Wie viel tote Zeit bleibt täglich bei euch ungenutzt?

vom 16.08.2016, 22:56 Uhr

Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, indem es darum ging, wie viel „tote Zeit“ wir doch täglich verplempern würden. „Tote Zeit“ wäre Zeit, die wir meistens nicht sinnvoll nutzen, auch wenn wir es könnten. Dazu zählen beispielsweise Wartezeiten beim Arzt oder am Bahnhof und auch sonstige Lücken in unserem Tagesablauf. Diese „tote Zeit“ sollte man am besten verplanen, um im Endeffekt deutlich mehr Freizeit und weniger Stress zu haben, ohne dass sich groß etwas am Tagesablauf ändern muss.

Wie viel tote Zeit „verplempert“ ihr durchschnittlich am Tag? Oder versucht ihr tatsächlich immer, diese sinnvoll zu nutzen? Findet ihr es schlimm, wenn man tote Zeit nicht immer sinnvoll nutzt oder findet ihr es wichtig, dass man sich diese kleinen, unbewussten Pausen auch mal gönnt?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde diese Pausen für den Körper und auch für die Seele gut. Man muss sie eben nur richtig nutzen. Das heißt, wenn man eh warten muss, kann man sich auch entspannen und muss nicht hektisch warten, auf die Uhr klopfen und fordern, dass es weiter geht.

Wenn man seine Zwangspausen einfach genießt, ist es denke ich schon in Ordnung und gut genutzt. Ansonsten kann man natürlich auch Dinge erledigen, aber ich denke, dass man dann schon gut vorbereitet sein muss und eine spontane Lücke damit nicht zu schließen ist.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich versuche diese Zeiten generell so klein wie möglich zu halten und plane meinen Tag entsprechend auch vorher. Sprich am Bahnhof warte ich maximal 5 Minuten und in dieser Zeit erledige ich bereits ein paar E-Mails oder kaufe noch etwas zum Frühstück ein. Wartezeiten beim Arzt kommt es immer darauf an, wie lange diese sind. Sind diese länger als 10 Minuten, dann mache ich in dieser Zeit etwas anderes wie z.B. einkaufen. Das ist zumindest hier kein Problem, denn die ungefähre Wartezeit wird bei der Anmeldung beim Arzt bekannt gegeben und dann kann man sich entscheiden ob man im Wartezimmer platz nimmt oder noch etwas anderes erledigt.

Da ich ohnehin viel zu erledigen habe, sind mir die Zwangspausen dann manchmal schon ein Dorn im Auge da sie meinen gesamten Tagesablauf doch sehr ins stocken bringen können, dass ich am Ende vom Tag nicht fertig geworden bin. Das ärgert mich dann schon sehr und verursacht auch weiteren Stress, denn die Dinge müssen ja erledigt werden und kommen dann in den folgenden Tagen noch dazwischen, zwischen alle anderen Termine und es wird somit immer enger.

Von da her empfinde ich diese Pausen nicht immer als angenehm, gerade wenn man diese nicht produktiv nutzen kann und auf diese Weise alles in Verzug gerät. Wenn ich weniger Termine und Erledigungen zu machen habe, dann sind sie jedoch eine willkommene Unterbrechung in dem sonst so stressigen Alltag den ich bewältige. Von daher ist "mal" gönnen in Ordnung aber eben nicht immer.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Als Pendlerin ist die sogenannte tote Zeit ein Dauerproblem von mir. Wenn alles rund läuft, kann ich mir die Zeit auf unterschiedliche Arten ganz gut vertreiben, aber man kann eben nicht jeden Tag zwei Stunden und mehr sinnvoll, entspannt und produktiv im Zug, am Bahnsteig und in der U-Bahn verbringen. Für Tipps bin ich in dieser Hinsicht immer dankbar!

Natürlich bemühe ich mich, die Zeit irgendwie zu nutzen, aber oft genug bleibt es beim Versuch, weil ich mich einfach nicht konzentrieren kann und auch gewisse Hemmungen habe, im Pendlerzug etwa mit meinem Steuerberater oder meiner Frauenärztin zu telefonieren oder Online-Banking zu tätigen. Umsteigen, Verspätungen, Zugausfälle, der Radau der Mitreisenden und/oder eine unbequeme Steh- oder Kauerhaltung vor der Klotür des überfüllten ICEs führen leider oft dazu, dass ich relativ viel Zeit vor allem mit dem innigen Wunsch verbringe, sie möge schnell vorübergehen.

Ich halte es auch für relativ illusorisch, Zwangspausen und Wartezeit tatsächlich genießen zu können. Dafür ist es mir im Zug oder im Wartezimmer im erzwungenen Kontakt mit Fremden einfach zu ungemütlich, und oft genug reicht die Zeit zwar für Langeweile und Genervtheit, aber nicht dafür, noch Besorgungen oder Einkäufe zu erledigen. Deshalb muss ich leider zugeben, dass für meinen Geschmack eindeutig zu viel Zeit sinnlos auf Bahnsteigen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Hin und her Traben zwischen Haltestellen verschwendet wird.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Klar könnte man diese "tote Zeit" auch anders nutzen. Ich könnte beim Arzt ein Fachbuch lesen, ich könnte eher aufstehen, wenn ich sowieso nur halbwach im Bett liege, ich könnte meine Hausarbeit erledigen, statt auf der Couch zu liegen. Aber ich finde, dass diese kleinen Pausen so lange zu vertreten sind, wie ich mich wohl fühle.

Wenn ich mich entscheide, lieber auf der Couch zu liegen, statt meine Hausarbeit zu erledigen, dann muss ich das genießen. Wenn ich da die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen habe, dann habe ich die Zeit nicht gut genutzt. Wenn ich hingegen dann ausgeruht bin, dann hat sich das für mich durchaus gelohnt.

Ich hätte auch die Möglichkeit mit dem Zug zu fahren, statt mit dem Auto. Tatsächlich genieße ich das Pendeln mit dem Auto aber und brauche es auch zum Entspannen. Das habe ich mein Zug nicht, weil ich dann hetzen muss und auch nicht immer einen anständigen Platz bekomme. Sicherlich könnte ich die Zeit im Zug dann besser nutzen, wenn ich nicht fahren muss. Aber entspannt bin ich so definitiv nicht. Das habe ich mehrmals versucht (Musik hören, lernen, lesen) und nichts davon hat geklappt. Dann fahre ich lieber mit dem Auto, singe lauthals mit meiner Musik mit oder höre ein Hörspiel.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron