
Wenn es sich jedoch "nur" um einfache Massagen handelt, ohne dass man nun schlimme Beschwerden hat, ist es nicht so wichtig, den gleichen Therapeuten zu haben, aber ansonsten finde ich das eben schon oft wichtig. Gerade dann, wenn man wie ich damals ständig hin muss, ist es auch schöner, wenn man da ein vertrauteres Verhältnis zueinander hat und sich gegenseitig auch schon etwas kennt.
Ich würde das davon abhängig machen wie arg die Verletzung ist und welche Art von Behandlung ich genau brauche. Wenn es etwas Kleineres oder leicht zu therapierendes ist, stört es mich nicht wenn da mehrere Therapeuten dran sind.
Sollte es aber etwas schwerwiegenderes sein, wo man eine engmaschige Therapie brauch um Fortschritte zu erreichen, ist es deutlich angenehmer einen festen Therapeuten zu haben. Das liegt einerseits daran, weil dann die Fortschritte nicht immer wieder in Vergessenheit geraten und andererseits, weil man ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Grade letzteres kann eine längere Therapie deutlich angenehmer machen.
Also in der Krankengymnastik kann das je nach Aufwand natürlich vorkommen. Ich werde in der Physiotherapie auch nicht regelmäßig von ein und derselben Frau behandelt. Ist leider so, aber eigentlich ist das ja auch keine dramatische Angelegenheit, dass man einen "Affenzirkus" veranstalten müsste.
Die Damen und Herren in der Krankengymnastik kennen die Fakten, wissen, was der Patient hat und damit dürfte das Problem ja okay sein, wenn der andere Krankengymnastiktherapeut keine Zeit hat. Immerhin können alle dasselbe und behandeln einen ebenso gut. Wen dem nicht so ist, dann lässt sich jeglicher Aufwand natürlich erklären.
Bei der Therapie durch einen Therapeutin für Psychologie sieht die Geschichte anders aus. Hier kann nicht einfach immer jemand kommen, der gerade Bock hat. Da ist es immer derselbe Psychologe, was wichtig ist.
Ich würde das von der Art der Verletzung abhängig machen. Gerade bei einem Psychotherapeuten finde ich es enorm wichtig, dass man immer von derselben Person therapiert wird. Da geht es ja auch um das Vertrauensverhältnis und es wäre ziemlich mühselig, jedes Mal wieder auf Anfang zu schalten und das Grundvertrauen aufzubauen, bevor man richtig in die Tiefe gehen kann.
Bei der Physiotherapie kann das unter Umständen auch wichtig sein. Ich finde das Beispiel von Prinzessin schon sehr passend dafür, dass es auch sehr wichtig sein kann, auch in diesem Bereich immer denselben Therapeuten zu haben. Bei Bagatellen wie bei einer Massage, wo keine Schmerzen auftreten würden, egal wer massiert, kann das ja egal sein.
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