Den Kindern irgendwann Harry Potter ans Herz legen
Ich bin mit den Geschichten von Harry Potter aufgewachsen, ich habe alle Bücher gelesen, alle Filme mehrfach gesehen und habe mir nun sogar zum Ziel gesetzt, die Bücher in den Sprachen zu lesen, die ich studiere, nämlich spanisch und französisch. Während ich aufwuchs, begleiteten mich Filme und Bücher, zu jedem Film ging ich ins Kino und war immer wieder gespannt, wie sie den jeweiligen Buchband diesmal umgesetzt hatten. Als der letzte Teil schließlich in die Kinos kam und ich ihn mir ansah, war es ein komisches Gefühl, denn ich wusste, das ist endgültig das Ende von Harry Potter.
Zumindest das Ende seiner Geschichten, es wird keine weiteren Erzählungen mehr geben. Aber da ich so fasziniert von J.K. Rowlings Romanen bin, werde ich sie immer gut in Erinnerung behalten, die Bücher und Filme im Regal stehen haben und später meinen Kindern diese Literatur ans Herz legen, sie ihnen vielleicht vorlesen und dann gemeinsam den Film ansehen. Ich fände es toll, wenn es sie genauso fasziniert wie mich, aber natürlich möchte ich ihnen das auch nicht aufzwingen.
Könnt ihr meine Ansichten nachvollziehen, oder findet ihr das übetrieben, jetzt schon darüber nachzudenken, was man später seinen Kindern mitgeben will? Möchtet ihr die Geschichte Harry's auch an eure Kinder weitertragen, auch wenn bis dahin noch einige Jahre vergehen werden?
Ich bin zwar erst 20, aber ich habe schon öfter über genau dieselbe Frage nachgedacht. Ich werde meinem Kind/meinen Kindern später definitiv aus Harry Potter vorlesen und mit ihnen zusammen die Filme schauen. Ich selbst habe den ersten Band mit 10 Jahren gelesen. Dies verdanke ich meiner damaligen Grundschullehrerin, welche damals eine "Harry Potter-Lesewoche" mit und veranstaltete. Bereits nach dem ersten Kapitel war ich gefangen in dieser Welt aus der ich auch jetzt, 10 Jahre später, noch nicht wieder gekehrt bin (und es auch hoffentlich niemals tue ).
Das Alter war meiner Meinung nach perfekt, da ich ungefähr in Harrys Alter war und ich mich dem Ganzen so näher fühlte. Aber am schönsten fand ich die Tatsache, dass ich durch meine Begeisterung und meine Liebe zu Harry Potter meine Mutter dazu gebracht habe den ersten Band kurz nach mir zu lesen und ebenfalls zu lieben. Ich habe die Bücher und Filme mit ihr zusammen entdeckt und sie verbinden uns heute noch! Genau das wünsche ich mir auch für meine eigenen Kinder.
Ich kann dich da gut verstehen, denn auch ich war einige Jahre meines Lebens von Harry Potter regelrecht besessen. Ich besitze alle Hörbücher, alle Filme und sogar die Originalausgaben auf Englisch - und das heißt schon etwas, denn normalerweise habe ich nichts auf Englisch gelesen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Ich habe die Bücher nicht nur einmal, sondern ständig gehört, selbst Fanfictions geschrieben und Rollenspiele gespielt - kurz um, ich habe Harry Potter nicht nur gelesen, sondern fast schon gelebt und kann mich nicht erinnern, vor oder nach diesem Buch noch einmal so nachhaltig in eine magische Welt eingetaucht zu sein. Inzwischen hat sich die Phase natürlich gelegt, aber wenn ich heute krank im Bett liege oder es mir nicht gut geht, höre ich immer noch die tröstlichen Hörbücher rund um den jungen Zauberer an.
Hin und wieder habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, was eigene Kinder betrifft. Für mich steht vollkommen fest, dass ich es als wichtige Aufgabe guter Elternschaft sehe, Kindern zumindest ein gewisses Maß an Weltliteratur anzubieten und vorzulesen. Die Harry-Potter-Bücher gehören für mich ebenso dazu wie einige Märchen, die Geschichten von Astrid Lindgren, Michael Ende und Christine Nöstlinger, gerade im Jugendbereich fände ich dann auch den Herrn der Ringe wichtig und kenne durchaus auch einige weniger bedeutende Autoren, die ich zu meiner Jugendzeit gerne gelesen habe und die Kindern im entsprechenden Alter auch gefallen könnten.
Ich bin einfach eine Leseratte und mein Fundus an Literatur ist beinahe unerschöpflich, da gäbe es viel, das ich gerne vermitteln würde. Andererseits muss ich mir auch im Klaren darüber sein, dass nicht jedes Kind gerne liest oder sich für dieselben Dinge begeistern kann, wie ich es damals konnte. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn ein zukünftiges Kind meiner Liebe zu Harry Potter in nichts nachsteht, man sich gemeinsam die Filme ansehen und Lesenächte veranstalten würde. Gleichzeitig kenne ich aber auch Kinder von echten Leseratten, die sich zu Lesemuffeln entwickelt haben oder ein völlig anderes Genre bevorzugen, auch das muss man akzeptieren. Ich würde Harry Potter also sicherlich anbieten und mich auch sehr über Interesse freuen, davon ausgehen kann man aber eben nicht.
Ich denke, heutzutage muss man teilweise froh sein, wenn die Kinder überhaupt noch irgendwas freiwillig lesen. Ich bin auch großer Harry-Potter-Fan, seit ich mit ca. 12 Jahren zum ersten Mal den ersten Band gelesen habe. Meine Büchersammlung ist nun nicht so umfangreich, da ich vieles, was ich gelesen habe, nur ausgeliehen hatte. Harry Potter ist dort aber zu finden und auch noch einige andere Sachen, die der Jugendliteratur zuzuordnen sind. Damit kann ich oft einfach immer noch mehr anfangen, als mit Erwachsenenliteratur. Mein Sohn darf sich später gerne an meinem Bücherregal bedienen, aber das ist kein muss.
Die Filme wird er aber sicherlich sehen. Teilweise hat er das auch schon, zumindest die harmlosen Stellen, an denen nichts passiert. Eigentlich ist er ja noch zu jung dafür, lediglich den ersten Teil mit FSK 6 könnte er sich bald mal komplett anschauen. Über Filme kommt ja oft auch das Interesse an den zugrunde liegenden Büchern.
Ich oute mich mal als eine Person, die mit Harry Potter absolut nichts anfangen kann. Und ich bin froh, wenn meine Kinder dafür nie ein Interesse entwickeln. Wobei ich bisher sagen muss, dass die beiden Damen in den Dingen, die mich in dem Alter begeistert haben, sowieso noch kein Interesse zeigen. Zumindest was das Lesen angeht, kommen sie so gar nicht nach mir. Also werde ich mir um das Thema wohl auch in Zukunft keine Gedanken machen müssen.
Ich kann deinen Gedankengang schon gut verstehen. Ich bin genauso wie du mit Harry Potter aufgewachsen und habe natürlich alle sieben Bände bei mir zu Hause stehen. Die Bücher habe ich nicht nur einmal gelesen, sondern sogar ganze dreimal, wobei ich auch alle Filme mehrfach gesehen habe. Von daher fände ich es natürlich nicht schlecht, wenn meine Kinder später mal diese Begeisterung mit mir teilen würden, aber aufzwingen würde ich ihnen das natürlich nicht.
Es ist eben eine Sache, die ich gerne mag. Wenn meine Kinder kein Interesse daran hätten, wäre das auch in Ordnung. Immerhin hatte ich selbst auch nie Interesse an den Sachen, die meine Mutter in ihrer Kindheit toll fand. Ich denke, dass sich die Zeit auch einfach wandelt. Wenn ich mal Kinder habe, wird vielleicht wieder etwas anderes extrem angesagt und Harry Potter vergessen haben. Da ist es dann auch in Ordnung, wenn sie lieber andere Sachen machen.
Man muss ja auch nicht unbedingt alles mit jedem teilen. Manche Sachen kann man auch für sich in schöner Erinnerung behalten. Es ist ja schön, wenn man selbst Spaß daran hat, aber ich weiß nicht, ob ich das deshalb meinen Kindern gleich nahelegen würde. Der ganze Hype ist ja dann auch herum und niemand redet mehr davon und man kann auch nicht mehr auf die Filme hinfiebern. Vielleicht ist es dann einfach nicht mehr so interessant und schön, wie bei uns, weil das ganze Drumherum eben fehlt.
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