Handout bei Referat vor oder nach dem Vortrag austeilen?

In wenigen Wochen fängt bei uns die Berufsschule nach den Sommerferien wieder an und wir sollten über die Sommerferien jeder ein Referat zu einem bestimmten Thema ausarbeiten. Ich habe mein Referatsthema soweit schon fertig vorbereitet und bin gerade an der Erstellung des Handouts. Dabei stellt sich mir die Frage, ob ich dieses besser vor dem Vortrag an meine Klassenkameraden verteile oder lieber erst danach.

Unsere Dozenten handhaben dies ganz unterschiedlich. Manche teilen das Handout bereits vor der Stunde beziehungsweise vor Beginn eines neuen Themas aus, während andere das Handout erst im Nachhinein verteilen. Mir persönlich ist es immer lieber, wenn ich das Handout bereits habe, wenn wir mit einem neuen Thema starten. So kann ich mir nämlich zu den Ausführungen des Dozenten gegebenenfalls weitere Notizen machen. Viele Dozenten bemängeln allerdings, dass die Aufmerksamkeit der Schüler verloren geht, wenn diese das Handout bereits vorher erhalten.

Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr das Handout bereits vor dem Referat an eure Mitschüler verteilen oder lieber erst danach? Aus welchem Grund würdet ihr euch dafür entscheiden?

Ich würde das vorher rausgeben. So hat man etwas in der Hand und kann sich auf dem Zettel auch weitere Notizen machen um den Vortrag um für sich wichtige Punkte zu ergänzen. Je nach Handout ist Ergänzung ja durchaus wichtig. Wenn man nämlich nur Stichpunkte ins Handout packt, dann kann man danach wenig damit anfangen, weswegen man es ergänzen muss.

Ich würde das eher vom Lehrer oder Dozenten abhängig machen. Immer wenn ich vortragen musste, war mir das immer total egal ob die Handouts vorher oder nachher rumgereicht werden. Ich habe das immer von der Lehrperson abhängig gemacht, denn bei manchen wusste man schon, dass diese das Handout vorher haben wollen, damit sie darauf eben Notizen machen können. Wenn es dem Dozenten egal ist, würde ich das hinterher machen, wobei man das ja immer noch spontan entscheiden kann finde ich.

Ich habe es in meiner Schulzeit und auch während der Universitäten mit den Vorträgen immer so gehalten, dass ich das Handout erst nach dem Vortrag oder dem Referat ausgegeben hatte. Denn so hatte ich sicher die Aufmerksamkeit beim Zuhören und mich selbst hat es wahnsinnig gestört, wenn die breite Masse meinte im Handout blättern zu müssen und damit Krach zu machen, während jemand anderes davor steht und spricht.

Ich finde das auch ein Zeichen von Respektlosigkeit, wenn man mitten im Vortrag anfängt das Handout zu lesen und abzuchecken, ob man weitere eigene Notizen machen muss oder ob die Informationen darauf ausreichen. Wenn es einigen Leuten ausgereicht hat was sie darauf gesehen haben, dann sind diese dem Vortrag deutlich weniger gefolgt als anderen, denen das nicht gereicht hat oder die sich einfach mehr erhofft haben.

Ich würde es jederzeit wieder so machen, denn mich stört das Geraschel von den Blättern entsprechend selbst wenn ich der Haltende vom Vortrag bin oder auch ein einfacher Zuhörer. Denn das lenkt mich in jeder Form ab und reizt mich auch. Daher würde ich mich auch auf nichts anderes einlassen, als das ganze hinterher auszugeben. Denn in der Universität kann man so auch vermeiden, dass die Leute ihre Sachen packen und gehen sobald sie das Handout in der Hand haben wenn es zum Anfang ausgegeben wird.

Ich habe hier die ganz gegenteilige Erfahrung gemacht wie Sorae, aber ich hatte entweder immer die langweiligsten Referatsthemen oder die dümmsten Mitstudierenden an der Uni (wahrscheinlich eine Mischung aus beidem, ich bin kein großer Entertainer). Jedenfalls habe ich das Handout immer vor dem Vortrag ausgeteilt und hatte nicht den Eindruck, dass man mir besser oder schlechter zuhört, da der Zettel meistens völlig unbeachtet liegen geblieben ist, während die Damen und Herren blicklos ins Leere gestarrt bzw. mit dem Handy gespielt haben.

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die werten KommilitonInnen mein mühsam gebasteltes Handout auf dem Weg nach draußen gleich in den Papierkorb geschmissen hätten, wenn ich es ihnen erst am Ende des Referats ausgeteilt hätte. So hatte ich wenigstens die magere Befriedigung, mit anzusehen, wie ca. fünf Kursteilnehmer tatsächlich etwas auf die schriftliche Zusammenfassung meines Referates gekritzelt haben. Referatsinhalte waren bei mir damals nämlich nicht prüfungsrelevant und von daher pauschal unwichtig.

Wohl auch deshalb habe ich nie die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute interessiert auf das Handout gestürzt und derart fasziniert mitgelesen haben, dass meine Ausführungen völlig unbeachtet blieben, weswegen ich auch das Argument der Ablenkung nie nachvollziehen konnte. Aber wie gesagt: vielleicht bin ich auch nur grottenschlecht im Vortragen von Inhalten.

An meiner alten Uni war es so üblich, dass man das Handout immer schon vor dem Referat ausgeteilt hat, wobei es an meiner jetzigen Uni nicht anders ist. Das machen alle Studenten so, wobei die Dozenten auch immer fragen, ob man ein Handout zu verteilen hat. Oft werden die Handouts aber auch einfach nur online eingestellt, anstatt sie für jeden ausgedruckt mitzubringen. Da hat man dieses dann natürlich auch schon vor dem Referat in den Händen.

Ich finde es besser, wenn man das schon vor dem Referat vor sich liegen hat. So weiß man genau, was alles drauf steht und kann ergänzende Notizen machen oder das bleiben lassen, wenn sich alle wichtigen Informationen auf dem Handout befinden. Wenn man das Handout nicht hat, weiß man ja vorher gar nicht, was draufsteht. In solchen Fällen schreibe ich dann oft nicht mit, weil ich denke, dass ja alles auf dem Handout stehen wird. Manchmal ist es ja aber nicht so. Und wenn ich alles mit schreibe, ist es in der Regel immer so, dass das dann total unnötig war, weil das Handout sehr ausführlich ist.

Oft stehen auf dem handout auch wichtige Zitate oder Fragen, bei denen es einfach besser ist, wenn man direkt mitlesen kann, weil sie sonst einem direkt wieder entfallen. Ich finde das auch generell besser für das Verständnis. So hat man außerdem auch noch einen besseren Überblick darüber, was der Referent noch alles sagen möchte und wie lange er wohl noch spricht.