Enttäuschung, wenn Eltern das Kinderzimmer renovieren wollen
Ein Bekannter von mir hatte neulich Streit mit seinen Eltern und hat mir davon erzählt. Diese haben sein Kinderzimmer renoviert und seine Sachen in den Keller gestellt. Viele Sachen kamen auf den Sperrmüll. Mein Bekannter hat eine eigene Wohnung, hat sein Kinderzimmer bei seinen Eltern aber immer noch als Rückzugsort angesehen.
Auch bei meinem Freund ist das ähnlich. Dieser findet es sehr schön, dass seine Eltern das Kinderzimmer von ihm und seiner Schwester noch haben, obwohl beide schon über 30 Jahre alt sind. Ich finde das total übertrieben und hätte anstelle der Eltern die Zimmer schon längst renoviert. Ich habe es auch gut gefunden, dass meine Eltern mein Zimmer renoviert haben, denn ich kann mich mit meinem Kinderzimmer nun sicherlich nicht mehr identifizieren.
Wie ist das bei euch? Wärt ihr tatsächlich sauer auf eure Eltern, wenn diese euer Kinderzimmer nicht behalten wollen, sondern es stattdessen renovieren? Wie lange sollte man als Eltern das Kinderzimmer des Kindes noch behalten, wenn dieses ausgezogen ist?
Mit über 30 finde ich das auch sehr übertrieben. Wozu braucht man da einen Rückzugsort bei den Eltern? Es ist ja wirklich nur bei den Eltern. Ein Raum, in dem man alleine sein will. Warum muss das das Kinderzimmer sein? Da würde ich mir eher eine Garage einrichten, ein Bastelzimmer oder was auch immer zu einem passt.
Eher nachvollziehen kann ich es, wenn man sich zu den Eltern zurückziehen will. Wenn man eben ein gutes Verhältnis zu ihnen hat und gerne mit ihnen am Küchentisch seiner Kindheit Kaffee trinkt.
Als Eltern würde ich die Zimmer meiner Kinder auch recht schnell renovieren. Man kann es ja immer so machen, dass eine Schlafcouch mit drin steht, so dass das Kind einen Schlafplatz hat, wenn es bei den Eltern übernachtet. Je nachdem wie weit das Kind weggezogen ist, ist das noch recht lange sinnvoll.Ich habe das auch noch bei meiner Mutter, weil ich immer für eine Woche zu ihr fahre.
Das Kinderzimmer wirklich erhalten, würde ich nur, wenn das Kind wirklich jung ausgezogen ist. Beispielsweise, wenn es schon mit 16 Jahren oder auch mit 18 wegen einer Ausbildung weiter wegziehen musste. Dann ist ja nicht klar, ob es nach der Ausbildung gleich etwas findet oder ob es überhaupt die Ausbildung beendet, weil das schon viel für so einen jungen Menschen ist.
Aber bei über 20-jährigen und wenn die Ausbildung gesichert oder abgeschlossen ist, sehe ich dazu keinen Grund mehr. Ich wäre nie und nimmer mit Mitte 20 wieder zuhause einzogen. Auch wenn ich mein Studium nicht geschafft hätte. Und wenn alle Stricke gerissen wären, hätte ich in dem Alter nicht mehr mein Kinderzimmer gebraucht, sondern einfach nur ein Dach über dem Kopf.
Bei deinem Bekannten kann es auch sein, dass dieser sauer ist weil die Sachen auf dem Sperrmüll gelandet sind. Offenbar wurde dieser nicht gefragt ob er etwas von den Sachen noch behalten möchte oder brauchen kann, dann kann ich die Reaktion verstehen. Aber nur damit man noch ein Zimmer bei den Eltern hat? Das ist wirklich albern.
Auch das bei deinem Freund ist einfach nur lächerlich. Wer braucht mit 30 Jahren noch ein eigenes Kinderzimmer bei seinen Eltern wenn man bereits ausgezogen ist? Wie oft geht dein Freund denn zu seinen Eltern und benutzt sein Kinderzimmer dort? Wohl nicht sehr häufig, entsprechend hätte ich als Elternteil das ganze schon lange beendet. Das Kind würde ich trotzdem fragen ob er noch etwas von den Sachen braucht oder haben möchte, bevor ich es auf dem Sperrmüll entsorge.
Ich selbst vermisse mein Kinderzimmer überhaupt nicht und es wurde auch keine Woche erhalten nachdem ich ausgezogen war. Der Raum stand nach meinem Auszug fast leer bis auf die Möbel und somit wurde es einfach in ein Wohnzimmer umfunktioniert. Probleme habe ich damit keine, denn wenn ich nun zu Besuch komme findet sich immer ein Schlafplatz und Zweifel halt auf dem Sofa oder dem Fußboden.
Mein Kinderzimmer vermisse ich nicht und ich wüsste auch nicht wieso ich ein solches Zimmer bei meinen Eltern noch haben sollte, wenn ich doch ausgezogen bin. Nutzen kann man es auf Besuch eh kaum und nimmt nur unnötig Platz weg. Ich kann Eltern verstehen die das ganze räumen und dann zu einem anderen Raum gestalten, denn diese wohnen dort immer noch und brauchen auch den Platz für andere Dinge.
Meine Eltern haben aus meinem Zimmer ein Arbeitsraum gemacht. Wobei sie auch gesagt haben, dass ich jederzeit sofort zurückkommen kann und dann eben wieder alles umgebaut werden würde. Wobei ich mir bei meinen Eltern nicht sicher wäre, dass das wirklich so umgesetzt werden würde, aber ich finde es auch nicht schlimm, dass das Zimmer neu gemacht wurde.
Ich denke, dass man gerade mit 30 einfach auch mal darüber hinweg kommen muss, wenn das ehemalige Zimmer dann neu gemacht wird. Immerhin wäre es ja sonst auch verschenkter Platz. Wenn die Eltern dann aber etwas wegwerfen, was man noch haben wollte, ist das mehr als gemein und das sollte so auch nicht passieren.
Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig übertrieben. Sofern Soraes Einwand nicht berechtigt ist und Sachen ungefragt auf dem Sperrmüll gelandet sind, besteht doch kein Grund dazu, dem alten Kinderzimmer hinterher zu trauern.
Jedes Kapitel im Leben hat mal ein Ende und auch die Kindheit ist irgendwann vorbei. Daher finde ich, dass die Renovierung des Kinderzimmers ein symbolisches Signal ist, dass die Kindheit nie wieder kommt. Das muss doch nichts schlechtes sein finde ich. Mein Kinderzimmer ist auch renoviert worden und ich habe das überhaupt nicht als schlimm empfunden. Ein neues Kapitel beginnt, das Leben ist doch schön.
Meine Eltern haben mein Kinderzimmer so gelassen, wie es ist, wobei ich das nicht unbedingt als nötig ansehe. Immerhin bin ich so selten da, dass es sich doch nicht lohnt, das Zimmer die ganze Zeit ungenutzt zu lassen, wenn man dieses doch effektiv nutzen könnte. Ich finde es nicht gut, wenn man den Eltern quasi nicht erlaubt, das Kinderzimmer für sich zu nutzen. Immerhin zahlen sie ja die Miete, so dass sie damit doch machen können, was sie wollen.
Ich finde auch nicht, dass man einen Rückzugsort bei den Eltern braucht, wenn man schon längst ausgezogen ist. Auch wenn man die Eltern mal besucht, ist es doch normalerweise auch nicht so, dass man über Wochen dort bleibt. Stattdessen bleibt man mal für einen Nachmittag oder für wenige Tage, aber das ist ja auch nicht so lange, dass man sich da unbedingt groß zurückziehen müsste.
Meine Eltern haben viel Platz und brauchen kein zusätzliches Zimmer. Von daher hatten sie es auch nicht eilig mein altes Zimmer in Beschlag zu nehmen und ich konnte in aller Ruhe schauen, was ich von den Sachen in meinem Zimmer noch haben wollte, was ich verkaufen wollte und was weg konnte. Inzwischen ist das Zimmer ein Gästezimmer, das ich auch weiterhin nutze, wenn ich dort zu Besuch bin, aber es ist eben nicht mehr mein Zimmer.
Wenn meine Eltern meine Sachen einfach weg geworfen hätten wäre ich allerdings auch ziemlich verärgert gewesen. Zum einen hätte ich das ein oder andere vielleicht gerne behalten, zum anderen fühlt man sich ja nun auch nicht mehr wirklich willkommen, wenn die eigenen Sachen einfach auf dem Sperrmüll landen, ohne, dass das abgesprochen war.
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