Ausbildung Finanzamt mittlerer Dienst - Beamteneignung?

A hat sich um einen Ausbildungsplatz beim Finanzamt im mittleren Dienst beworben und eine vorläufige Zusage erhalten. Nebenbei sollten A noch weitere Unterlagen von der zuständigen Finanzdirektion übersendet werden, damit die Bewerbungsunterlagen bzw. die Einstellungsunterlagen vollständig vorliegen.

Dieser Brief kam diese Woche bei A an und hat einige Belehrungen und persönliche Angaben zu Mietverträgen, Kindern und Urkunden enthalten die als beglaubigte Kopie eingereicht werden müssen. Das ist für A kein Problem, A hat aber nicht damit gerechnet, dass nebenbei noch eine ärztliche Untersuchung notwendig ist die nur bei bestimmten Ärzten gemacht werden darf, die die Beamtentauglichkeit überprüfen. Bislang ging A davon aus, dass das ganze erst nach der Ausbildung stattfindet und sie solange unter der Rubrik Angestellte im öffentlichen Dienst läuft.

A hat mich darauf angerufen und gefragt, was die Voraussetzungen sind damit man Beamtentauglich vom Arzt geschrieben wird. Ich bin darüber ehrlich gesagt nicht im bilde, ob es sich um die gleichen Voraussetzungen für die Tauglichkeit handelt wie bei der Bundeswehr, die nur ein Beamten ähnliches Verhältnis darstellt für Soldaten auf Zeit.

Was sind nun die Voraussetzungen damit man Tauglich als Beamter ist im mittleren Dienst der Steuerverwaltung und hat jemand Ahnung wie der Ablauf dort ist, was die absoluten KO Kriterien sind? Und muss ebenfalls ein Sporttest absolviert werden für die körperliche Eignung? Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mich mit dem Rest (neben Soldaten) nie befasst und konnte auch bei uns in den Unterlagen dazu nichts finden, ob es sich gleicht oder unterschiedliche Dinge darstellt.

Die Gesundheit reicht dann nicht aus, wenn mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßige Fehlzeiten auftreten und anzunehmen ist, dass der Bewerber die reguläre Dienstzeit nicht erfüllen kann oder er sehr wahrscheinlich frühzeitig sterben wird.

Das betrifft also nur wirklich schwere chronische Erkrankungen oder sehr hohes Übergewicht. Der Rest ist egal. Ich habe im alten Job eine Verbeamtung mit Morbus Crohn begleitet. Eine gute Freundin musste den BMI auf 30 senken. Das ist wirklich keine große Hürde.

Also alles in allem doch eher etwas leichteres als bei der Bundeswehr, wie es mir nach deiner Schilderung her scheint. Quasi können dann nur schwere chronische Krankheiten oder ein BMI über 30 ein Ausschlusskriterium darstellen?

Nicht das beides auf Person A zutreffen würde, soweit ich weiß und beurteilen kann, aber wie sähe es denn aus wenn man diese nicht vom Amtsarzt bescheinigt bekommt für die Ausbildung? Hat man dann noch die Chance nachzubessern, bevor die Ausbildung beginnt oder tritt dann ebenfalls eine Sperrfrist von 12 Monaten ein und der Zug ist erstmals abgefahren, sprich man müsst sich erneut bewerben?

Es gab 2013 ein neues Urteil, das klar sagt, dass der gesundheitliche Befund nachvollziehbar und belegbar sein muss. Die bloße Vermutung, dass jemand erkranken könnte oder sich bei Extremsport verletzen könnte, reicht nicht aus. Auch Schwerbehinderungen sind kein generelles Problem.

Allerdings findet die Einstellung nur statt, wenn der Amtsarzt das OK gibt. Ansonsten muss man klagen oder es neu versuchen. Wobei es eben nicht wirklich hart ist. Bundeswehr, Polizei oder Sporthochschule sind eine ganz andere Nummer.

Krebs wäre sicherlich übel, Blutwerte jenseits von Gut und Böse, COPD mit Sauerstoffversorgung und solche Dinge gehen ebenso wenig wie schwere psychische Erkrankungen. Schwere Rückenprobleme wären wohl auch eher übel. Aber wie gesagt, Morbus Crohn hat funktioniert, es hat sogar zur Verbeamtung auf Lebenszeit gereicht.