Stören euch muslimische Kopftücher?
Selbst im Spanisch sprachigen Raum war es lange Zeit üblich, dass die Frauen in der katholischen Kirche während dem Gottesdienst einen Schleier, eine so genannte Mantilla getragen haben. In manchen Regionen heißt das Tuch wohl auch Mantille. Das ist zwar keine Vollverschleierung, aber zumindest eine Kopfbedeckung. An der Farbe kann man sogar erkennen, ob die Frau verheiratet oder unverheiratet ist.
Erst seit 1983 ist das nicht mehr verpflichtend, so etwas zu tragen. Allerdings haben auch schon vor 1983 viele Kirchengemeinden darauf einfach verzichtet, auch wenn der Brauch bis ins Mittelalter zurück zu verfolgen ist. Es ist also nicht allzu lange her, als es bei uns auch religiöse Kleidungsvorschriften gab.
Ich fühle mich daher nicht persönlich provoziert, wenn eine Frau Muslima ist und sich solchen Traditionen beugt. Ich finde es nur einfach unheimlich schade, dass sie sich in ihren persönlichen Freiheiten beschneiden lassen muss, obwohl sie in einem Land lebt, in dem das nicht nötig ist. Ich würde es mir hier für alle Frauen, gleich welchem familiären Hintergrund, einfach wünschen, dass sie sich frei entfalten können und alle Rechte haben. Dazu gehört für mich eben auch das Recht, sich so zu kleiden, wie man will, ohne an Ehre zu verlieren, wenn man sich anders kleidet.
Ich würde mir wünschen, wenn solche Schleier auch hier darauf beschränkt würde, wenn die Frauen zum Beten in die Moschee gehen. Denn das finde ich durchaus nachvollziehbar, dass man sich im Gebet keinen optischen Reizen des anderen Geschlechts aussetzen will.
Aber ich denke, dass man da eine gemeinsame Lösung anstreben sollte, die keine schwarz-weiß Lösung sein sollte.
Dagegen ist im Neuen und Alten Testament sowohl das Kopftuch erwähnt. Es wird sogar vorgeschrieben (Paulus, Korintherbrief).
Das stimmt zwar, es steht im 1. Korinther 11, aber das ist so heute nicht wörtlich zu nehmen. Man kann das eher so interpretieren, dass Männer und Frauen ordentlich gekleidet in der Gemeinde erscheinen sollen und der Mann sich beispielsweise nicht wie eine Frau "auftakeln" soll und die Frau nicht halbnackt sein soll. Für die damaligen Menschen war es eben etwas anstößig, wenn eine Frau kein Kopftuch trug, da sind die Maßstäbe ja heute anders.
Und die Argumentation einiger Muslime, dass die Frau dadurch etwas bedecken soll, was Männer sonst verführen könnte - die Haare - dann frage ich mich, wie sexuell bedürftig diese Männer sein müssen, dass sie allein von Haaren angeturnt werden. Man hat doch auch ein Minimum an Selbstbeherrschung. Was ist denn das für ein Menschenbild, wenn man annimmt, der Mann würde da zu sehr versucht, wenn die Frau kein Kopftuch trägt?
Och, das ist simpel. Wenn das Zusammensein von Mann und Frau zu einem totalen Tabu wird. Wenn Frauen und Männer niemals unbefangen miteinander umgehen können. Wenn der Körper verhüllt wird, dann passieren mehrere Dinge.
Zuerst einmal wird Sexualität permanent präsent. Wenn zu uns ein Mann zu Besuch kommt, wenn wir den Nachbarn im Flur grüßen und so weiter, dann ist das für beide Seiten normal. Wenn Männer und Frauen sich immer ausweichen müssen, dann lädt sich die Stimmung automatisch auf.
Dann kommen die Effekte der Verhüllung dazu. Wenn man nichts mehr vom anderen zu sehen bekommt, dann wird alles erotisch. Das gab es Europa auch. Da waren offene Haare oder ein Blick auf den Knöchel einer Frau trotz Schuh und Strumpf skandalös und weckte unglaubliche Fantasien.
Wenn man nun bedenkt, dass Sex in so einer Gesellschaft allgegenwärtig ist und nur die Ehe einen Ausweg bietet, versteht man das Problem. Denn im Mahgreb drängen jeweils rund 6.000 junge Männer in die Positionen aktuell nur 1.000 älteren. Die meisten gehen logischerweise leer aus. Und ohne genügend Einkommen ist Heiraten unmöglich. Da ist jetzt etwas, was man unbedingt will und nie erreichen wird. Natürlich drehen da nicht wenige durch.
Bis in die 60er Jahre war es hier auch noch skandalös, wenn mitten in Europa eine Frau einen Rock trug, der der das Knie nicht bedeckte. Ganz nüchtern könnte man auch fragen, was waren die Männer hier damals bedürftig, dass sie von einem Gelenk, das eigentlich gar nichts mit der Fortpflanzung zu tun hat, so aufregen ließen?
Es ist halt immer das Tabu, das reizt. Und je mehr man verhüllt, desto mehr fordert man das Kopfkino, das manchmal anregender ist, als nackte Tatsachen, die gnadenlos alles offen legen. Das ist einfach normal bei Männern, dass die gucken wollen.
Ich finde ein Kopftuch beleidigend und diskriminieren, und zwar für beide Geschlechter. Daher wäre mir ein generelles Verbot wie in Frankreich wirklich lieber als diese Form der "Toleranz" in Deutschland.
Ich habe einige muslimische Kommilitonen und Bekannte. Natürlich behaupten alle, das Kopftuch freiwillig zu tragen und sehen es keinesfalls als Zeichen der Unterdrückung der Frau. Im Gegenteil, es dient dem Schutz, weil es vor den Blicken der Männer schützt.
Für mich klingt es danach, als seien Männer triebgesteuerte Wilde, die alles anspringen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Ich habe mich bisher nie unwohl gefühlt, wenn ich mal etwas mehr Haut gezeigt habe. Als Mann würde ich mich beleidigt fühlen bei so einer Einstellung.
Daher stören mich Kopftücher sehr, da mir diese seltsame Einstellung, die damit einher geht, gegen den Strich geht.
Ich muss sagen, dass es mir auch so geht, dass mich der Anblick nicht stört, sondern nur die Tatsache, dass es nicht immer die Entscheidung der Frau ist, das Kopftuch zu tragen, sondern oft die Familie ein Machtwort spricht, auch wenn die Frau das Kopftuch gar nicht tragen möchte. Das finde ich schon sehr schade. Aber Wenn eine Frau das machen möchte, dann wüsste ich nicht, warum mich das stören sollte.
Inzwischen stören sie mich, weil ich nun sehe, dass zuerst das Kopftuch und dann der Terror kommt. Durch das Kopftuch wird auch optisch immer offenkundiger, dass sich die Muslime in Deutschland nicht mehr anpassen und sich lieber an die Scharia statt an das Grundgesetz halten. Hinter dem Tragen des Kopftuches steht eben auch eine gewisse Gesinnung und dies sollte jedem klar sein.
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