Mitgefühl für einen Promi haben unangebracht?

vom 21.04.2015, 16:28 Uhr

Viele der "normalen" Menschen verfolgen das Leben der vielfältigen Promis, die wir auf dieser Welt haben. Der Eine verfolgt es eher mehr, der Andere eher weniger. Das sei auch Jedem selber überlassen und ich finde, dass man sich deswegen nicht streiten sollte oder Ähnliches. Allerdings hat mir ein Freund neulich etwas gesagt, was ich nicht so schön fand. Mal gucken, ob ihr gleicher Meinung wie ich seid.

Ich habe mit meiner Freundin den Film "Fast and The Furious 7" geguckt und fand den Film echt sehr gut. Ich finde die Filmreihe im Allgemeinen sehr gut. Allerdings hat der siebte Teil ja eine traurige Geschichte und als die Schlussszene kam, in der man an Paul Walker gedankt, sind mir auch Tränen über die Wangen gelaufen. Einmal fand ich die Szene echt sehr schön, die Sprüche von Vin Diesel waren überragend und die Musik hat mir einfach den Rest gegeben. Dann verbindet man das ja auch mit Ereignissen, die man selber erlebt hat und reagiert oftmals so.

Ich habe dann mit einem Freund über diese Szene gesprochen und er meinte, dass er nicht geweint hat und allgemein bei solchen Sachen nicht mitfühlt, da er es unangebracht findet. Nur weil ein Promi gestorben ist, würde er nicht weinen. Das sei eine zu große Beeinflussung der Medien. Ich finde das ziemlich gefühllos von meinem Freund. Was sagt ihr dazu? Ist es unangebracht Mitgefühl für einen Promi zu zeigen, weil zum Beispiel Krieg oder so etwas herrscht?

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe den Film noch nicht gesehen, habe es demnächst irgendwann aber vor. Daher weiß ich nicht, ob du dich jetzt auf die Story an sich beziehst oder auf den Tod des Darstellers Paul Walker. Ich finde es sehr angebracht, Gefühle zu zeigen, egal ob jetzt ein Prominenter stirbt oder ein entfernter Bekannter. Für mich macht das keinen Unterschied.

Kein Verständnis hätte ich jedoch, wenn man sich als Prominenter künstlich darüber aufregt, weil irgendwelche Nacktfotos an die Öffentlichkeit gelangt sind. Da ist man meiner Ansicht nach selbst Schuld, wenn man die so speichert, dass darauf jeder Hacker zugreifen kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Männer denken eben oft noch, dass es uncool ist, wenn man Gefühle zeigt. Ich finde es durchaus normal, dass man bei einer traurigen Szene oder auch mit dem Hintergrundwissen um Paul Walker mal weinen kann. Ich kenne auch einige, die bei dem Film weinen mussten und das sind auch ganz normale Männer. Ich finde das Mitgefühl auch nicht unangebracht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn Mitgefühl für einen Promi unangebracht ist, weil irgendwo Krieg herrscht, ist auch Mitgefühl für "normale" Leute, und sei es die eigene Mutter, unangebracht. Nur weil es schlimmere Situationen gibt, als bei einem Autounfall zu sterben oder einen Angehörigen oder Freund bei einem Autounfall zu verlieren, muss man sein Mitgefühl doch nicht auf diese schlimmen Situationen beschränken.

Und ein Promi ist auch nur ein Mensch. Ich weiß jetzt nichts Genaueres über Paul Walker, aber der hatte bestimmt auch Familie und Freunde, die sein Tod schwer getroffen hat. Da ist es doch egal, ob er berühmt war oder nicht.

Und meiner Meinung nach muss man da auch unterscheiden. Du hast in einem Film ein bisschen geweint. Da reißt einen eben die Stimmung mit, die da aufgebaut wird. Das ist doch in Ordnung und auch schnell wieder vorbei. Anders wäre es, wenn du extra für seine Beerdigung einen Flug in die USA gebucht hättest, seiner Familie einen Beileidsbrief geschickt hättest oder wochenlang in Trauer um ihn deinen Alltag nicht bewältigen könntest.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde schon, dass Mitgefühl für Prominente manchmal unangebracht sind. So weiß ich beispielsweise von einem Bekannten, dass er die Fast and Furious Filme nur so nebenbei geschaut hat und nun auch nicht überragend fand. Als Paul Walker gestorben ist, hat er da aber ein riesiges Trara gemacht, wobei er davor nicht einmal den Namen des Schauspielers wusste. So etwas finde ich dann schon merkwürdig, wobei ich auch noch einige andere Leute kenne, bei denen es ähnlich war.

Manche Leute lassen sich da eben gerne von der allgemeinen Trauer mitreißen und tun dann auch so, als würde ihnen so etwas mega ans Herz gehen, wobei sie den Promi davor nicht einmal gekannt hatten. Irgendwie finde ich so etwas schon irgendwie unangebracht, beziehungsweise einfach merkwürdig.

Wenn jemand gestorben ist, ist das aber natürlich schon in den meisten Fällen traurig und da habe ich schon Mitgefühl gegenüber den Freunden und der Familie, egal ob es sich nun um einen Prominenten handelt oder um einen "normalen" Menschen. Prominente sind eben auch nur Menschen mit Familie und Freuden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Natürlich kann man Mitgefühl auch mit einem Prominenten haben und bei Paul Walker kommt vieles zusammen. Da habe ich schon Männer schluchzen sehen. Er war ein netter Mann, der sich nie als Schauspieler sah, sondern als Mann von neben an, der damit das Geld für den Lebensunterhalt seiner Tochter erwirtschaften wollte.

Er wollte nämlich immer Meeresbiologe werden. Das war sein Traum und als er frühzeitig Vater wurde, kam die Schauspielerei. Wie schnell dort Geld zu verdienen war, war für ihn erstaunlich. Doch als Star sah er sich nie. Er hat Geld gespendet ohne Ende, angepackt, wo er gebraucht wurde. Seine Freunde immer kostenlos eingeladen, hatte seit glaube 7 Jahren eine deutlich jüngere Freundin, die selbst seine Tochter hätte sein können, die er schützte, zu der er stand usw.

Da kam mir bei der Nachricht auch wirklich die Tränen. Ich mochte ihn sehr gerne und sein privates Wesen, was man so mitbekommen hatte, macht es für die Menschheit umso tragischer. Ich wünsche niemanden den Tod, aber es gibt eben Personen, wo man nicht mal mit den Wimpern zuckt, die sich selbst mit Drogen vollpumpen usw. Dann trifft es jemanden, der für jeden immer da war, für Kinder, Tiere usw. da ging für die Menschheit etwas verloren.

Die meisten Kerle denken eben, dass es uncool ist. Doch ich habe auch Kumpels bei jeder Reportage gesehen, die Tränen in den Augen hatten, wenn über Paul Walker gesprochen wurde und vor allem wie. Dann noch zu sehen, wie andere männliche Schauspieler wie The Rock und Vin Diesel kämpfen, dann ist das schon heftig.

Somit finde ich es okay, wenn man da Mitgefühl hat, es traurig findet. Wer für Menschen einen Unterschied macht, weil es ein Promi ist, der ist doof in meinen Augen. Bei Kindern in Syrien ( schlechtes Beispiel ) kommen auch vielen die Tränen. Könnte man auch sagen, kennen wir nicht, also Pech. So einfach ist es aber eben nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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