Auf Friedhöfen in Ruhe Grabsteine betrachten - macht ihr es?
In einem anderen Thread schrieb ich schon, dass ich heute auf dem Friedhof war.Da ich bis zur Busabfahrt noch viel Zeit hatte, habe ich mir auf dem Rückweg bis zum Ausgang des Friedhofs die einzelnen Gräber genau angesehen. Mich interessierte das Alter der verstorbenen Eheleute. Das fand ich sehr interessant. Einige Männer hatten ihre Ehefrauen um ein paar Jahre überlebt, aber es waren Männer, die in etwa gleichaltrig mit den Frauen waren. Eine Ausnahme sah ich, wo der Mann 95 Jahre alt geworden ist. In den meisten Fällen jedoch waren die Ehefrauen später geboren als die Männer, aber sie waren sehr viel älter geworden.
Das Statistische Bundesamt sagt dazu: das Männer durchschnittlich 76,2 Jahre alt werden und Frauen 81,8 Jahre. Nach meinen Erfahrungen auf dem Friedhof waren die Frauen bis zu 86 Jahren alt geworden und bei den Männern könnte es stimmen. Welche Erfahrungen habt ihr im Verwandten- und Bekanntenkreis gemacht? Habt ihr euch auch auf den Friedhöfen mal die Grabsteine angesehen und festgestellt, wie alt die Verstorbenen geworden sind? Normalerweise finde ich das irgendwie makaber. Doch es war so still und ruhig auf dem Friedhof, kein Mensch war zu sehen und ich hatte viel Zeit. Da kommt man mal auf solche Gedanken.
Ich habe auch schon auf Friedhöfen die Grabsteine betrachtet. Dabei ging es mir aber nicht unbedingt darum, wie alt die Menschen geworden sind, wenngleich ich das auch interessant finde. Außerdem haben mich noch die Inschriften und auch die Vornamen interessiert, wie sie zu bestimmten Zeiten üblich waren. Vor allem bei einem Friedhof im Ausland habe ich mal länger die Grabsteine betrachtet, die zum großen Teil auch schon älter waren.
Dort wollte ich eigentlich eine Kirche besuchen, wo aber zu der Zeit noch ein Gottesdienst stattfand, den ich natürlich nicht stören wollte. Darum habe ich auf dem Friedhof die Grabsteine betrachtet. Dort könnte man aber nicht wirklich Studien zu dem Altersunterschied von Eheleuten betreiben, weil diese eigentlich nicht zusammen beerdigt waren. Aber interessant fand ich die Betrachtung der Steine trotzdem.
Ich besuche öfter das Grab der Uroma meines Freundes, die erst vor kurzem verstorben ist. Wenn ich dann zwischen den Gräberreihen entlang gehe, schaue ich mir auch die anderen Gräber und Grabsteine an. Manchmal bleibt man dann auch stehen, wenn einem etwas besonders gut gefällt. Als Kind habe ich auch schon immer die anderen umliegenden Grabsteine angeschaut und die Schriften gelesen. Man stört dabei ja niemanden und so lange man nicht laut ist oder genau an dem Grab stehen bleibt, an dem vielleicht ein Verwandter des Verstorbenen steht, ist es doch in Ordnung.
Seit einigen sehr schmerzhaften Beerdigungen gehe ich nicht mehr so gern auf Friedhöfe, aber als meine Familie und mein Freundeskreis noch vollzählig und gesund waren, habe ich mir, wenn es sich gerade ergeben hat, ganz gerne Grabsteine angeschaut, einfach interessehalber.
Gerade bei älteren Gräbern finden sich noch Hinweise auf Söhne und Brüder, die blutjung im Krieg gefallen sind, was für mich von historischem Interesse ist. Außerdem kann es schon ganz faszinierend sein, Lebensdaten zu berechnen und sich zu fragen, wie es wohl war, zwei Weltkriege zu überleben, oder 30 Jahre lang Witwe zu sein. Auch das Design der Grabsteine im Lauf der Jahrzehnte und die unterschiedliche Art der Bepflanzung habe ich immer recht gerne auf mich wirken lassen. Aber mittlerweile bin ich froh, wenn ich nicht mehr durch das Gittertor zum Gottesacker hindurch muss. Das nächste Mal kommt schon früh genug.
Ich gehe äußerst ungern auf den Friedhof, da ich die Atmosphäre einfach gar nicht mag und weil ich mich da nicht wohl fühle. Abgesehen davon sind die Leute, die mir lieb sind, auch nicht in Deutschland beerdigt, so dass ich ohnehin nicht oft auf den Friedhof gehe. Wenn, dann nehme ich mir aber immer gerne Zeit, um verschiedene Grabsteine zu betrachten, auch wenn es sich um gewöhnliche Leute handelte, die ich nicht kenne.
Ich finde es aber irgendwie immer interessant, mir die Steine anzuschauen und auch zu lesen, was drauf steht. Manche Gräber sind ja auch wirklich sehr schön und eindrucksvoll. Aber traurig macht mich so etwas trotzdem immer. Irgendwie nimmt es mich schon mit, zu sehen, wenn Leute schon sehr früh ihren Partner verloren haben oder wenn auch Kinder und junge Menschen gestorben sind.
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